05.03.2024 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Zukunftsorientierte Restrukturierung der MAGIX Software GmbH

Insolvenzverfahren über Magix Software eröffnet

Gesamtverkauf zur Sanierung des Unternehmens geplant - Betrieb wird mit seinen rund 200 Mitarbeitern uneingeschränkt fortgeführt


Die MAGIX Software GmbH, ein international führender Entwickler von Audio- und Videobearbeitungssoftware für private und professionelle Anwender, wird saniert. Am 1. März 2024 hat das Amtsgericht Charlottenburg ein Eigenverwaltungsverfahren eröffnet, das Magix im Dezember des vergangenen Jahres beantragt hatte. Die Investorensuche mit dem Ziel eines Gesamtverkaufs des Unternehmens, das rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, läuft bereits und soll in den nächsten zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein. Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt.

 

„Mit der Eröffnung des Verfahrens wird die zukunftsorientierte Restrukturierung des Unternehmens fortgesetzt, um seine operativen Stärken zu erhalten, eine solide Grundlage für zukünftiges Wachstum zu schaffen und MAGIX letztlich durch einen Verkauf zu sanieren", sagt Viktor von Websky, Generalbevollmächtigter von MAGIX und Partner der Hamburger Anwaltskanzlei REIMER.

 

MAGIX Software hat seinen Hauptsitz in Berlin und unterhält weitere Niederlassungen in Dresden und in Lübbecke sowie Tochtergesellschaften in den USA und Kanada. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 30 Jahren als international anerkannter Anbieter von Multimedia-Software etabliert. Über seine internationalen Vertriebskanäle bedient MAGIX weltweit professionelle und private Anwender mit seinem umfangreichen Portfolio an Video- und Audiobearbeitungsprogrammen. Mehr als 35 Millionen Menschen und hunderte Medienunternehmen wie die ARD oder Radio France nutzen die stationären und SaaS-Lösungen von MAGIX, um kreative und mediale Inhalte zu produzieren. Mit MAGIX-Software erstellte Musik wurde zudem mit zahlreichen Grammys ausgezeichnet.

 

Trotz der Popularität der Produkte ist der Umsatz von MAGIX von 32 Mio. Euro im Jahr 2021 auf zuletzt 20 Mio. Euro gesunken. Dies hat die Notwendigkeit einer Neuausrichtung des Unternehmens deutlich gemacht. Die Gründe dafür sind vielfältig. So hat das komplexe Produktportfolio zu Ineffizienzen auf allen Ebenen der Organisation geführt, insbesondere in der Entwicklung. Das erschwerte für Kunden die Orientierung. Die daraus folgenden finanziellen Schwierigkeiten haben die Möglichkeiten der Fokussierung auf Kernprodukte eingeschränkt und zu einem Innovationsstau geführt. Gleichzeitig wurde die Kostenstruktur zu zögerlich angepasst und die Transformation des Unternehmens zur effizienten Marktbearbeitung mit modernen E-Commerce-Methoden wurde nicht mit hinreichender Priorität betrieben.

 

Im Rahmen des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens hat MAGIX bereits zielführende Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet. Mit der Expertise von Viktor von Websky als Generalbevollmächtigtem und Friedemann Schade, Sachwalter von der Kanzlei BRL, arbeitet MAGIX intensiv an der Umsetzung der Sanierung.

 


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