Anlagenbauer FAM aus Magdeburg startet Sanierung in Eigenverwaltung
Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter
Nach zwei Corona-Krisenjahren mit einem großen Einbruch im Anlagenbau hat die Geschäftsführung der FAM GmbH heute beim zuständigen Amtsgericht Magdeburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Betrieb wird vollumfänglich fortgeführt.
Das Magdeburger Unternehmen FAM, Spezialist für Schüttgut-Technologie und Aufbereitungstechnik, steckt seit einigen Jahren in Schwierigkeiten und hat mit rückläufigem Auftragseingang zu kämpfen.
Die hinter der FAM GmbH stehende Investorengruppe war nicht mehr bereit, die geplanten Strukturveränderungen und Investitionen mitzutragen. Die für die Geschäftsführung überraschende Entscheidung fiel trotz eines erkennbaren Aufwärtstrends der letzten Monate und trotz des jüngst ausgehandelten Tarifvertrags für die Mitarbeiter am Standort Magdeburg, der Stellenstreichungen und einen Sozialplan vorsah.
Zur Umsetzung der nun anstehenden Sanierungsschritte wird die Geschäftsführung von den renommierten Sanierungsspezialisten Prof. Dr. Lucas F. Flöther und Dr. Florian Eckelt, beide Flöther & Wissing, als Generalhandlungsbevollmächtigte unterstützt. Daneben begleitet ein Sanierungsteam von BRL, u. a. mit den Partnern Stefan Denkhaus, Friedemann Schade und Victor Frhr. von dem Bussche das Eigenverwaltungsverfahren. „Internationale, grenzüberschreitende Konzernrestrukturierungen sind sehr komplex. Oberstes Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und die Finanzierung der laufenden Projekte sicherzustellen“, so Lucas Flöther.
FAM-Geschäftsführer Torsten Gerlach: „Die Umstrukturierung ist auf einem guten Weg. Insbesondere unsere globale Aufstellung trägt erste Früchte. Da der Gesellschafter nicht bereit war, diesen Weg bis zu Ende zu gehen, war der Schritt, nunmehr ein Sanierungsverfahren einzuleiten, leider unvermeidlich. Nun gilt es, angedachte neue Konzepte zügig nach vorne zu entwickeln.“
Die FAM GmbH unterhält weltweit Tochtergesellschaften, unter anderem in Kanada, Chile, Brasilien und Indien sowie eine Tochtergesellschaft für Servicedienstleistungen in Cottbus. Diese Gesellschaften sind von dem beantragten Eigenverwaltungsverfahren erst einmal nicht betroffen.
Die Geschäftsführung hat die Mitarbeiter heute über die Entscheidung und die nächsten Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter für die kommenden drei Monate sind über das Insolvenzgeld gesichert.
Über Flöther & Wissing
Flöther & Wissing gehört zu den führenden deutschen Kanzleien auf allen Gebieten des Restrukturierungs- und Insolvenzrechts. Seit über 20 Jahren bietet die Kanzlei an mittlerweile zehn Standorten branchenunabhängige und übergreifende Insolvenzverwaltung, Sachwaltung, Eigenverwaltung und Sanierungsberatung. Laut aktueller Insolvenzkanzlei-Rankings führender Fachmagazine, wie Wirtschaftswoche, FOCUS oder JUVE gehört Flöther & Wissing zu den Top-Kanzleien in Deutschland. Namenspartner Prof. Dr. Lucas Flöther ist zudem der am häufigsten bestellte Insolvenzverwalter in Ostdeutschland und Sprecher des Gravenbrucher Kreises, der Vereinigung der führenden Insolvenzverwalter Deutschlands.
Über BRL
BRL ist eine international ausgerichtete Partnerschaft von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuer-beratern, die im Jahr 2006 gegründet wurde. Heute ist BRL mit rund 320 Mitarbeitern an den Standorten Hamburg, Berlin, Bochum, Hannover, Dortmund, Frankfurt und München vertreten. Mitte 2021 hat sich die Bielefelder Kanzlei PGW der BRL Gruppe angeschlossen. Der finale Zusammenschluss wird 2022 erfolgen. Über das Netzwerk Moore Global (internationales Netzwerk unabhängiger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften) ist BRL bestens aufgestellt, um auch für länderübergreifende Fragestellungen zuverlässige und effiziente Lösungen bereitzustellen.
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