18.06.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

TELUX – Spezialglas GmbH: Insolvenzplan vom Amtsgericht Dresden bestätigt

TELUX – Spezialglas GmbH: Insolvenzplan vom Amtsgericht Dresden bestätigt

Der Insolvenzplan der TELUX – Spezialglas GmbH aus dem sächsischen Weißwasser ist vom Amtsgericht in Dresden bestätigt worden. Das verkündete TELUX-Geschäftsführer Andreas Nelte jetzt auf aktuelle Anfrage. Der Plan zur erfolgreichen Sanierung des Traditionsunternehmens, das bisher vor allem Glaskörper für TV- und Automobilindustrie sowie Hochleistungslampen produzierte, wurde am 9. November 2012 einstimmig von der Gläubigerversammlung angenommen. Zum Sachwalter wurde der Dresdner Rechtsanwalt Albert Wolff bestellt.


Mit dem nun bestätigten Insolvenzplan wird die Produktion in Weißwasser wie gewohnt fortgeführt und damit die erfolgreiche Restrukturierung des Unternehmens bekräftigt. Im Mai dieses Jahres hatte die sächsische Spezialglasfirma einen Antrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, nachdem mehrere Produktionsbereiche im Werk in Weißwasser geschlossen werden mussten. Grund dafür waren vor allem der Technologiewandel in der TV-Industrie sowie der durch die Finanzkrise verursachte Einbruch im Automobilgeschäft, wie Geschäftsführer Nelte erklärt. 


Bereits Ende April 2012 wurde der Dresdner Fachanwalt für Insolvenzrecht Andrew Seidl zum Sanierungsgeschäftsführer für TELUX bestellt. In guter Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung und dem bestellten Sachwalter restrukturiert der Sanierungsexperte den Glashersteller seither mit großem Erfolg unter dem sogenannten Schutzschirmverfahren. Insgesamt drei Monate befreit das neue Gesetz zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) von Vollstreckungsmaßnahmen und gibt dem insolventen Betrieb die Möglichkeit, eigenverantwortlich für eine wirtschaftliche Wiederherstellung zu agieren. „Der ESUG-Schutzschirm bot die beste Lösung, um die entstandene Finanzschieflage wieder auszugleichen“, sagt Geschäftsführer Andreas Nelte. „Alle Arbeitsplätze wurden erhalten und die Glaskolbenproduktion konnte ohne weitere Einschränkungen fortgeführt werden. Unsere Belegschaft sollte so wenig wie möglich mit den Prozessen der letzten Monate belastet werden – und das ist uns gelungen.“


Auch die Gespräche mit der Commerzbank und der Sächsischen Aufbaubank liefen erfolgreich. „Mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens am 30. November wird das Massedarlehen der Banken in ein reguläres Darlehen umgewandelt“, erklärt Sanierungsspezialist Andrew Seidl. Für TELUX bedeutet dieser Schritt die Wiederaufnahme der gewohnten Geschäfte. „Und das bereits Ende dieses Monats“, sagt Andreas Nelte. „Damit sind wir auch zukünftig in der Lage, unsere hohen qualitativen Ansprüche für die internationalen Märkten zu halten.“ Am 30. November 2012 endet die Arbeit von Sanierungsgeschäftsführer Seidl und Sachwalter Wolff im Insolvenzverfahren um die TELUX GmbH.


92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der TELUX – Spezialglas GmbH im sächsischen Weißwasser. Das Traditionsunternehmen produziert durchschnittlich 18,5 Millionen Glaskolben im Jahr und liefert Glaserzeugnisse unter anderem für Osram, Philips und General Electric. 1880 wurde am jetzigen Standort der Firma erstmals Glas produziert. In den 1920er-Jahren gehörte das Haus zu Osram, im Januar 1993 erfolgte die Privatisierung zur TELUX – Spezialglas GmbH.


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