Weitere Fortschritte in den vorläufigen Insolvenzverfahren für deutsche Fintyre
Verkauf in 31 Shops wieder angelaufen - Insolvenzgeldzahlungen erfolgt
Gut drei Wochen nach Beginn der vorläufigen Insolvenzverfahren für die 16 deutschen Fintyre-Gesellschaften gibt es weitere Fortschritte. So wird nun in insgesamt 31 Shops der Unternehmen TyreXpert, Secura und Duro der Verkauf und der volle Kundenservice wieder aufgenommen. In anderen Niederlassungen, wie zum Beispiel denen von REIFF Reifen und Autotechnik, ist zumindest wieder ein eingeschränkter Geschäftsbetrieb möglich, jedoch weiterhin kein Verkauf von Neuwaren. Darüber hinaus ist die Insolvenzgeldvorfinanzierung für alle rund 1.300 Mitarbeiter für die vergangenen Monate abgeschlossen, die Zahlungen für Januar und Februar sind erfolgt. Auf den zwischenzeitlich erfolgten Start der Investorensuche gab es bereits große Resonanz, wie der vom Amtsgericht Frankfurt am Main für die Gruppe bestellte vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Miguel Grosser von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter, heute mitteilte.
Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen mit den Lieferanten werden nun umgehend drei Unternehmen der Fintyre-Gruppe (TyreXpert, Secura und Duro) den regulären Reifenverkauf wiederaufnehmen und bieten in ihren insgesamt 31 Shops wieder den vollen Service für ihre Kunden an. Für die übrigen Gesellschaften der deutschen Fintyre-Gruppe wird weiterhin intensiv nach Lösungen zur Wiederaufnahme des vollen Geschäftsbetriebs gesucht.
Die deutschen Fintyre-Gesellschaften hatten am 06. Februar (Reifen Krieg GmbH, Neuhof) bzw. 11. Februar Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Daraufhin erklärte sich das Amtsgericht Frankfurt am Main als zuständig für die Gruppeninsolvenz und bestellte Rechtsanwalt Miguel Grosser als vorläufigen Insolvenzverwalter.
Die Gruppe, die im Wesentlichen auf den Groß- und Einzelhandel mit Autozubehör und Reifen sowie das Anbieten von Serviceleistungen im Zusammenhang damit spezialisiert ist, beschäftigt insgesamt über 1.300 Arbeitnehmer und erzielte nach letzten Zahlen einen Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro. Die deutschen Gesellschaften der Gruppe waren bislang sowohl leistungswirtschaftlich durch den gemeinsamen Einkauf von Waren bzw. den Bezug von Waren untereinander als auch finanzwirtschaftlich eng miteinander verknüpft. Das macht es unter Insolvenzbedingungen schwierig, den normalen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. „Die vorläufige Insolvenzverwaltung ist derzeit dabei neue Strukturen dafür aufzubauen, was in weiten Teilen bereits geglückt ist“, so Miguel Grosser.
Auf Basis erster Ergebnisse aus der noch laufenden betrieblichen und finanziellen Bestandsaufnahme ist der Investorenprozess unter Regie einer international führenden M&A- Beratungsgesellschaft gestartet worden.
„Die erste Resonanz darauf ist sehr gut. Es haben sowohl strategische wie auch Finanzinvestoren bereits ihr Interesse bekundet. Wenn wir weiterhin planmäßig vorankommen, dann können wir noch im März erste indikative Angebote erwarten. Unser Ziel ist weiterhin, so viel Arbeitsplätze wie irgend möglich zu erhalten“, so der vorläufige Insolvenzverwalter.
Weitere Informationen:
Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie
Insolvenzrecht, seit 1999 in der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter
und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu seinen bekanntesten
Insolvenzverfahren zählt neben der weltweit tätigen DyStar Textilfarben GmbH
die erfolgreiche übertragende Sanierung der Deutsche Touring GmbH, des
traditionsreichsten Fernbusreiseunternehmen Deutschlands. Darüber hinaus wird
er von den Amtsgerichten Frankfurt am Main, München und Köln in zahlreichen
weiteren Insolvenzverfahren als Verwalter berufen. Rechtsanwalt Miguel Grosser
leitet zudem die Niederlassung von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in
Frankfurt am Main.
Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahr-zehnten eine der führenden Kanzleien in den Bereichen Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht und Prozessrecht, insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Die Anwälte der Kanzlei verstehen Unternehmenskrise und Insolvenz nicht als Ausdruck unternehmerischen Scheiterns, sondern setzen sich mit großem Nachdruck und Erfolg dafür ein, dass das Unternehmen in der Insolvenz saniert wird, Arbeitsplätze erhalten und zugleich die Gläubiger bestmöglich befriedigt werden, und zwar sowohl innerhalb eines klassischen Insolvenzverfahrens als auch im Rahmen von Eigenverwaltungen und Schutzschirmverfahren. Die Anwälte der Kanzlei werden regelmäßig in schwierigen Verfahren (wie etwa bei den deutschen P&R Gesellschaften) als Insolvenzverwalter und Sachwalter bestellt; ihre Erfahrungen und ihre Unabhängigkeit sind ein Garant für ein faires und erfolgreiches Verfahren.
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