25.09.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Neue Chance für Peniger Spezialitätenbrauerei

Neue Chance für Peniger Spezialitätenbrauerei

Gut ein Jahr nach dem Insolvenzantrag der Peniger Spezialitätenbrauerei hat der sächsische Brauereistandort wieder eine Chance.


Ludwig Hörnlein, Geschäftsführender Gesellschafter der Brauhaus Hartmannsdorf GmbH, hat sich am Montagabend mit Insolvenzverwalter Dirk Herzig von Schultze & Braun auf den Kauf der maschinellen Ausstattung der drei Peniger-Standorte in Penig, Luckenwalde und Gardelegen, die Übernahme der Markenrechte sowie die teilweise Übernahme von Leergut geeinigt. Hörnlein kündigte an, in kleinerem Umfang in Penig auch wieder brauen zu wollen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

 

Die Übernahme ist das Ergebnis zäher Verhandlungen in den vergangenen Monaten. Insolvenzverwalter Herzig: „Ich habe immer daran gearbeitet, eine Lösung für den Brauereistandort zu finden. Im Sommer schienen alle Verhandlungen zunächst gescheitert zu sein, nachdem die Eigentümerfamilie keine Finanzierung nachweisen konnte und andere Interessenten keine belastbaren Angebote abgegeben hatten.“ In den letzten Wochen hatte Herzig mit einem Händler für Brauereiausrüstungen intensiv verhandelt. Ein Verhandlungsmarathon über das vergangene Wochenende hinweg eröffnete schließlich den Weg zu einer gütlichen Einigung. „Wir haben ein Ergebnis erreicht, das die Gläubiger der Peniger Brauerei, die Stadt Penig und auch den neuen Eigentümer zufriedenstellen kann“, bewertet Herzig die Lösung in letzter Minute. Er dankte besonders der Hausbank, die zuletzt dem freihändigen Verkauf des Brauerei-Grundstücks in Penig zugestimmt und damit den Weg für die Verhandlungslösung geebnet hatte.

 

„Der Brauereistandort Penig hat damit wieder eine Chance. Zwar sind die Voraussetzungen durch die erzwungene Stilllegung der Brauerei und aufgrund der allgemeinen Marktsituation für den Erwerber nicht einfach“, so Herzig. „Aber was Hoffnung macht, ist die weiterhin starke Nachfrage aus der Region, insbesondere nach den Bieren aus Penig und Gardelegen. Ich bin daher überzeugt, dass ein erfahrener Unternehmer wie Ludwig Hörnlein diesen Marken wieder eine regionale Identität und Heimat geben kann.“ Ausdrücklich dankt Herzig auch der Familie Hösl, die die Brauerei betrieben hatte: „Die Familie Hösl hat während des gesamten Verfahrens zu jeder Zeit sehr konstruktiv mitgewirkt. Das ist in einer solch schwierigen Situation, die die Familie persönlich betrifft, alles andere als selbstverständlich. Ihnen gebührt daher mein Dank und Respekt.“

 

Ludwig Hörnlein zeigte sich zufrieden mit dem erreichten Abschluss: „Als Braumeister mit Leib und Seele bin ich froh, dass ich mit dem Kauf die Möglichkeit habe, meiner Verantwortung für die Region gerecht zu werden. Nachdem auch seitens der Stadtverwaltung Penig erhebliches Interesse zur Fortführung des Standortes bestand, baue ich hierzu auch weiterhin auf die Unterstützung aller Beteiligten und die Nachfrage aus der Region.“

 

Die Chance, die Peniger Spezialitätenbrauerei und die Marke Peniger kosteneffizient in die Zukunft zu führen, sieht Hörnlein darin, am historischen Standort in Penig die Biere zu brauen, die Abfüllung, Verwaltung und den Vertrieb jedoch über Hartmannsdorf zu organisieren. Wann der erste Sud eingemaischt wird, kann jedoch erst nach einer Zustandsaufnahme der verbliebenen Anlagen vor Ort und der Erfüllung aller behördlichen Auflagen gesagt werden. „Mit unseren guten Bieren aus Hartmannsdorf haben wir bewiesen, dass man eine Regionalbrauerei erfolgreich in Sachsen führen kann. Soweit Nachfrage besteht, werden wir auch die Marken Luckenwalde und Garley dort wieder am Markt platzieren“, kündigt Hörnlein an. Abschließend dankte er allen, die diesen Weg bisher konstruktiv begleitet haben und zukünftig hoffentlich weiter begleiten werden.

 

 

 


Bild: © penelope

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