Automobilzulieferer apt Products GmbH über Insolvenzplan erfolgreich saniert
Die Restrukturierungsexperten Holger Rhode und Dr. Michael Nienerza von der Wirtschaftskanzlei Görg gingen als Sanierungsgeschäftsführer in die Eigenverwaltung.
Die Restrukturierungsexperten Holger Rhode und Dr. Michael Nienerza, beide Partner der Wirtschaftskanzlei Görg, haben gemeinsam mit dem Management und den Gesellschaftern der apt Gruppe erfolgreich den Automobilzulieferer apt Products GmbH über einen Insolvenzplan saniert. Der Plan wurde im Mai 2021 von den Gläubigern angenommen und fristgerecht von den Sanierern umgesetzt, sodass das Amtsgericht Düsseldorf mit Wirkung zum 30. Juni 2021 das Verfahren in Eigenverwaltung aufgehoben hat. Die apt Products – Verarbeiter von Aluminiumblechen und Profilen aus Eckental in Franken – hat nunmehr die Basis für die zukünftige Ausrichtung gelegt.
Das Unternehmen hatte im Dezember 2020 beim zuständigen Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung wegen Überschuldung und drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt, nachdem ein wesentlicher Kunde seine Aufträge deutlich reduziert hatte und das Unternehmen kurz darauf von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie getroffen wurde. Der damit verbundene Einbruch im Tourismussektor führte dazu, dass die großen Hersteller von Reisebussen ihre Bestellungen bei apt Products stark reduziert haben.
Die Görg-Rechtsanwälte Rhode und Nienerza wurden vom Unternehmen daraufhin als Sanierungsgeschäftsführer in die Eigenverwaltung berufen. Das Gericht bestellte den erfahrenen Rechtsanwalt Georg F. Kreplin von Kreplin & Partner, Düsseldorf, zunächst zum vorläufigen Sachwalter, mit Verfahrenseröffnung zum 1. März 2021 dann zum Sachwalter. Rhode und Nienerza führten mit Unterstützung des Sachwalters den Geschäftsbetrieb vollumfänglich fort und legten so die Basis für den weiteren Sanierungserfolg.
„Wesentliche Voraussetzungen für den Sanierungserfolg waren, dass wir die Lieferantenbeziehungen aufrecht erhalten und belastbare Vereinbarungen mit den Nutzfahrzeugherstellern treffen konnten“, sagt Restrukturierungsexperte Holger Rhode. Als dies gelang, erarbeiteten Rhode und Nienerza mit dem lokalen Management einen Insolvenzplan. Der Plan wurde mit dem Sachwalter abgestimmt und dem Gericht sowie den Gläubigern vorgelegt. „Die hundertprozentige Annahme des Plans zeigt, dass wir die richtigen Schritte zur vollständigen Entschuldung der GmbH in die Wege geleitet hatten“, sagt Nienerza. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben während des gesamten Prozesses hoch motiviert weitergearbeitet und die Sanierung dadurch bestmöglich unterstützt“, sagt Nienerza weiter.
Größte Herausforderung war es dann, die verschiedenen Restrukturierungsmaßnahmen konsequent umzusetzen. Auch dies gelang den Restrukturierern. „Wir konnten den Gläubigern so die überdurchschnittliche Quote von mehr als 60 Prozent auf ihre berechtigten Forderungen auszahlen“, sagt Nienerza.
„Nicht zuletzt durch die erfolgreiche Restrukturierung ist es uns gelungen, 56 der 106 Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Holger Rhode. Zudem erreichten sie, dass alle vom Personalabbau betroffenen Beschäftigten die Möglichkeit erhalten haben, in eine Transfergesellschaften zu wechseln, in der sie auf kommende berufliche Herausforderungen vorbereitet werden.
Für Thomas Boddenberg, CEO der apt Group, war – neben der Finanzierung des Insolvenzverfahrens durch den Gesellschafter – ein weiterer wesentlicher Baustein des Sanierungserfolges auch die Zusammenarbeit mit den Nutzfahrzeugherstellern. „Die Hauptkunden der apt Products haben uns während der gesamten Sanierungsphase unterstützt. Wir freuen uns nun auf die weitere Zusammenarbeit“, sagt Boddenberg.
Über die apt Products GmbH
Das Unternehmen bearbeitet, vertreibt und handelt vorwiegend mit Aluminiumprofilen und Aluminiumblechen. Die Produkte werden insbesondere als Komponenten in automobilen Nutzfahrzeugen wie Bussen und Lastkraftwagen eingesetzt. Ein Schwerpunkt des Geschäfts liegt dabei derzeit auf Teile für Reise- und Stadtbusse, insbesondere Karosserie-Klappensysteme und Schweißbaugruppen für Türen und Karosserie-Elemente.
Ab März/April 2020 wurde die apt
von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen. Angesichts des weltweiten
Einbruchs im Tourismussektor haben die großen Hersteller von Reisebussen ihre
Bestellungen deutlich reduziert. Das Unternehmen erwirtschaftete vor
Antragsstellung zuletzt mit über 100 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 10,7
Millionen Euro.
Das Unternehmen hat seinen Sitz
in Eckental in Franken. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Nähe zur
Muttergesellschaft in Monheim, stellten die Verantwortlichen den
Insolvenzantrag der apt Products GmbH beim zuständigen Amtsgericht in
Düsseldorf.
Über die Sanierungsgeschäftsführer der Wirtschaftskanzlei GÖRG
Die Rechtsanwälte Holger Rhode und Dr. Michael Nienerza sind beide langjährige Partner der Wirtschaftskanzlei GÖRG. Die Kanzlei gehört zu Deutschlands führenden unabhängigen Wirtschaftskanzleien und unter diesen zu den Top 5 der deutschen Insolvenzkanzleien. An fünf zentralen Standorten in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/M. und München sowie in bundesweit 26 weiteren Insolvenzverwaltungsbüros sind mehr als 300 hochspezialisierte Anwälte und Steuerberater tätig. Unter ihnen zahlreiche Insolvenz- und Restrukturierungsexperten, die bereits bundesweit in namhaften Insolvenz- und Sanierungsverfahren auf sich aufmerksam gemacht haben.
Über den Sachwalter
Georg F. Kreplin ist Gründungsgesellschafter der
Sozietät Kreplin & Partner, einer überregional tätigen Rechtsanwaltskanzlei
mit Spezialisierung auf die Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung. Er hat
bereits zahlreiche und namhafte Insolvenz- und Sanierungsverfahren erfolgreich
abgewickelt
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