11.11.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Hoffnung für Gläubiger der insolventen Green Planet AG - Immobilienvermögen in Costa Rica gesichert

Insolvenz der Green Planet AG

Positive Nachrichten für Anleger und Gläubiger der insolventen Green Planet AG: Insolvenzverwalter Miguel Grosser hat in Costa Rica erhebliche Vermögenswerte für die Insolvenzmasse gesichert. „


„Wir haben vor Ort in Beteiligungen liegendes Immobiliarvermögen wie Plantagen und eine Finca feststellen können und haben dieses zu Gunsten der Insolvenzmasse gesichert. Wir sind derzeit dabei, mit den Mitarbeitern vor Ort ein Konzept zu erarbeiten, um die vorhandenen Werte bestmöglich zu erhalten und zu realisieren“, konnte Grosser mitteilen. 

 

Der Insolvenzverwalter und spanischsprachige Spezialist der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter war in den vergangenen Wochen in Costa Rica, um die Werthaltigkeit der insgesamt 41 Teakholzplantagen mit über 1.200 Hektar Fläche zu beurteilen, die sich im Eigentum der Green Planet Costa Rica S.A. befinden sollten. Dazu wurden die gesamten Geschäfts-, Bank- sowie Grundbuchunterlagen der Beteiligungsgesellschaften gesichtet und eingehend geprüft. Mit den Mitarbeitern vor Ort konnten konstruktive Gespräche geführt werden.

 

„Wir haben bei der Green Planet Costa Rica S.A. einen funktionierenden, forstwirtschaftlichen Betrieb vorgefunden, der grundsätzlich in der Lage ist rentabel zu arbeiten. Wir führen deshalb diesen Betrieb mit seinen rund 15 Mitarbeitern unter der Regie eines von uns eingesetzten Geschäftsführers fort. Oh-ne zum jetzigen Zeitpunkt eine abschließende Bewertung vornehmen zu können, ist festzustellen, dass so doch erhebliches am Ende für die Masse veranschlagbares Vermögen in den Beteiligungen vorhanden ist“, so Grosser.

 

Das weitere Vorgehen hinsichtlich der etwaigen Verwertung der gesicherten Vermögenswerte wird mit den Gläubigern abgestimmt. Dies ist unter anderem Gegenstand der vom Insolvenzgericht für den 18. November in Frankfurt am Main angesetzten Gläubigerversammlung.

 

Die Green Planet AG hatte am 23. Juli 2014 Insolvenzantrag gestellt, nachdem ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Vorstand eingeleitet und dieser in Untersuchungshaft genommen worden war.

 

Seit 2009 war das Unternehmen damit befasst, Gelder von Kunden für eine beworbene Investition in den Kauf von Teak- und Kautschukbäumen im mittelamerikanischen Costa Rica einzunehmen. Anleger wurden in vielversprechenden Werbeprospekten mit einer „Renditebeispiels-Rechnung" geworben, der zufolge man aus einer Investition in Teakholzbäume über 20 Jahre eine jährliche Rendite von 13 Prozent erreichen könnte. Nach 20 Jahren sollten die Bäume gefällt werden und der Kunde die Erlöse aus dem Holzverkauf erhalten. Der Vertragsschluss erfolgte jeweils im Einzelfall zwischen dem Kunden und der Green Planet AG. Der Kunde erhielt nach dem Eingang seiner Zahlung bei der Schuldnerin ein „Baumzertifikat", in dem auch Angaben zur genauen Plantage in Costa Rica, wo sich die Bäume befinden sollten, gemacht wurden.

 

Die Gesellschaft selbst unterhielt tatsächlich aber keine eigenen Teakholz- und Kautschukplantagen. Aufgrund der gewählten Konstruktion, wonach die Green Planet AG überhaupt nicht Eigentümerin von Plantagen ist, konnte der jeweilige Kunde bzw. Anleger auch kein Eigentum an Bäumen in Costa Rica erwerben.

 

Nachdem mehrere Strafanzeigen gegen die Schuldnerin von verschiedenen Kunden gestellt worden waren, kamen strafrechtliche Ermittlungen gegen die Schuldnerin und die für sie handelnden Personen in Gang und in der Folgezeit der Geschäftsbetrieb der Green Planet AG vollständig zum Erliegen. Am 09.09.2014 wurde dann das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Green Planet AG eröffnet und Miguel Grosser zum Insolvenzverwalter bestellt.

 

 

 

Weitere Informationen:

Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie Insolvenzrecht, seit 1999 in der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu seinen bekanntesten Insolvenzverfahren zählt die erfolgreiche übertragende Sanierung der verschiedenen Standorte der DyStar Textilfarben GmbH. Darüber hinaus wurde er von den Amtsgerichten Frankfurt , München und Köln in zahlreichen weiteren Insolvenzverfahren als Verwalter berufen, unter anderem für die King Kamehamea Holding und die IPG Partners Group. 2013 war er als Sachwalter für die operativen Tochtergesellschaften maßgeblich an der erfolgreichen Sanierung in Eigenverwaltung der HPI Fleet Gruppe beteiligt, einem der führenden deutschen Anbieter für Flottenmanagement-Dienstleistungen mit über 40.000 betreuten Fahrzeugen. Rechtsanwalt Miguel Grosser leitet zudem die Niederlassung von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenz-verwalter in Frankfurt am Main. Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter zählt mit 35 Anwälten an acht Standorten in sechs Bundesländern zu den führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, des Insolvenzrechts, des Prozessrechts sowie den damit im Zusammenhang stehenden Rechtsgebieten in Deutschland.

 

 



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