Schraubenfabrik Sternberg: Sanierung steht kurz vor dem Abschluss
Sanierung des vor über 100 Jahren gegründeten Unternehmens steht kurz vor dem Abschluss
Rund zwei Jahre nach dem Insolvenzantrag hat die Sanierung der Schraubenfabrik Sternberg mit der Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubiger und seiner Bestätigung durch das zuständige Amtsgericht Chemnitz einen wichtigen Meilenstein erreicht und steht kurz vor dem Abschluss.
„Damit ist ein großer Schritt getan, um die Eigensanierung des traditionsreichen Unternehmens zeitnah abschließen zu können“, sagt Dr. Dirk Herzig. Der auf die Sanierung von Unternehmen spezialisierter Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht vom Chemnitzer Standort der bundesweit tätigen Kanzlei Schultze & Braun begleitet das Verfahren als Sachwalter.
In enger Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Torsten
Kerl und der die Eigenverwaltung beratend begleitenden Rechtsanwältin Nicole
Nsiah, konnte der Geschäftsbetrieb seit Beginn des Verfahrens im Juni 2021
nicht nur ohne Einschränkungen aufrecht erhalten, sondern mit gezielten
Sanierungsmaßnahmen auch dafür gesorgt werden, dass die Unternehmensgeschichte
des vor über 100 Jahren gegründeten Herstellers von Sonderschrauben, -muttern
und Drehteilen weitergeschrieben werden kann. „Dieses Verfahren hat wieder
bestätigt, dass ein Grundstein für jede erfolgreiche Sanierung eine gute und
offene Kommunikation mit den Verfahrensbeteiligten, insbesondere den
Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten ist“, so Rechtsanwältin Nsiah, die schon
mehrere Unternehmen in der Eigenverwaltung beraten hat.
Personalaufbau statt -abbau
„Es freut uns
besonders, dass es uns gelungen ist, im Verlauf des Sanierungsverfahrens die
rund 110 Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern“, sagen Herzig und Kerl. „Das
ist allerdings keine einseitige Leistung. Die Kolleginnen und Kollegen haben
mit ihrem Engagement viel dazu beigetragen, dass wir heute an diesem wichtigen
Meilenstein für die Schraubenfabrik Sternberg stehen und gemeinsam positiv in
die Zukunft schauen können. Die Belegschaft identifiziert sich voll mit ihrem
Unternehmen, und es gab auch während der sicherlich nicht einfachen Zeit seit
Juni 2021 so gut wie keine Fluktuation. Das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit
und wir möchten uns an dieser Stelle herzlich für diesen Einsatz bedanken, der
weit über das normale Maß hinaus ging.“
Qualitativ hochwertige Produkte und breite Aufstellung
Die
Auftragslage ist sehr gut, und die Schraubenfabrik Sternberg ist auf der Suche
nach neuen Mitarbeitenden. Die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens,
die bei der Energieerzeugung, in Baumaschinen, im Off-shore-Bereich, in der
Luft- und Raumfahrt, bei der Bahn, im Großmotorenbau, bei der Herstellung von
Castorbehältern sowie im Anlagenbau zum Einsatz kommen, ist hoch. „Dass unsere
Produkte von Kunden aus so vielen unterschiedlichen Branchen nachgefragt
werden, sehe ich zum Einen als Beleg für deren Qualität – zum Anderen aber auch
als Bestätigung dafür, dass unsere breite Aufstellung eine stabile Säule für
unseren Geschäftserfolg ist“, sagt Geschäftsführer Torsten Kerl.
Den nächsten Meilenstein bereits fest im Blick
Nun ist aller Augenmerk auf die schnelle Aufhebung des Insolvenzverfahrens und die Umsetzung des Insolvenzplans gerichtet. „Die Überwachung der Erfüllung des Insolvenzplans obliegt dabei Dr. Herzig. „Alle Beteiligten sind sich einig, dass die planmäßige Sanierung des Unternehmens wirtschaftlich gesehen für sie der beste Weg war. Das überzeugende Votum in der Gläubigerversammlung für den Insolvenzplan und die Eigensanierung zeigt dies eindrucksvoll“, so Rechtsanwältin Nsiah weiter. Die Sanierung des Schraubenwerks Sternberg war 2021 notwendig geworden, da sich das operativ gesunde Unternehmen aufgrund einer Schiedsgerichtsentscheidung im Zusammenhang mit einer Beteiligung an einem anderen Unternehmen mit einer Schadenersatzforderung in siebenstelliger Höhe konfrontiert sah.
Über
die Schraubenfabrik Sternberg:
Die Sternberg GmbH ist ein vor über 100
Jahren gegründeter Hersteller von Sonderschrauben, -muttern und Drehteilen. Der
Sitz des Unternehmen ist seit Anfang der 1990iger Jahre in Hohenstein Ernstthal
in Sachsen am Fuße des Erzgebirges. Mit rund 110 Mitarbeitenden fertigt das
Unternehmen Produkte, die bei der Energieerzeugung, in Baumaschinen, im
Off-shore-Bereich, in der Luft- und Raumfahrt, bei der Bahn, im Großmotorenbau,
bei der Herstellung von Castorbehältern sowie im Anlagenbau zum Einsatz kommen.
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