Touratech AG: Geschäftsbetrieb geht weiter
Spezialist für Motorrad-Zubehör stellt Insolvenzantrag
Die Touratech AG, Spezialist für
Motorrad-Zubehör, hat am 10. August beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen
einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde
Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun bestellt. Der
Geschäftsbetrieb wird unverändert fortgeführt.
Touratech startete 1990 mit der Entwicklung und Produktion von Zubehör für
Motorräder, das sich vor allem in der Praxis auf langen Touren unter
schwierigen Gelände- und Klimabedingungen bewährt. Produkte der ersten Stunde
waren digitale Tachos, selbst gebaute Alukoffer für Motorrad-Touren sowie
wasserdichte Motorradcomputer. In der Folge wurden weitere Produkte entwickelt,
optimiert, hergestellt und vertrieben. Die Teile werden von den Gründern auf
langen Touren zum Beispiel durch Tibet, Bolivien, Mexiko und Südafrika unter
härtesten Bedingungen getestet sowie auch bei der Rallye Paris-Dakar.
Touratech arbeitet zudem für mehrere Motorradmarken als Zulieferer und
Entwicklungspartner. Über ein weltweites Vertriebsnetz werden rund 80 Prozent
der Touratech-Produkte exportiert.
Die rund 400 Mitarbeiter des Unternehmens wurden heute vom vorläufigen
Insolvenzverwalter sowie vom Vorstand im Rahmen einer Betriebsversammlung über
die Insolvenz und den aktuellen Status informiert. Die Löhne und Gehälter sind
bezahlt. Pehl wird die Phase der vorläufigen Insolvenz nutzen, um sich einen
Überblick über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu verschaffen und
Sanierungsoptionen zu prüfen. „Touratech hat bereits vor dem Insolvenzantrag
mit seinen Beratern erste Grundzüge für ein Sanierungskonzept entworfen“, so
Pehl nach seiner ersten Bestandsaufnahme. „Es geht nun zunächst darum, die
begonnene Restrukturierung umzusetzen und Möglichkeiten zu entwickeln, um das
Unternehmen auf eine gesunde finanzielle und wirtschaftliche Basis zu stellen,
um den Standort und die Arbeitsplätze möglichst zu erhalten“, so Pehl weiter.
Ursache der Insolvenz ist die verspätete Umsetzung des Neubaus, der auf Grund
einer erhöhten Nachfrage notwendig war. Die damit verbundenen Schwierigkeiten
seitens Logistik und Fertigung sowie die in erheblichem Umfang entstandenen
Produktions- und Lieferausfälle führten schließlich zur Insolvenz.
Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung
und Beratung von Unternehmen in der Krise. Mit rund 650 Mitarbeitern an mehr
als 40 Standorten in Deutschland und im europäischen Ausland vereint Schultze
& Braun als einer der wenigen Anbieter juristischen und
betriebswirtschaftlichen Sachverstand unter einem Dach. Schultze & Braun
unterstützt Unternehmen regional, national und international in allen
Sanierungs- und Restrukturierungsfragen, führt sie durch Krise und Insolvenz
oder zeigt, wie sich Insolvenzen vermeiden lassen. Darüber hinaus berät und
vertritt Schultze & Braun Mandanten in Fragen der klassischen
Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung.
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