Weniger Insolvenzverfahren in den ersten vier Monaten 2017 in Thüringen
Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis April 2017 über 835 Insolvenzverfahren. Davon entfielen 12,8 Prozent auf Unternehmen und 87,2 Prozent auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbständig Tätige, private Verbraucher und Nachlässe).
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik verringerte sich die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 109 Anträge bzw. 11,5 Prozent.
740 Verfahren bzw. 88,6 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet. 82 Verfahren bzw. 9,8 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 13 Verfahren bzw. 1,6 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 190 Millionen Euro. Pro Verfahren standen somit Forderungen von durchschnittlich 228 Tausend Euro aus.
Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen ging in den ersten vier Monaten 2017 gegenüber 2016 um 6 Verfahren bzw. 5,3 Prozent auf 107 Unternehmen zurück. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 1i061 Arbeitnehmer.
Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 21 Verfahren im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, gefolgt vom Baugewerbe mit 16 Verfahren und dem Verarbeitenden Gewerbe mit 12 Verfahren.
Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (49 Anträge) sowie Einzelunternehmen (36 Anträge) Insolvenz anmelden.
Bei den übrigen Schuldnern wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres 728 Verfahren gezählt, 103 Verfahren bzw. 12,4 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von 535 privaten Verbrauchern wurde von Januar bis April 2017 das Insolvenzrecht in Anspruch genommen, 81 Verfahren bzw. 13,1 Prozent weniger als in den ersten vier Monaten 2016.
Weitere 171 Verfahren (Januar bis April 2016: 200 Verfahren) betrafen ehemals selbständig Tätige, die die erneute Aufnahme eines früheren Insolvenzverfahrens beantragten.
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