Nächste Schritte für ABL in der Sanierung in Eigenverwaltung
Der mittelständische Hersteller technologischer Produkte ABL kann die Sanierung in Eigenverwaltung planmäßig fortsetzen.
Das Amtsgericht Nürnberg hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
heute eröffnet.
Bei der Sanierung des Traditionsunternehmens unterstützt weiterhin die
Restrukturierungsgesellschaft PLUTA. Seit Anfang Juli unterstützt Dr.
Maximilian Pluta als Chief Restructuring Officer die ABL-Geschäftsführung für
die Dauer des Verfahrens. Zum Sachwalter wurde Rechtsanwalt Michael Wirth von
der Kanzlei Dr. Schmitt & Kollegen bestellt. Er war bereits seit Ende Juni
als vorläufiger Sachwalter tätig und begleitet das Eigenverwaltungsverfahren im
Interesse der Gläubiger. Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches
Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Die Geschäftsführung bleibt
dabei im Amt und führt die Gesellschaft selbst durch das Verfahren.
Sanierungsmaßnahmen werden umgesetzt
Vor dem Hintergrund der staatlichen Förderung im Marktsegment Home Charging ist
ABL als Hersteller von Ladestationen für Elektrofahrzeuge (Wallboxen und
Ladesäulen) in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Damit einhergehend
wurden zahlreiche neue Mitarbeitende eingestellt. Angesichts der aktuellen
Übersättigung des Marktes und der gesunkenen oder gestrichenen Förderungen für
Ladestationen muss das Unternehmen seine Strukturen an die Marktsituation
anpassen.
In den vergangenen Monaten erarbeitete ABL ein Sanierungskonzept gemeinsam mit
den Experten von PLUTA. Sämtliche Geschäftsbereiche wurden analysiert und
Maßnahmen geprüft, um Kostenreduzierungen zu erzielen. Dazu zählt auch ein
Personalabbau von 155 Beschäftigten. Hierzu haben die Verantwortlichen mit den Arbeitnehmervertretern
einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt, um sozialverträgliche
Lösungen zu finden. Zudem verlassen etwa 100 Beschäftigte das Unternehmen
entweder auf eigenen Wunsch oder aufgrund auslaufender befristeter
Arbeitsverträge. In Zukunft werden bei ABL rund 300 Mitarbeitende beschäftigt
sein. Die Belegschaft wurde über die Maßnahmen informiert.
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine
Alternative. Wir müssen das Unternehmen sanieren und so aufstellen, dass wir
dauerhaft erfolgreich wirtschaften können. Wir versuchen, die vom Stellenabbau
betroffenen Mitarbeitenden bestmöglich bei der Suche nach neuen beruflichen
Möglichkeiten zu unterstützen und sind hierfür mit Arbeitgebern aus der Region
im Austausch“, erläutert Geschäftsführer Dr. Stefan Schlutius.
Gespräche mit potenziellen Investoren
Ziel für ABL ist es jetzt, einen geeigneten Investor zu finden. Aktuell laufen
aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Investoren. Geschäftsführer Dr.
Maximilian Pluta sagt: „Wir haben mehrere Interessenten für das Unternehmen.
Das ist ein positives Zeichen für die kommenden Wochen und Monate. ABL braucht
einen starken Partner für die Zukunft. Wir sind zuversichtlich, dass wir
kurzfristig eine Lösung erzielen werden.“
Der Geschäftsbetrieb der ABL GmbH wird unterdessen vollumfänglich fortgeführt.
Die Produktion läuft weiter und die Kunden werden wie gewohnt beliefert. Das
Unternehmen führte zudem gute Gespräche mit den Geschäftspartnern, die die
Eigenverwaltung unterstützen.
Ausblick
In seiner Produktstrategie legt das ABL den Fokus verstärkt auf
hochintelligente Ladeinfrastruktur für den gewerblichen und öffentlichen
Bereich. Das Unternehmen hat bereits damit begonnen, seine neue,
eichrechtskonforme Wallbox-Generation eM4 auf den Markt zu bringen. Die
Einführung eines neuen SCHUKO-Programms ist für Anfang 2024 geplant. Das
Feedback aus dem Markt zur neuen Wallbox-Generation ist sehr positiv. Die
Wallbox eM4 Twin, eine Ladestation für Unternehmen, Hotels, die Wohnungswirtschaft
und Parkhäuser, wurde im Mai erfolgreich eingeführt. Mit der Wallbox eM4 Single
folgt im November die nächste intelligente Ladestation der neuen ABL eMobility
Produktgeneration.
Über ABL:
ABL produziert seit 2011 Ladestationen für den privaten, gewerblichen und
öffentlichen Einsatz und gehört damit zu den Pionieren der Elektromobilität.
Heute ist ABL einer der größten Hersteller von Ladeinfrastruktur in Europa. Mit
seinem ganzheitlichen eMobility Produktportfolio setzt ABL Maßstäbe beim Aufbau
nutzerfreundlicher Ladeinfrastruktur. Als innovativer Lösungsanbieter im
Bereich eMobility etabliert sich das Familienunternehmen aus Lauf an der
Pegnitz als richtungsweisender Player bei der Mobilitäts- und Energiewende. Mit
seinen eMobility-Produkten knüpft ABL an die technologische Tradition des
Unternehmens an. Firmengründer Albert Büttner entwickelte 1925 den
SCHUKO-Stecker, heute der weltweit meistverbreitete Standard für
Steckvorrichtungen. Innovative Lösungen im Bereich eMobility schreiben diese
Erfolgsgeschichte nun in den Zeiten der Elektromobilität fort.
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