Gute Fortführungsperspektive für insolvente TCG Herrmann Präzisionsdruckguss
Für den Geschäftsbetrieb der insolventen TCG HERRMANN PRÄZISIONSDRUCKGUSS GmbH gibt es eine gute Fortführungsperspektive.
„Wir verhandeln derzeit mit mehreren Interessenten über einen Erwerb und sind zuversichtlich, bald eine Lösung präsentieren zu können“, teilte der vom Amtsgericht Karlsruhe bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner gestern bei einer Informationsversammlung für die rund 300 Mitarbeiter am Standort Bretten mit. Mit der voraussichtlichen Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni werde das Unternehmen auch wieder regulär Löhne und Gehälter zahlen.
Plathner zog eine positive Zwischenbilanz für die seit dem
19. März laufende Betriebsfortführung. „Wir konnten den Betrieb dank der
Mithilfe und Unterstützung von Kunden und Lieferanten schnell stabilisieren, so
dass die Produktion zu keinem Zeitpunkt unterbrochen werden musste. Alle
Aufträge blieben erhalten, durch das starke Engagement der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter konnten Qualität und Liefertreue verbessert werden.“
Auf dieser Grundlage gelang es auch, das Interesse mehrerer strategischer Investoren an dem traditionsreichen Zulieferer von Aluminium-und Zink-Druckgußteilen für die Automobilindustrie zu wecken. „Wir sind jetzt in der glücklichen Lage, in der Endphase des Investorenprozesses noch mehrere Eisen im Feuer zu haben, so dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen gibt“, betonte Plathner.
Keine betriebsbedingten Kündigungen - Kostensenkungen notwendig
Im Hinblick darauf konnten auch betriebsbedingte Kündigungen
zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens vermieden werden. Wie viele Arbeitsplätze
dauerhaft erhalten bleiben, sei letztlich vom Ausgang der Verhandlungen mit den
Investoren abhängig, so der vorläufige Insolvenzverwalter, der zuletzt unter
anderen die Walter Services - Gruppe saniert hat.
„Damit der Betrieb dauerhaft wettbewerbsfähig bleibt, müssen wir die Produktionskosten weiter senken. Wie das im Interesse des Erhalts des Betriebes und möglichst vieler Arbeitsplätze am besten geschehen kann, darüber sind wir mit allen Beteiligten im Gespräch. Wir stimmen uns dabei eng mit dem Betriebsrat und der IG Metall ab“, verdeutlichte Plathner.
Die 1925 gegründete TCG HERRMANN PRÄZISIONSDRUCKGUSS GMBH stellt Antriebs-, Brems- und Triebwerkskomponenten aus Aluminium-Druckgußteilen für Automobilzulieferer und Premium-Automobilproduzenten her. Das Unternehmen hat als Dienstleister jedoch keine eigenen Produkte, sondern konstruiert und fertigt Kundenbauteile. In diesem Projektgeschäft liegen von der Akquirierung bis zur Aufnahme der Serienfertigung in der Regel bis zu zwei Jahre. Zuletzt erzielte die TCG HERRMANN PRÄZISIONSDRUCKGUSS GMBH einen Umsatz von rund 45 Mio. Euro.
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