Seifenhersteller Kappus erfolgreich saniert
Insolvenzverwalter Dr. Franz-Ludwig Danko hat den Seifenhersteller Kappus-Gruppe an den Investor übergeben.
Das sog. „Closing“, d.h. die Übertragung auf eine neue, insolvenzfreie Gesellschaft, hat wie geplant zum Monatswechsel stattgefunden.
„Die Übergabe an den Investor markiert den erfolgreichen Abschluss einer eineinhalb Jahre dauernden Sanierung unter zum Teil schwierigen Bedingungen“, sagte Danko. Der Insolvenzverwalter hatte den Geschäftsbetrieb der Kappus-Gruppe seit deren Insolvenzanmeldung im September 2018 fortgeführt und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. „Die Kappus-Gruppe kann jetzt als operativ gut aufgestelltes Unternehmen unter dem Dach eines finanzstarken Investors wieder durchstarten. Auch für die Gläubiger ist der Verkauf ein gutes Ergebnis.“
Die Übertragung umfasst den vollständigen Geschäftsbetrieb der „Hirtler Seifen GmbH“ in Heitersheim (82 Mitarbeiter), sowie der „Kappus Seifen GmbH Riesa & Co.“ (76 Mitarbeiter). Alle dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden übernommen. Die Unternehmen werden künftig als „Kappus GmbH“ firmieren, hinter der die Beteiligungsgesellschaft Ad_Astra mit Sitz in München steht. Danko hatte im März mit dem Investor einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet, der jetzt vollzogen wurde.
Der Insolvenzverwalter hob den Beitrag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am erfolgreichen Abschluss der Sanierung hervor. „Dass die Sanierung und der Verkauf mitten in der Corona-Krise relativ reibungslos über die Bühne gehen, ist alles andere als selbstverständlich“, betonte Danko. So hat die Corona-Krise zwar die Nachfrage nach Seife deutlich erhöht. Gleichzeitig haben u.a. der zusätzliche Hygieneaufwand, Quarantäne-bedingte Ausfälle von Mitarbeitern und die z.T. krisenbedingt erschwerte Rohstoffbeschaffung die Produktionsbedingungen massiv erschwert. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter diesen schwierigen Umständen dafür gesorgt haben, dass die Produktion weitergeht, haben daran einen entscheidenden Anteil.“
Beim dritten verbliebenen Unternehmen der Kappus-Gruppe, der „Dreiring Werk GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Krefeld, läuft unterdessen die Ausproduktion bis Ende September. Bereits Ende Januar hatten die Gläubiger entschieden, den Standort Krefeld stillzulegen, nachdem zwischen dem Investor und den Kunden keine Einigung über auskömmliche Preise erzielt werden konnte. Die knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben solange weiter dort beschäftigt.
Die Gesellschaften der Kappus-Gruppe hatten Ende September 2018 Insolvenzantrag gestellt, nachdem sie durch stark gestiegene Rohstoffpreise und hohen Preisdruck in finanzielle Bedrängnis geraten waren. Die Gruppe litt zudem unter erheblichen Überkapazitäten. Nachdem Danko zunächst höhere Preise verhandelt hatte, um die Fortführung zu sichern, setzte er schrittweise zum Teil einschneidende, aber dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen um. Dazu gehörten u.a. die Schließung des aufgrund kleinteiliger Produktion und hoher Rüstzeiten unrentablen Standorts Offenbach sowie organisatorische und personelle Restrukturierungsmaßnahmen an den anderen Standorten. In Riesa und Heitersheim wurde während der Fortführung sogar Personal aufgebaut. Parallel dazu hatte Danko die Investorensuche vorangetrieben, die nun zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen ist.
Mit einem Jahresumsatz von rund 40 Mio. Euro und einer jährlichen Produktion von mehr als 150 Millionen Stück Seife und Syndets, d.h. seifenfreien Waschstücken, gehört die konsolidierte Kappus-Gruppe weiterhin zu den größten Seifenherstellern in Westeuropa. Die Gruppe beliefert eine Reihe von Industrie- und Großkunden in Einzelhandel und Kosmetik mit Fest- und Flüssigseifen, die dann unter deren Markennamen in den Handel kommen. Die Ursprünge der Unternehmensgruppe reichen bis in das Jahr 1848 zurück.
">Über Danko Insolvenzverwaltung
Die Kanzlei „Danko Insolvenzverwaltung“ steht für über zwanzigjährige Erfahrung auf den Gebieten Unternehmenssanierung, Insolvenz und im Arbeitsrecht. Mit einem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern, sowie Betriebswirten und Sachbearbeitern ist die Kanzlei in der Lage auch größere Insolvenzverfahren und umfangreiche Mandate erfolgreich zu bearbeiten. Zu den namhaften Referenz-Verfahren von Kanzlei-Gründer Dr. Franz-Ludwig Danko zählen u.a. die Automobilzulieferer Druckguss Heidenau, Spezialguss Wetzlar und ttb Gruppe, der Flugzeugausstatter Anolis Interiors, das Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Reha-Klinik. Die Kanzlei verfügt über Standorte in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.
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