03.01.2024 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Verlag Herder übernimmt Teile der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (wbg)

Die Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (wbg) musste Insolvenz anmelden

Zum 2. Januar hat der Herder Verlag Teile der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft mit einem Gesamt-Umsatzvolumen von ca. drei Millionen Euro übernommen.


Die Transaktion umfasst mehr als 200 lieferbare Backlist- und Frontlisttitel, die Zeitschriften „Archäologie in Deutschland“ und „Antike Welt“ so[wie den Bereich „Publishing Services“. Die beiden Zeitschriften erscheinen weiter wie gewohnt, die Verlagsmarken wbg, Theiss, Lambert Schneider und Philipp von Zabern werden bis auf Weiteres fortgeführt.

 

Herder erweitert durch die Übernahme seine Präsenz im historischen Sach- und Fachbuch sowie dem Special Interest-Zeitschriftenmarkt. „Wir haben neben unserer verlegerischen Kompetenz im Special Interest-Zeitschriftenbereich in den letzten Jahren ein historisches Buchprogramm aufgebaut. Wir werden unser Buch- und Zeitschriftenprogramm auch künftig ausbauen und die wbg passt perfekt zu unserer Wachstumsstrategie“, so der verlegerische Herder-Geschäftsführer Simon Biallowons.

 

„Wir haben neben unserer verlegerischen Kompetenz im Special Interest-Zeitschriftenbereich in den letzten Jahren ein historisches Buchprogramm aufgebaut. Wir werden unser Buch- und Zeitschriftenprogramm auch künftig ausbauen und die wbg passt perfekt zu unserer Wachstumsstrategie“, so der verlegerische Herder-Geschäftsführer Simon Biallowons.

 

„Wir haben unsere Organisationsstruktur, die Arbeitskultur und die Produkte unseres Hauses in den letzten Jahren nachhaltig digitalisiert. Davon werden die Marken der wbg in allen Prozessen profitieren. Wir freuen uns, den bisherigen Mitgliedern der wbg ein spannendes und noch breiteres Produkt-Portfolio anbieten zu können“, beschreibt der kaufmännische Herder-Geschäftsführer Philipp Lindinger Synergieeffekte und künftige Perspektiven.

 

 

Die wbg war im vergangenen Jahr infolge einer nicht erfolgreichen IT-Umstellung, aber auch angesichts der aktuell schwierigen Lage im Buchhandel in eine Liquiditätskrise geraten, am 10. Oktober 2023 hatte die Geschäftsführung Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. „Auch wenn ich mir einen vollständigen Erhalt des wirtschaftlichen Vereins wbg in Darmstadt gewünscht hätte, kann mit der Übertragung von Teilen des Verlagsgeschäfts ein wesentliches Ziel der wbg, die Förderung von akademischem Wissen und Bildung, fortgesetzt werden“, so die Insolvenzverwalterin Julia Kappel-Gnirs von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm.

 

 

Die beiden wbg-Geschäftsführer/Vorstände Joseph Seidel und Michael Heinrich ergänzen: „Wir freuen uns, dass die wbg in einem so renommierten Haus wie dem Verlag Herder eine neue publizistische Heimat finden kann. Das ist ein wichtiges Signal an alle Partnerinnen und Partner und unsere Leserinnen und Leser, die die Inhalte über Jahre hinweg zu schätzen gelernt haben.“ Joseph Seidel und Michael Heinrich werden in den kommenden Monaten die Transformation und Integration unterstützen; daneben plant Herder, Gespräche für ein wbg-Team innerhalb des Verlages Herder zu führen.

 

 

 

Das Verlagshaus Herder feierte im letzten Jahr den 225. Jahrestag des ersten Herder-Buches von 1798. Heute publiziert der Verlag Herder rund 350 Novitäten pro Jahr und verantwortet mehr als ein Dutzend Zeitschriften. Schwerpunkte des Buch-Programms sind die Bereiche Theologie, Religion, Pädagogik und Lebensgestaltung. Darüber hinaus publiziert Herder Sachbücher zu Themen aus Gesellschaft, Politik und Geschichte. Verleger ist in der sechsten Generation Manuel Herder, der Verlag wird von den beiden Geschäftsführern Simon Biallowons und Philipp Lindinger geführt.

 

Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft widmete sich seit ihrer Gründung im Jahr 1949 der Vermittlung und Förderungvon Wissen und Bildung, das Kernprogramm von geisteswissenschaftlicher und theologischer Literatur wurde exklusiv für die rund 63.000 Mitglieder produziert. Zur wbg gehörten die Verlagsmarken Theiss, Lambert Schneider und Philipp von Zabern.

 

hww hermann wienberg wilhelm ist ein auf Rechtsberatung, Restrukturierung, Insolvenz- und Zwangsverwaltung spezialisierter Dienstleister. hww ist in mehr als 20 Städten in Deutschland vertreten und verfügt über ein eigenes internationales Netzwerk. Zu namhaften Verfahren der Kanzlei gehören z.B. die Insolvenzen von Holzmann, Karmann, Dww Woolworth, Germania, Thomas Cook und Minda. Unter anderem begleitet hww auch die Verlagsauslieferungsgesellschaft Sova im Insolvenzverfahren.


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl