16.11.2017 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

vosla: Gläubiger und Gericht stimmen Insolvenzplan zu

Plauen: Restrukturierung der insolventen vosla GmbH

Die Restrukturierung der vosla GmbH, einem Hersteller von Halogenlampen mit Schwerpunkt im Automobilbereich, hat einen weiteren wichtigen Meilenstein genommen.


Die Gläubiger haben heute den von den Geschäftsführern Dr. Michael Waubke und Dr. Stefan Weniger vorgelegten und mit dem Sachwalter Dr. Dirk Herzig abgestimmten Insolvenzplan mit überwältigender Mehrheit angenommen. Im Anschluss hat das Amtsgericht Chemnitz den Plan bestätigt. Als neuer Gesellschafter des Plauener Traditionsunternehmens wird die DI Kapital GmbH den Geschäftsbetrieb mit 210 Mitarbeitern fortführen.

Bereits Ende September 2017 hatte sich die Geschäftsführung der vosla GmbH mit der DI Kapital GmbH, einer inhabergeführten deutschen Beteiligungsgesellschaft, auf die Übernahme des Plauener Unternehmens geeinigt. Die Umsetzung sollte im Rahmen eines Insolvenzplans erfolgen. Dieser Insolvenzplan wurde von den Gläubigern in der heutigen Gläubigerversammlung mit überwältigender Mehrheit angenommen. Das Amtsgericht Chemnitz hat den Plan umgehend bestätigt. Die DI Kapital GmbH hat damit die Geschäftsanteile formell übernommen und die Übertragung erfolgte – wie im Plan vorgesehen – wirtschaftlich rückwirkend zum 31. Oktober 2017. In den kommenden Wochen wird der Insolvenzplan im Rahmen des Verfahrens noch formal umgesetzt, so dass mit der gerichtlichen Aufhebung des Insolvenzverfahrens im Januar 2018 gerechnet wird.


„Die Zustimmung der Gläubiger ist eine eindrucksvolle Bestätigung des eingeschlagenen Sanierungskurses und ein Vertrauensbeweis“, zogen die beiden Geschäftsführer der vosla GmbH, Dr. Michael Waubke und Dr. Stefan Weniger, ein positives Fazit der heutigen Gläubigerversammlung. „Der Dank dafür gebührt vor allem den Mitarbeitern, den Vertretern des Betriebsrates und der Gewerkschaft, die während der ganzen Zeit mit vollem Engagement zum Unternehmen gestanden und einen großen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens geleistet haben.“


„Der heutigen Abstimmung der Gläubiger über den Insolvenzplan waren zahlreiche Gespräche mit den Hauptkunden, den Lieferanten, der Hausbank und dem eingesetzten Gläubigerausschuss (bestehend aus Euler Hermes Deutschland, dem Betriebsrat und der Bundesagentur für Arbeit) als Vertreter der Gläubigerschaft vorausgegangen. Zu jeder Zeit haben sich alle Beteiligte für eine Sanierung der vosla GmbH ausgesprochen. Für den Erfolg des heutigen positiven Votum der Gläubiger war auch die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem eingesetzten Sachwalter maßgebend“, so Dr. Weniger weiter.


Auch der Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. Dirk Herzig von der Kanzlei Schultze & Braun, zeigte sich zufrieden: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, ein für die Region sehr wichtiges Unternehmen mit mehr als 200 Arbeitsplätzen zu erhalten“.


Die vosla GmbH hatte Anfang Februar 2017 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, da das Unternehmen für die anstehende Sanierung nicht durchfinanziert und damit überschuldet war. Am 1. April 2017 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und die Eigenverwaltung sowie der Sachwalter, Dr. Dirk Herzig von der Kanzlei Schultze & Braun, bestätigt. Die Notwendigkeit für die Sanierung lag in dem bevorstehenden Wegfall des Hauptkunden. vosla gehörte bis vor fünf Jahren zum Philips-Konzern und wurde im Rahmen einer Ausgliederung verkauft. Im Zuge dessen wurde ein fünfjähriger Rahmenvertrag mit einer Abnahme-Garantie mit Philips geschlossen. Dieser lief im August 2017 aus.


Anders als beim Regelinsolvenzverfahren bleibt die Geschäftsführung bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung im Amt und behält die unternehmerische Verantwortung („Eigenverwaltung“). Es wird kein Insolvenzverwalter bestellt, sondern dem Unternehmen ein (vorläufiger) Sachwalter zur Seite gestellt, der die Sanierung begleitet und überwacht.


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