24.07.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Pflegeheim-Betreiber CURATA-Gruppe erfolgreich saniert

Curata-Insolvenz: 9 Einrichtungen werden geschlossen

Insolvenzgericht bestätigt Insolvenzplan nach einstimmigem Votum der Gläubiger - 33 von zuvor 42 Einrichtungen sind langfristig gesichert


Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 18.07.2023 den von der Restrukturierungskanzlei BBL vorgelegten Insolvenzplan für die Curata Care Holding GmbH bestätigt. Damit ist die Pflegeheim-Gruppe erfolgreich saniert. Insgesamt wurden sechs Betreibergesellschaften der Gruppe und die Holding in Eigenverwaltung restrukturiert sowie vier Betreibergesellschaften im Rahmen von Regelinsolvenzverfahren abgewickelt. Voraussichtlich kann das Insolvenzverfahren Anfang August 2023 aufgehoben werden.


„Das ist die erste und bisher einzige Sanierung in Eigenregie einer großen deutschen Pflegeheim-Gruppe in diesen für die Branche wirtschaftlich herausfordernden Zeiten,“ so BBL-Partner Oliver Damerius, der als Generalbevollmächtigter in den Eigenverwaltungsverfahren agierte. „Der gesunde Kern der CURATA-Gruppe konnte erhalten werden, so dass von zuvor 42 Einrichtungen 33 langfristig gesichert sind.“ Die geschlossenen neun Standorte seien aus ökonomischer Sicht nicht mehr haltbar und ein Grund für die Schieflage der gesamten Gruppe gewesen. Einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung der Profitabilität der Gruppe und zur langfristigen Sicherung der 33 Einrichtungen leistete auch die Neuverhandlung von Mietkonditionen, wie Damerius betonte.


Alle Bewohnerinnen und Bewohnern der neun geschlossenen Standorte konnten in anderen Einrichtungen untergebracht werden. Ebenso haben alle von den Schließungen betroffenen Mitarbeitenden Angebote zur Übernahme in andere CURATA-Einrichtungen erhalten. Dieses Angebot haben viele der betroffenen Mitarbeitenden angenommen, andere haben sich für Einrichtungen außerhalb der CURATA-Gruppe entschieden. Die CURATA-Gruppe beschäftigt heute noch rund 2.500 Mitarbeiter.


Die CURATA Gruppe hatte am 5. Januar 2023 für einzelne Gesellschaften des Konzerns Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, darunter auch für die CURATA Care Holding GmbH. Der Geschäftsbetrieb der deutschlandweit tätigen Betreiberin von Pflege-Einrichtungen lief in weiten Teilen uneingeschränkt weiter. Unter anderem infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie, stark gestiegener Energie- und Lebensmittelkosten und des Mangels an qualifiziertem Pflegepersonal war die CURATA-Gruppe in eine finanzielle Schieflage geraten.


„Wir sind glücklich, dass wir den Kern der Unternehmensgruppe schützen und nachhaltig stärken konnten,“ erklärt CURATA-Geschäftsführer Tomasz Tomczyk. „Vor allem sind wir froh, dass alle von Schließungen betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Zuhause gefunden haben. Ein ganz besonderer Dank geht an unsere Mitarbeitenden, die den Weg gemeinsam mit uns gegangen sind und uns in diesen herausfordernden Zeiten stets unterstützt haben.“


Zum BBL-Team um die Berliner Partner Dr. Oliver Damerius und Dr. Christoph Weber gehörten Inga Homoth (Bremen), Georg Hüllen (Frankfurt am Main), Götz Lautenbach (Frankfurt am Main), , Dr. Rouven Quick (Hamburg), Dr. Jaqueline Rolle (Berlin) Heiko Schaefer (Dresden) und Celina Lange (Dresden). Betriebswirtschaftlich, insbesondere im Hinblick auf die Liquiditätsplanung, beriet die auf den Gesundheitssektor spezialisierte Hamburger Unternehmensberatung PUKE DRESEN MALL. Die M&A Berater von Saxenhammer & Co. waren für den Investorenprozess engagiert. Zum vorläufigen Sachwalter hatte das Insolvenzgericht Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger von der Kanzlei White & Case bestellt.



Über CURATA

Die CURATA Gruppe bietet qualitativ hochwertige und individuelle Pflege. In ihrem deutschlandweiten Einrichtungsnetzwerk helfen die derzeit ca. 2.500 Mitarbeiter älteren, pflegebedürftigen Menschen bei der Bewältigung ihrer aktuellen Lebenssituation. Die Pflegeeinrichtungen werden in privater Trägerschaft geführt. Ziel von CURATA ist es, das bestehende Portfolio in den Segmenten vollstationäre und ambulante Pflege sowie im Bereich Servicewohnen weiter auszubauen.


Über BBL Brockdorff

BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeitern, darunter 50 Anwälten*innen ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London.  BBL steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenbewältigung und für die Begleitung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.


Bild: © Mizkit / AdobeStock

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