Bei Borscheid + Wenig wird weiter produziert
Der Automobil-Zulieferer Borscheid + Wenig setzt auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens seinen Geschäftsbetrieb in vollem Umfang mit allen Mitarbeitern fort.
Das zuständige Amtsgericht Augsburg hat das Insolvenzverfahren am 1. Oktober eröffnet. Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck und Partner, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden war.
„Die Auftragslage bei Borscheid + Wenig ist unverändert gut, kein Kunde hat seine Aufträge storniert“, sagte Joachim Exner heute am Sitz des Unternehmens in Diedorf bei Augsburg. „Im Zentrum des eröffneten Verfahrens steht nun die Fortsetzung und der Abschluss des strukturierten Investorenprozesses.“ Das Interesse möglicher Investoren ist hoch. Exner: „Technologie, Produkte und Arbeitnehmer bei Borscheid + Wenig sind erstklassig. Das wissen auch die Kaufinteressenten.“
Bei den Bietern handelt es sich überwiegend um strategische Investoren. Aufgrund der in solchen Prozessen üblichen gegenseitigen Verschwiegenheitsverpflichtungen können jedoch keine Angaben zu den Investoren und weiteren Details des Verkaufsprozesses gemacht werden.
„Borscheid + Wenig braucht einen starken Partner mit Perspektive, damit sich unser Unternehmen für die Zukunft langfristig neu aufstellen kann“, betonte Norbert Borscheid, Mitgesellschafter des Unternehmens. Carlo Wenig, weiterer Mitgesellschafter, ergänzte: „Angesichts des großen Interesses möglicher Erwerber haben wir keinen Zweifel, dass uns das auch gelingt.“
Abschließend hob Joachim Exner den Beitrag der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für den erfolgreichen Verlauf des bisherigen Sanierungsprozesses hervor: „Alle Mitarbeiter haben im vorläufigen Verfahren mit beachtlichem Einsatz ihre Arbeit für ihr Unternehmen fortgesetzt. Ohne ihr Engagement wären wir heute nicht da, wo wir sind.“
Borscheid + Wenig hatte sich Ende Juli 2022 entschieden, sich mithilfe eines Insolvenzverfahrens neu aufzustellen. Dies war infolge von Halbleiterkrise und Ukrainekrieg unumgänglich geworden. Nach seiner Bestellung war es dann dem vorläufigen Insolvenzverwalter Exner gemeinsam mit der Geschäftsführung schnell gelungen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Exner nahm umgehend Kontakt zu den wichtigsten Lieferanten und Kunden auf, die dem Unternehmen und dem Sanierungsprozess ihre Unterstützung zusagten. Dadurch wurde es möglich, die Produktion ohne Unterbrechung fortzuführen.
Borscheid + Wenig beliefert zahlreiche große deutsche Automobilhersteller mit modernen Kunststoff-Teilen. Das Unternehmen gehört zu den renommierten Zulieferern in der Region. Borscheid + Wenig hat zuletzt einen Jahresumsatz von rund 33 Millionen Euro erwirtschaftet und gehört mit über 300 Mitarbeitern zu den großen Arbeitgebern in der Region Augsburg.
Kurzporträt Kanzlei Dr. Beck & Partner:
Die Kanzlei Dr. Beck & Partner GbR zählt mit 8 Insolvenzverwaltern und mehr als 170 Mitarbeitern an 8 Standorten in Bayern zu den führenden deutschen Insolvenzverwaltungs-Kanzleien. In den vergangenen Jahren hat die Kanzlei zahlreiche namhafte Unternehmensinsolvenzverfahren, darunter auch Konzerninsolvenzen mit internationalem Bezug, betreut. Joachim Exner verfügt über besondere Erfahrung insbesondere bei der Sanierung von mittelständischen Unternehmensgruppen, z.B. EISENMANN, Sonnplast, Scherer & Trier, Neumayer-Tekfor, Jakob Gruppe, Loewe und Metz. Exner ist Mitglied des Gravenbrucher Kreises, des Zusammenschlusses der führenden deutschen Sanierungsexperten und Insolvenzverwalter.
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