Investoren ermöglichen Neustart beim Fachgroßhandel KUSS
Fachgroßhandel für Stahl, Haustechnik, Bauelemente und Sanitär erfolgreich in vier neue Bereiche strukturiert und an Investoren verkauft
Nach intensiven konstruktiven Gesprächen mit unterschiedlichen Investoren, ist bei dem Fachgroßhandel KUSS der Durchbruch gelungen. Der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jens Lieser, hatte zuvor sechs der insolventen Gesellschaften der KUSS Gruppe in vier neue Sparten umstrukturiert. Diese vier Sparten bestehen aus den Bereichen Haustechnik, Stahl, Hartwaren und Verwaltung. Teile aus diesen Sparten werden mit Wirkung vom 1. Januar 2014 an drei Investoren übertragen. Während die Sparte der Hartwaren im Zuge eines Management Buy-Out (MBO), also von eigenen Führungskräften übernommen wird, kommt der Investor für die Sparte Stahl aus dem badischen Raum und der Erwerber des Bereichs Haustechnik aus Rheinland-Pfalz.
Durch die gelungene Restrukturierung muss sich kein Mitarbeiter der KUSS Gruppe arbeitslos melden. Von den rund 200 Mitarbeitern werden etwa 90 Beschäftigte aus den operativen Einheiten von den neuen Investoren übernommen. Etwa 30 Mitarbeiter wechseln zu anderen Mitbewerbern. Alle anderen Beschäftigten erhalten die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, in der sie für den Arbeitsmarkt weiter qualifiziert werden und nicht als arbeitslos gelten. In der Transfergesellschaft, die eine Laufzeit von mindestens vier und maximal fünf Monaten hat, erhalten die Mitarbeiter rund 80 Prozent ihrer alten Bezüge und haben gute Aussichten, in neue Beschäftigungsverhältnisse zu kommen. „Ich freue mich, dass es in so kurzer Zeit zu einer guten Lösung für die insolvente KUSS Gruppe gekommen ist. Durch die effizienten Möglichkeiten der Insolvenzordnung ist es uns gelungen, dem Sanierungskurs der KUSS Gruppe einen entscheidenden Impuls für einen Neuanfang zu geben“, sagt Insolvenzverwalter Lieser.
Die Übernahmen der neu strukturierten Sparten werden zum 1. Januar 2014 wirksam. Der Geschäftsbetrieb wurde während der Restrukturierung uneingeschränkt fortgeführt. „Die Mitarbeiter, die Lieferanten und auch die Einkaufsverbände haben wesentlichen Anteil am Erfolg für den Neuanfang. Sie haben das Traditionsunternehmen in der schwierigen Phase stets unterstützt und beliefert“, so Lieser. Im Bereich Haustechnik, den der Investor aus Rheinland-Pfalz erworben hat, bleiben die Standorte Ramsbach-Baumbach, Altenkirchen, Koblenz und Kirn erhalten. Die Stahlsparte, die ein Stahlhändler aus dem Badischen gekauft hat, behält die Standorte in Ramsbach-Baumbach und Altenkirchen. Der Bereich der Hartwaren, der im Zuge des MBO an eigene Mitarbeiter geht, wird an den beiden Standorten Kastelaun und Altenkirchen fortgeführt.
Das Amtsgericht Betzdorf hatte am 18. Oktober 2013 Rechtsanwalt Jens Lieser aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die KUSS Gruppe war ein privat geführtes, mittelständisches Traditionsunternehmen, das vor 173 Jahren in Altenkirchen gegründet wurde und mit der Zeit zunehmend wuchs. Als Partner für das Handwerk lieferte es ein breites Spektrum an Waren von Werkzeugen und Eisenwaren, über Stahl, Bauelemente sowie Produkte aus den Bereichen Sanitärbedarf, Installation, Heizung, Klima- und Lüftungstechnik. Durch die gelungene Aufteilung in vier Sparten und den Verkauf an neue Investoren ist der Grundstein für den Neubeginn gelegt.
Über die Kanzlei LIESER
Die Kanzlei LIESER Rechtsanwälte mit Sitz in Koblenz gehört seit beinahe 50 Jahren zu den führenden Insolvenzspezialisten in Deutschland und ist u. a. an den Standorten Koblenz, Trier und Mainz vertreten. Bislang hat die Kanzlei mehr als 3.000 Insolvenzverfahren unterschiedlicher Größe aus allen Branchen betreut.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.