Vorläufiger Insolvenzverwalter für sechs Wirecard-Tochtergesellschaften bestellt
Sechs deutsche Wirecard-Tochtergesellschaften werden zur Fortführung des Geschäftsbetriebs unter den Schutz des Insolvenzverfahrens gestellt - Dr. jur. Michael Jaffé als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt
Die Wirecard Technologies GmbH, die Wirecard Issuing Technologies GmbH, die Wirecard Service Technologies GmbH, die Wirecard Acceptance Technologies GmbH, die Wirecard Sales International Holding GmbH und die Wirecard Global Sales GmbH haben jeweils beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Bei den Gesellschaften handelt es sich um unmittelbare und mittelbare Tochtergesellschaften der Wirecard AG, über deren Vermögen am 29. Juni 2020 ein vorläufiges Insolvenzverfahren mit Rechtsanwalt Dr. jur. Michael Jaffé von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter als vorläufigem Insolvenzverwalter angeordnet wurde. Das Amtsgericht München hat mit Beschluss vom 02. Juli 2020 Dr. jur. Michael Jaffé auch als vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der sechs Tochtergesellschaften eingesetzt.
Ziel der Insolvenzanträge ist es, diese Gesellschaften unter den Schutz eines Insolvenzverfahrens zu stellen und nach Möglichkeit fortzuführen, da sie im Konzern Dienstleistungen an andere Gesellschaften erbringen. Es kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden, dass auch Insolvenzanträge für weitere Tochtergesellschaften der Wirecard Gruppe gestellt werden müssen, um diese Gesellschaften zu stabilisieren.
Die Wirecard Bank AG ist nicht insolvent, Auszahlungen an Händler und Kunden der Wirecard Bank werden ohne Einschränkungen ausgeführt.
Die Einleitung eines vorläufigen Insolvenzverfahren für die sechs genannten Gesellschaften ermöglicht nun auch die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die dort beschäftigen insgesamt 1.270 Mitarbeiter. Für die rund 250 Mitarbeiter der Wirecard AG ist die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes auf den Weg gebracht worden. Die Agentur für Arbeit hat bereits ihre Zustimmung dazu erteilt. Damit sind die Lohn- und Gehaltszahlungen für die drei Monate Juni bis August gesichert. Gegenwärtig wird die Auszahlung der vorfinanzierten Junivergütungen unter Hochdruck vorbereitet. Voraussichtlich werden die Mitarbeiter im Laufe der kommenden Woche die Auszahlungen erhalten.
Weitere Informationen:
Dr. jur. Michael Jaffé zählt zu den erfahrensten und renommiertesten Insolvenzverwaltern Deutschlands. Er wird seit über zwei Jahrzehnten regelmäßig von den Gerichten in schwierigen und großen Insolvenzfällen bestellt, in denen es darum geht, das Vermögen für die Gläubiger zu sichern und bestmöglich zu verwerten. Eine besondere Expertise liegt dabei auf mehrstufigen Konzerninsolvenzverfahren und Verfahren mit grenzüberschreitenden Sachverhalten oder schwierig zu verwertenden Vermögensgegenständen. Zu den national und international bekanntesten Insolvenzverfahren von Dr. jur. Michael Jaffé zählen der Medienkonzern KirchMedia des verstorbenen Dr. Leo Kirch, der vormals weltweit tätige Speicherchip-Hersteller Qimonda sowie die deutschen Tochtergesellschaften der Petroplus-Gruppe. Darüber hinaus gelang es ihm, unter anderem die Sanierung des Wohnwagen-Produzenten Knaus Tabbert, der Grob Aerospace sowie der Cinterion Wireless Modules Holding GmbH erfolgreich abzuschließen.
Als Insolvenzverwalter der Stadtwerke Gera Aktiengesellschaft, einer Holdinggesellschaft für Beteiligungen der Stadt Gera zur Daseinsfürsorge, fand er für alle Betriebe eine dauerhafte Lösung. Als Insolvenzverwalter der insolventen Fondsgesellschaft NARAT GmbH & Co. KG veräußerte Dr. jur. Michael Jaffé eines der größten Gewerbeimmobilien-Portfolios in Nordrhein-Westfalen. Er ist darüber hinaus Insolvenzverwalter der Pro Health AG und der Phoenix Solar AG. Im Jahr 2018 wurde er zum Insolvenzverwalter der Dero Bank AG bestellt.
Als Insolvenzverwalter von drei deutschen P&R Container-Verwaltungsgesellschaften verwertet er im Rahmen einer komplexen grenzüberschreitenden Struktur die weltweite Containerflotte mit dem Ziel, die Schäden für die rund 54.000 Anleger zu minimieren, die über 3 Milliarden Euro zu den Insolvenztabellen angemeldet haben
Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine der führenden Kanzleien auf den Gebieten Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht sowie Sanierung (nach dem ESUG), insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Eine wichtige Grundlage dafür ist die regelmäßig gerade bei komplexen Verfahren gefragte langjährige Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit. Nicht zuletzt deshalb genießt die Kanzlei seit Jahrzehnten das Vertrauen von Gerichten und Gläubigern gerade in schwierigen Verfahren, in denen widerstreitende Interessen der Beteiligten bestehen. Die Kanzlei kann mit ihrer eigenen leistungsstarken und über Jahren gewachsenen Struktur Verfahren jeder Größenordnung im Interesse der Gläubiger begleiten.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.