18.04.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Sur-Tech Surface-Technology GmbH: Eigenverwaltungsverfahren

Automobilzulieferer Sur-Tech beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

Sur-Tech Surface-Technology GmbH: Eigenverwaltungsverfahren zur langfristigen Erhaltung des Geschäftsbetriebes


Die Sur-Tech Surface-Technology GmbH will in einem Eigenverwaltungsverfahren eine umfassende Sanierung durchführen und zukunftssichere Strukturen schaffen.


Das überwiegend für die Automobilindustrie tätige Unternehmen, welches Design- Bauteile aus Kunststoff mit Oberflächenveredelungen projektiert und produziert, ist durch den massiven Anstieg der Material- und Ener-giekosten, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten, sowie hohe Rückforderungsansprüche von Coronahilfen in eine Schieflage geraten.


Daher entschied sich die Geschäftsleitung in enger Abstimmung mit den Gesellschaftern am 12. April 2023, die Einleitung eines Eigenverwal-tungsverfahrens mit der Zielsetzung der Durchführung eines Sanierungs-konzeptes beim Amtsgericht Erfurt zu beantragen. Das Gericht stimmte den Anträgen der Geschäftsleitung zu.


Der Geschäftsbetrieb der Sur-Tech Surface-Technology GmbH läuft uneingeschränkt weiter.


„In den letzten Monaten sind die Material- und Energiekosten, die im Rahmen der Produktion aufgewendet werden müssen, drastisch angestiegen und konnten aufgrund der beste-henden vertraglichen Vereinbarungen überwiegend nicht an die Kunden in der Automobilbranche weitergegeben werden. Dieses hat zu einem Rentabilitätsverlust geführt, der die wirtschaftliche Situation der Sur-Tech Surface-Technology GmbH besonders im Geschäftsjahr 2022 nachteilig beeinflusst hat. In dieser ohnehin schwierigen Situation verschlechterten sich zudem die Chancen, hohe Rückforderungsansprüche von Coronahilfen in den laufenden gerichtlichen Verfahren abzuwenden,“ führt der Geschäftsführer Olaf Braunholz zu den Krisenursachen aus.


Nach einer umfassenden Analyse der aktuellen Situation wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, welches im Rahmen des Eigenverwaltungsverfahrens umgesetzt werden soll.


SUR-TECH produziert am Standort in Waltershausen / Schwarzhausen Kunststoffbauteile mit Oberflächenveredelungen, die insbesondere im Bereich des Automobilbaus eingesetzt werden. Produkte von SUR-TECH befinden sich beispielsweise in mehreren Typen der Fahrzeughersteller Mercedes Benz, BMW und BMW-Mini.


„Die von uns seit langen Jahren verfolgte strategische Ausrichtung als „One-Stop-Shop“ für edle Automotive Interior-Kunststoffteile hat uns zu einem leistungsstarken und zuverlässigen Partner gemacht, der eng mit seinen Kunden zusammenarbeitet und bei diesen eine hohe Reputation aufweist“, ergänzt Braunholz.


Wichtig für die guten Zukunftsaussichten der Sur-Tech Surface-Technology GmbH ist darüber hinaus, dass deren Produkte und Erzeugnisse völlig unabhängig von Antriebsarten sind und mithin sowohl im Bereich von Fahrzeugen mit Verbrenner als auch mit E-Technologie eingesetzt werden können. Daher ist das Unternehmen auch von dem nachhaltigen Wandel, der sich derzeit in dem Bereich der Automotivindustrie vollzieht, nicht negativ betroffen.


Das Unternehmen beschäftigt in Waltershausen/Schwarzhausen derzeit ca. 100 Mitarbei-ter/-innen und gehört damit zu einem der großen Arbeitgeber in der Region.


Während des Eigenverwaltungsverfahrens wird das Unternehmen durch den Geschäftsführer Olaf Braunholz verantwortlich fortgeführt. Unterstürzt wird er hierbei durch die restrukturierungserfahrenen Rechtsanwälte Dr. Frank Kreuznacht, Thore Voß und Alexander Vey (BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte), die sich seit mehr als 25 Jahren als Berater, Sachwal-ter und Insolvenzverwalter mit der Durchführung von Unternehmenssanierungen außerhalb und innerhalb von gerichtlichen Verfahren erfolgreich befassen. Die Rechtsanwälte sind insbesondere mit der Durchführung von Eigenverwaltungs- und Insolvenzverfahren im Bereich der Automotivindustrie vertraut und verfügen über eine entsprechende Branchenerfahrung.


Als vorläufigen Sachwalter setzte das Amtsgericht Erfurt Herrn Rechtsanwalt Dr. Peter Staufenbiel (Staufenbiel Rechtsanwälte, Mühlhausen) ein, der ebenfalls über eine umfangreiche Sanierungsexpertise verfügt. In seiner Funktion als vorläufiger Sachwalter wird er das Verfahren begleiten, die Wahrnehmung der Gläubigerinteressen überwachen und seine umfangreiche Erfahrung in den Sanierungsprozess einbringen.


Überdies wird das Unternehmen auch weiterhin durch die Beckmann Unternehmensentwicklungs GmbH, Kamen, kaufmännisch begleitet, die bereits federführend an der Erarbeitung des Sanierungskonzeptes beteiligt war. Neben dem Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Dirk Beckmann ist Herr Carsten Menzel für die Bearbeitung der kaufmännischen Fragen zuständig.



B·B·O·R·S │ KREUZNACHT Rechtsanwälte

B·B·O·R·S │ KREUZNACHT Rechtsanwälte  ist eine auf die Rechts- und Sanierungsberatung sowie die Insolvenzverwaltung spezialisierte überregionale Kanzlei in der an acht Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Bremen und Thüringen ca. 80 Mitarbeiter interdisziplinär eng zusammen, um Restrukturierungen erfolgreich zu gestalten. Dies sowohl in Insolvenzverfahren, in denen die Anwälte von B·B·O·R·S │ KREUZNACHT Rechtsanwälte als Insolvenzverwalter, Sachverwalter oder im Rahmen von Eigenverwaltungen tätig werden, wie auch in außergerichtlichen Sanierungen und der Vorbereitung von restrukturierenden Insolvenzverfahren.

2019 erhielt die Kanzlei die „InsO Excellence“-Zertifizierung des Gravenbrucher Kreises, die nur ca. 30 Kanzleien in Deutschland führen dürfen. 




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