BMHKW Pfaffenhofen: Gläubiger geben grünes Licht für Eigenverwaltung und Sanierung mit Insolvenzplan
Einhellige Zustimmung zum Sanierungskonzept für das Biomasse Heizkraftwerks (BHKW) Pfaffenhofen: Beim Berichts- und Prüftermin fiel das Votum der Gläubiger für das von Geschäftsführer Engelbert Tretter und Sachwalter Dr. Michael Jaffé vorgestellte Verfahren einstimmig aus.
Demnach kann in Kürze der gerade in der Endabstimmung befindliche Insolvenzplan bei Gericht eingereicht werden. Er zielt auf die Fortführung des Unternehmens und den Erhalt aller Arbeitsplätze ab. Durch eine weitgehende Entschuldung und finanzielle Neuausrichtung der BHKW GmbH mit einem neuen Gesellschafter soll auch eine bestmögliche Gläubigerbefriedigung erreicht werden. Mit Zustimmung der Gläubiger und nach Bestätigung des Plans durch das Gericht könnte noch in diesem Jahr das Verfahren aufgehoben werden. Damit wäre der Weg frei für den Einstieg eines neuen Investors und die langfristige Zukunftssicherung des Biomasse Heizkraftwerks.
Geschäftsführung und Sachwalter hatten den Gläubigern zunächst Bericht erstattet über die Entwicklung des Unternehmens seit der Anordnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung am 21. Mai 2013. So konnte mit Unterstützung von Lieferanten und Kunden der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang aufrechterhalten werden. Ein Massekredit der Hauptgläubiger-Bank ermöglichte darüber hinaus umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen, damit auch in der kommenden Heizperiode ein durchgängiger und sicherer Betrieb der Anlage gewährleistet ist. Gleichzeitig wurde so eine wirtschaftliche Optimierung des Betriebs erreicht, die zu sehr positiven Rückmeldungen seitens potenzieller Investoren führte.
Der vom Amtsgericht Ingolstadt bestellte und von der Gläubigerversammlung bestätigte Sachwalter Dr. Michael Jaffé überwachte und unterstützte die Geschäftsführung im Rahmen der Betriebsfortführung und bei der Erstellung des Insolvenzplans. Im Ergebnis habe das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu keinen Nachteilen für die Gläubiger geführt. Der gewählte Sanierungsweg eröffne zusammen mit dem eingeleiteten Investorenprozess gute Chancen für die nachhaltige Fortführung des Unternehmens und ermögliche eine vergleichsweise hohe Quote für die Gläubigergesamtheit, insbesondere jedoch die ungesicherten Gläubiger, so Jaffé.
Aufgrund der anstehenden Investitionen ist zur Refinanzierung der Gesellschaft und Sicherung der nachhaltigen finanziellen Bonität der Einstieg eines neuen Investors notwendig. Deshalb wurde unmittelbar nach dem Antrag auf Eigenverwaltung bereits ein strukturierter Transaktionsprozess eingeleitet. Zwischenzeitlich liegen bereits mehrere Angebote sowohl von Finanzinvestoren wie von strategischen Investoren aus der Energieversorgungsbranche vor, die gegenwärtig analysiert werden, um einen objektiven Vergleich zu ermöglichen. In einer weiteren Verhandlungsrunde werden dann noch verbliebene offene Punkte geklärt um mit dem Bestbieter zügig in die finalen Gespräche zur Umsetzung der Transaktion einzusteigen. Beim Auswahlprozess wird besonderer Wert darauf gelegt, dass ein bonitätsstarker Investor sowohl am langfristigen Betrieb der Anlage wie auch am Erhalt der Arbeitsplätze interessiert ist und dies aufgrund seiner Erfahrung auch umsetzen kann.
Relativ zeitnah zu der finalen Entscheidung über den Investor soll jedoch das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beendet sein. Nach dem positiven Votum der Gläubiger zu dem von Eigenverwaltung und Sachwalter vorgeschlagenen Sanierungspfad kann nun in den nächsten Tagen der Insolvenzplan bei Gericht zur Prüfung eingereicht werden. Bei einem gesonderten Erörterungs- und Abstimmungstermin werden dann die Gläubiger über die finale Annahme entscheiden. Hat der Plan nach Bestätigung durch das Gericht schließlich Rechtskraft erlangt, kann das Verfahren aufgehoben werden.
„Wenn wir weiter so gut und planmäßig vorankommen wie bisher, dann könnte dies noch in diesem Jahr der Fall sein. Aller Voraussicht nach werden wir damit die Sanierung des Biomasse Heizkraftwerks Pfaffenhofen schnell, effizient und mit einem guten Ergebnis abschließen können“, betonte Sachwalter Dr. Michael Jaffé.
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