04.05.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Verkaufsprozess für Vapiano-Gruppe eingeleitet

Separater Verkaufsprozess für französische Töchter der insolventen Vapiano

Der Vorstand der Vapiano SE hat gemeinsam mit der vorläufigen Insolvenzverwalterin Dr. Ruth Rigol beschlossen, einen Verkaufsprozess einzuleiten.


Dieser Prozess kann sich auch auf das weltweite Geschäft der Vapiano-Gruppe, Restaurant-Portfolios oder Vermögenswerte der Vapiano-Gruppe erstrecken. Es ist geplant, den Verkaufsprozess mit interessierten Investoren voraussichtlich bis Ende Mai 2020 durchzuführen. Die Franchise-Restaurants (insbesondere in Deutschland) werden nicht in den Verkaufsprozess einbezogen.

 

Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens hat die Vapiano SE ein Massedarlehen erhalten. Das teilen der Vorstand der Vapiano SE und die vorläufige Insolvenzverwalterin Dr. Ruth Rigol von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH mit. Zugleich werden auch die operativ tätigen Tochtergesellschaften in Deutschland einen Massekredit erhalten. Diese Gesellschaften befinden sich ebenfalls in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Das Amtsgericht Köln bestellte PLUTA-Anwalt Stefan Conrads in allen Verfahren der deutschen Tochtergesellschaften zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

 

Bei der Vapiano SE sind mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, bei den operativen Tochtergesellschaften in Deutschland arbeiten insgesamt mehr als 1.500 Beschäftigte. In den vergangenen Tagen und Wochen konnte das Insolvenzverwalterteam von PLUTA im Zusammenwirken mit dem Vorstand der Vapiano SE und den Mitarbeitern in der Zentrale in Köln die Insolvenzgeldvorfinanzierung für die Mitarbeiter sicherstellen, so dass die ersten Insolvenzgeldzahlungen bereits erfolgen konnten. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind in einem Insolvenzverfahren über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.

 

Die Massedarlehen für die Gesellschaften dienen zur Überbrückung, bis der Geschäftsbetrieb der Vapiano-Gruppe wieder aufgenommen werden kann. Der Gläubigerausschuss hat der Aufnahme der Massekredite zugestimmt. Zugleich ist in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss ein strukturierter M&A-Prozess eingeleitet worden, der von PricewaterhouseCoopers verantwortet wird. Neben Dr. Ruth Rigol und Stefan Conrads arbeiten im PLUTA-Sanierungsteam Stefan Meyer, Dr. Hubertus Bartelheimer, Dr. Maximilian Pluta und Ivo-Meinert Willrodt.

 

Rechtsanwältin Dr. Ruth Rigol sagt: „Wir wollen einen offenen, transparenten und zeitlich straffen Verkaufsprozess durchführen. Angesichts der aktuellen Ausnahmesituation ist dies aus unserer Sicht die beste Lösung. Die Gewährung der Massedarlehen ist zudem ein wichtiger Schritt zum Erhalt der Restaurantkette. Wir haben in den vergangenen Wochen zahlreiche positive Signale aus dem Markt bekommen und sind zuversichtlich einen Investor für die Vapiano-Gruppe zu finden.“

 

Separater Verkaufsprozess für die Vapiano-Tochtergesellschaften in Frankreich 

Darüber hinaus führt Vapiano SE einen separaten Verkaufsprozess für die Vapiano-Tochtergesellschaften in Frankreich durch, die Vapiano Restaurants in Frankreich und Luxemburg betreiben. Dieser Verkaufsprozess und die Verhandlungen mit potenziellen Investoren befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und eine Unterzeichnung des Kaufvertrags wird voraussichtlich bis Ende Mai 2020 erfolgen. Die Vapiano-Tochtergesellschaften in Frankreich und Luxemburg befinden sich nicht in einem Insolvenzverfahren.

 

Aufgrund der Corona-Krise und der Anordnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens verschiebt das börsennotierte Unternehmen die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für das Jahr 2019, die ursprünglich für Ende April 2020 vorgesehen war. Nach derzeitiger Planung soll der Geschäftsbericht am 26. Juni 2020 veröffentlicht werden; die Hauptversammlung wird ebenfalls verschoben. Ein genaues Datum steht noch nicht fest.

 

 

Über Vapiano:

Die italienische Lifestylemarke VAPIANO begründete 2002 mit ihrem innovativen „Fresh-Casual-Dining-Konzept“ eine neue Kategorie in der Systemgastronomie. Qualität, Frische der Zutaten und Transparenz sind die Basis des Restaurantkonzepts. In jedem VAPIANO wird Pasta täglich selbst hergestellt. Die Speisen werden vor den Gästen „à la minute“ und nach deren Wünschen „customized“ zubereitet. VAPIANO steht ferner für Selbstbestimmung und Individualität: Der Gast entscheidet, ob er seine Speisen und Getränke beim Vapianisti, am Terminal oder über die VAPIANO App bestellt und ob er mit der Chipkarte oder per App bezahlt. Auch bietet das Unternehmen Take Away- und Lieferservice-Dienste an. Zum 30. September 2019 besteht das VAPIANO-Netzwerk aus 235 Restaurants in 33 Ländern auf fünf Kontinenten. 

 

 

Über PLUTA:

PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90 Juristen und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, Wirtschaftswoche, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und M&A Today Global Award belegen. 


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