27.02.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Automobilzulieferer Kaiser: Betrieb läuft stabil - Mehrere Interessenten für Übernahme

Insolventer Autozulieferer Kaiser ist stabilisiert

Der Automobilzulieferer Kaiser stellt drei Monate nach dem Insolvenzantrag die Weichen für die Zukunft.


„Der Betrieb läuft wieder stabil und es ist gelungen neue Aufträge hereinzuholen. Gleichzeitig haben sich bereits mehrere Interessenten für eine Übernahme gemeldet“, konnte der vom Amtsgericht Passau zum Insolvenzverwalter bestellte Münchner Fachanwalt Dr. Michael Jaffé heute mitteilen. Die rund 650 Mitarbeiter des für viele führende Automobil-Hersteller wichtigen Lieferanten von Komponenten für Getriebe, Motor und Bremsen erhalten nach dem Ende des Insolvenzgeldzeitraums seit Anfang Februar auch wieder ihre regulären Lohn- und Gehaltszahlungen.

 

In den beiden Kaiser-Werken in Aicha vorm Wald und Straßkirchen-Salzweg (Landkreis Passau) herrscht wieder normaler Betrieb. „Die Kunden stehen weiter zu Kaiser und haben auch neue Aufträge erteilt. Auf dieser Grundlage kann der Betrieb die Löhne und Gehälter wieder aus eigener Kraft erwirtschaften, Personalmaßnahmen waren bislang nicht erforderlich“, betonte der Insolvenzverwalter bei einer Betriebsversammlung in Aicha vorm Wald.

 

Dauerhafte Fortführungslösung soll bis zur Jahresmitte stehen 

Parallel zur Stabilisierung des operativen Geschäfts wurde ein strukturierter Investorenprozess eingeleitet. „Auch hier können wir eine erste positive Zwischenbilanz ziehen. Es gibt aktuell mehrere Interessenten, die sich nach ersten Gesprächen und der Unterzeichnung einer Vertraulichkeitsvereinbarung mit einem Einstieg bei Kaiser befassen. Unser Ziel ist es, bis Jahresmitte eine dauerhafte Fortführungslösung zu realisieren und Kaiser wieder auf eine solide finanzielle Basis stellen“, sagte Dr. Michael Jaffé bei der Betriebsversammlung.

 

Die Kaiser GmbH ist seit mehr als 30 Jahren ein kompetenter Partner in der Zuliefer-Kette der deutschen Automobilindustrie auf dem Gebiet der zerspanenden Serienfertigung und im optionalen Beschichten von wichtigen Bauteilen aus Grau- und Sphäroguß, Stahl sowie den Leichtmetallen Aluminium und Magnesium. Als verlängerte Werkbank produziert Kaiser so unter anderem Airbag- und Antriebs-Komponenten, Bremsscheiben und –trommeln, Gehäuse für ABS, Kupplung, Getriebe, Hinterachse und Wasserpumpen, Zylinderblöcke, Schwungräder, Ölwannen, Achsschenkel und Querlenker. Komponenten von Kaiser finden sich in nahezu jedem Dieselfahrzeug eines deutschen Automobilherstellers. 2012 lieferte Kaiser 24 Millionen Teile aus.

 



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