Die Kappus-Gruppe saniert sich in Eigenverwaltung.
Sanierungsexpertin Silvia Lackenbauer wurde zur Unterstützung in die Geschäftsführung berufen.
Die M. Kappus GmbH & Co. KG und weitere Gesellschaften der Kappus-Gruppe haben am 21.09.2018 bei dem Amtsgericht in Offenbach am Main die Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Betroffen sind neben dem Standort in Offenbach auch die Dreiring-Werk GmtbH & Co. KG in Krefeld, die Hirtler Seifen-GmbH in Heitersheim und die Kappus Seifen GmbH Riesa & Co. in Riesa.
Unterstützt wird die Geschäftsführung durch Frau Rechtsanwältin und Fachanwältin für Insolvenzrecht Silvia Lackenbauer von der MENTOR SOCIETÄT AG in Offenbach. Die Sanierungsexpertin wurde dazu in die Geschäftsführung berufen.
Eigenverwaltungsverfahren schafft Spielräume für die Sanierung
Nach Überzeugung der Geschäftsführung bietet das Eigenverwaltungsverfahren die Möglichkeit, um eine nachhaltige Sanierung der Gruppe sowohl im Interesse der Belegschaft, Kunden und Lieferanten als auch der übrigen Gläubiger erfolgreich abzuschließen und so den Fortbestand der Unternehmensgruppe zu sichern. "Unser Ziel ist es, die Produktion und die Arbeitsplätze in Deutschland zu halten und das Unternehmen auf die zukünftigen Herausforderungen auszurichten", so der Gesellschafter und Geschäftsführer Dr. Wolfgang Kappus. Die Mehrheitsgesellschafterin und Mitgeschäftsführerin Patricia Kappus-Becker ist zuversichtlich, dass die Sanierung der Unternehmensgruppe gelingt."Wir werden schnellstmöglich Gespräche mit den Kunden, Lieferanten und der Belegschaftsowie den weiteren Verfahrensbeteiligten suchen, um eine tragfähige Fortführungslösung für die Kappus-Gruppe zu erarbeiten", äußerte sich Rechtsanwältin Silvia Lackenbauer.
Das Eigenverwaltungsverfahren ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt des Unternehmens. Die Geschäftsführung des Unternehmens bleibt im Amt und darf selbst das Sanierungsverfahren unter Aufsicht eines Sachwalters und unterstützt durch einen Sanierungsexperten durchführen.
Eine sinkende Nachfrage nach Seifenprodukten und eine zunehmende Konzentration des Einzelhandels haben die Gewinnmargen der Kappus-Gruppe in den letzten Jahren schrumpfen lassen. Zudem ist die Seifenproduktion in Deutschland einer verschärften globalen Konkurrenzsituation ausgesetzt, vor allem aus Niedriglohnländern wie Polen, der Türkei und Griechenland.
Geschäftsbetrieb läuft wie gewohnt weiter
Der Geschäftsbetrieb bei den Gesellschaften der Kappus-Gruppe läuft derzeit vollumfänglich weiter. "Unsere Kunden können weiterhin auf unsere hochwertigen Produkte und die pünktliche Belieferung vertrauen", betont Dr. Wolfgang Kappus.
Das Familienunternehmen M. Kappus GmbH & Co. KG blickt auf eine 170 Jahre alte Geschichte zurück. Im Jahr 1848 gründete der Parfümfertiger Johann Martin Kappus in Offenbach am Main das Unternehmen "M. Kappus Feinseifen & Parfümeriefabrik". Das Unternehmen verzeichnete Ober Jahrzehnte ein stetiges Wachstum. Nach dem 2. Weltkrieg musste das nahezu vollständig zerstörte Unternehmen wieder aufgebaut werden. Im Jahr 1992 Obernahm Kappus das größte Seifenwerk in der ehemaligen DDR in Riesa. Vom Henkel-Konzern wurde im Jahr 2005 die Dreiring-Werke GmbH & Co. KG in Krefeld erworben. Im Jahr 2016 wurde die Hirtler-Seifen GmbH in Heitersheim zugekauft Kappus ist heute der größte Seifenhersteller in Westeuropa. Mit mehr als 350 Mitarbeitern werden an den vier Produktionsstandorten Seifenprodukte unter dem Markennamen "Kappus" für Großkunden und Endverbraucher hergestellt. Die Kappus-Gruppe wird in der fünften Generation von der Familie Kappus geführt.
Die Insolvenz- und Sanierungskanzlei MENTOR SOCIETÄT AG hat ihren Sitz in Offenbach am Main und ist spezialisiert auf Sanierungs- und Restrukturierungsberatung. Interimsmanagement und die Abwicklung von lnsolvenzverfahren.
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