Krankenhaus Dieburg: Schließung ist schmerzhaft, aber richtig
Gestern Abend wurde bekannt, dass das St. Rochus Krankenhaus in Dieburg insolvent ist und seinen Betrieb einstellen soll
"Es ist allgemein zu
beobachten, dass es für kleine Kliniken zunehmend schwieriger wird, sich
auf dem Krankenhausmarkt zu behaupten" sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin
der Landesvertretung Hessen der Techniker Krankenkasse (TK). Laut des
Leistungsreports der hessischen Krankenhäuser des Hessischen
Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) hatte das Dieburger
Krankenhaus zuletzt nur noch eine Bettenauslastung von 36 Prozent.
"Daraus lässt sich schließen, dass die Patienten im Landkreis viel Wert
auf Erfahrungen legen, die kleine Krankenhäuser nicht bieten können, und
sich deshalb vermehrt für Behandlungsorte außerhalb Dieburgs
entschieden haben."
Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK hat im vergangenen Jahr ergeben, dass für 80 Prozent der Hessen nicht die räumliche Nähe ausschlaggebend für die Wahl eines Krankenhauses ist. "Die Patienten sind auch bereit, längere Fahrtwege ins Krankenhaus in Kauf zu nehmen, wenn dort eine besondere Behandlungsqualität sichergestellt ist", so Voß. Eine aktuelle Studie hat zudem erst kürzlich gezeigt, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Behandlungsqualität und der Anzahl der Eingriffe gibt.
Die medizinische Versorgung für die Bürger im Landkreis Dieburg ist auch nach der Abwicklung des Dieburger Krankenhauses nicht in Gefahr: "Schließlich ist die Stadt Darmstadt mit insgesamt fünf Krankenhäusern nur 20 Autominuten entfernt", so Voß.
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