Deutsche Lichtmiete: Gläubigerausschüsse lehnen Angebot der Light Now AG ab
Deutsche Lichtmiete: Gläubigerausschüsse lehnen Kauf- und Fortführungsangebot der Light Now AG ab
Wie geht es weiter?
Welche Rolle spielen die Großgläubiger (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, WWK Versicherung, Versicherungskammer Bayern)?
Die Light Now AG hatte am 14.06.2024 ein Kauf- und Fortführungsangebot für sämtliche verbliebenen Assets der Deutsche Lichtmiete-Gruppe abgegeben. Die Light Now AG wird von Lichtmiete-Gründer Alexander Hahn geführt und vertritt die Ansprüche auf Nutzungsentgelt und das Leuchtenvermögen von ca. 90 % der Direktinvestoren der ehemaligen Deutsche Lichtmiete-Gruppe.
Gemeinsames Ziel ist, für alle Gläubiger der Lichtmiete-Gruppe das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Durch die Expertise des Lichtmiete-Gründers Alexander Hahn und die massive Unterstützung der Direktinvestoren bietet die Light Now AG die Gewähr für den bestmöglichen Ausgang des Verfahrens. Alle noch im Unternehmen tätigen Mitarbeiter sollten weiterbeschäftigt werden, dies war ausdrücklicher Bestandteil des Angebotes.
Wie aktuell zu erfahren ist, haben die Gläubigerausschüsse der Deutschen Lichtmiete das Kaufangebot jedoch abgelehnt. Dies ist nicht nachvollziehbar. Stattdessen soll die Liquidation der NOVALUMEN GmbH weitergeführt werden. Zudem hat Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß ankündigen lassen, im Oktober 2024 gegenüber den gewerblichen Mietern der LED-Leuchten den Nichteintritt in die Verträge zu erklären. Damit würde sich die Lichtmiete-Gruppe selbst den laufenden Cashflow abschneiden. Dies hätte die vollständige Zerschlagung und Wertvernichtung der Lichtmiete-Gruppe zur Folge. Das ist ein Ergebnis, das die Investoren fassungslos macht, da das Verfahren mit einer Minimalquote für die Gläubiger auslaufen dürfte, nachdem umfangreichste Unternehmenswerte vernichtet worden sind.
Acht grundlegende Tatsachen, nochmals in Erinnerung gerufen:
1. Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß hat am 31. August 2022 alle Werte der
Lichtmiete-Gruppe an die "Auffanggesellschaft" NOVALUMEN GmbH
"verkauft", ohne dass ein Barkaufpreis gezahlt wurde.
2. Der Gesellschafterkreis der NOVALUMEN GmbH ist vollständig identisch
mit dem Gesellschafterkreis von One Square Advisory, dem Gemeinsamen
Vertreter der Lichtmiete-Anleihegläubiger (50 % Frank Günther, 50 % Wolf
Waschkuhn, teils über Zwischengesellschaften). Anders gesagt: Der
Gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger hat, wirtschaftlich
gesprochen, sich selbst sämtliche Assets der Lichtmiete-Gruppe
verschafft.
3. An Stelle einer Barkaufpreiszahlung hat NOVALUMEN eine Anleihe über 45
Mio. EURO begeben. Allerdings sind Zahlungen aus dieser Anleihe bis
heute nicht geleistet worden und sind auch erst zu leisten, wenn in der
NOVALUMEN überschüssige Liquidität von mindestens 3 Mio. EURO / Jahr
generiert wird.
4. Überschüssige Liquidität in der NOVALUMEN GmbH wurde aber in nunmehr
fast zwei Jahren Laufzeit nicht generiert. Eine Ursache liegt darin,
dass die Schwestergesellschaft One Square gegenüber NOVALUMEN
Beratungsrechnungen stellt, teilweise über mehr als 200.000 EURO im
Monat. In diesen Beratungsrechnungen werden Tätigkeiten einfacher One
Square-Mitarbeiter mit über 400 EURO brutto / Stunde abgerechnet.
Auch
Reisezeiten zwischen München und Oldenburg werden abgerechnet.
Auf diese
Weise wird laufend Liquidität aus der NOVALUMEN abgesaugt, die dann zur
Befriedigung der Gläubiger fehlt.
5. NOVALUMEN leistet bis heute keine Zahlungen auf die Anleihe, obwohl sie
sogar Mieterträge vereinnahmt hat, die ihr nicht zustanden. Zum
Hintergrund: Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß hat mehr als anderthalb
Jahre lang 90% der Mieten, die eigentlich den Direktinvestoren der
ehemaligen Deutsche Lichtmiete zustanden, rechtswidrig an NOVALUMEN
weitergeleitet. Die übrigen 10% behielt Weiß für sich, wohingegen die
Direktanleger bisher keinen Cent zu sehen bekamen.
6. Eine 1A-Sicherheit in Form einer 10-Mio.-Euro-Bankbürgschaft wurde
nicht verwertet und verfiel ungenutzt zum Schaden der Gläubiger.
7. Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß hat, entgegen seiner Ankündigung
(Januar 2024 sollte die erste Quotenauszahlung erfolgen) bis zum
heutigen Tage keine Zahlungen an die Lichtmiete-Gläubiger erbracht.
8. Damit sind im Zusammenwirken von Insolvenzverwalter Weiß und NOVALUMEN
/ One Square Unternehmenswerte in Millionenhöhe vernichtet worden bzw.
in die Taschen Dritter abgeflossen. Die Insolvenzgläubiger hingegen sind
bis zum heutigen Tage leer ausgegangen.
Zwar konnten die ärgsten Exzesse der NOVALUMEN durch rechtliche Maßnahmen unterbunden werden. Unberechtigte Verfügungen der NOVALUMEN GmbH über LED-Leuchten, die im Eigentum von Direktinvestoren stehen, hat das OLG Oldenburg durch Urteil des OLG Oldenburg vom 07.02.2023 -
2 U 8/23 untersagt (erwirkt von unserer Kanzlei). Auch die unrechtmäßige Weiterleitung von Mieten/Nutzungsentschädigungen, die auf LED-Leuchten entfallen, die im Eigentum von Direktinvestoren stehen, konnte unterbunden werden. Nachdem Insolvenzverwalter Weiß diese Gelder bis Februar 2024 regelmäßig an die NOVALUMEN weitergeleitet hatte, hat er im Zuge eines ebenfalls von unserer Kanzlei geführten einstweiligen Verfügungsverfahrens vor dem OLG Hamburg (11 W 28/24) diese Zahlungen eingestellt und an Eides Statt versichert, dass er die Zahlungen bis auf weiteres nicht wiederaufnehmen werde.
Offensichtlich ist man seitens der NOVALUMEN verärgert über diese Prozesserfolge, mit denen verhindert werden konnte, dass die Einnahmen nicht mehr dieser zuflossen, sondern zum Wohle der Gläubiger in der Insolvenzmasse blieben. So lesen sich jedenfalls aktuelle Publikationen, in denen haltlose Anschuldigungen in verschiedenen Richtungen erhoben werden, ohne die oben genannten Basistatsachen 1.) bis 8.) widerlegen zu können. Ohne den unermüdlichen Einsatz der Light Now AG, die Rechte der Direktinvestoren zu sichern und zu verteidigen, wäre das von Rüdiger Weiß und Frank Günther aufgesetzte Selbstbereicherungssystem wohl unbemerkt weitergelaufen. Die Anleger, insbesondere die Direktinvestoren, hätten kaum eine Chance gehabt, die Missstände selbst aufzudecken und sich zur Wehr zu setzen.
Nach dem Ende des Selbstbedienungssystems NOVALUMEN schien der Weg frei für eine Lösung, die endlich den Interessen der Anleger gerecht wird. Aus diesem Grunde hatte die Light Now AG das Kauf- und Fortführungsangebot vom 14.06.2024 unterbreitet. Da die Light Now AG ca. 90 % der Direktinvestoren hinter sich vereint, wäre es endlich möglich, den Mietkunden rechtssichere Lösungen zu unterbreiten, die Bestands-Mietverträge zu sichern und das Geschäft wiederaufzubauen.
Umso unverständlicher ist es, dass der Gläubigerausschuss, wie aktuell zu erfahren ist, dieses Angebot abgelehnt haben soll.
Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Schirp aus der Kanzlei Schirp Schmidt-Morsbach, Berlin, dessen Kanzlei zahlreiche Direktinvestoren und die Light Now AG vertritt: "Das Angebot der Light Now AG stellte die beste Chance für alle Lichtmiete-Anleger dar, einen möglichst hohen Prozentsatz ihres Investments zu retten. Nur eine geordnete Fortführung des Unternehmens schöpft den Wert der Mietverträge aus und ermöglicht eine hohe Quotenzahlung. Dafür ist die inhaltliche Verständigung mit den Direktinvestoren erforderlich, denen ein Großteil der LED-Leuchten gehört. Nur die Light Now AG kann diese Verständigung vermitteln."
Dr. Schirp weiter: "Wie es zu der Ablehnung des Angebotes durch die Gläubigerausschüsse kommen konnte, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Es gibt drei Großgläubiger, die jeweils 20 Mio. EURO oder mehr in den Lichtmiete-Anleihen gezeichnet haben, nämlich die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die WWK Versicherung und die Versicherungskammer Bayern. Diese drei Großgläubiger handeln mit der Ablehnung des Angebots gegen ihre ureigensten Interessen und gegen die Interessen ihrer Geldgeber bzw. Beitragszahler. Sind diese drei Großgläubiger womöglich durch den Insolvenzverwalter und durch One Square nur unzureichend informiert worden, so dass es zu dieser Fehlentscheidung kommen konnte? Es ist dringend erforderlich, Aufklärung zu schaffen. Zu diesem Zwecke werden wir Gläubigerversammlungen einberufen lassen, wo dann die Fakten auf den Tisch kommen. Das dafür notwendige Quorum konnten wir in der vergangenen Woche in Rekordzeit erreichen."
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