Schutzschirmverfahren der Krankenhäuser Salem und St. Vincentius
Dr. Rainer Eckert und Dr. Eike Edo Happe von ECKERT Rechtsanwälte betreuen die Krankenhäuser Salem und St. Vincentius der Evang. Stadtmission Heidelberg e. V. sowie zugehöriges MVZ in Schutzschirmverfahren
Für die Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg
gGmbH und Krankenhaus St. Vincentius der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH
wurden am heutigen Tag Anträge auf Durchführung von Schutzschirmverfahren beim
zuständigen Amtsgericht Heidelberg gestellt. Die Kanzlei ECKERT begleitet die
Gesellschaften im anschließenden Verfahren und Sanierungsprozess.
Die Krankenhäuser Salem und St. Vincentius stehen wie viele
der bundesweit betroffenen Gesundheitsversorger vor wirtschaftlichen
Herausforderungen, die aus den laufenden Krankenhausbetrieben nicht weiter
finanziert werden können. Gleichzeitig kann der Träger, der Evang. Stadtmission
Heidelberg e. V., keine zusätzlichen Mittel bereitstellen, ohne seine weiteren
Einrichtungen zu gefährden. Durch das nun beginnende Schutzschirmverfahren
erhalten die Häuser die Möglichkeit, sich mit umfassenden Sanierungsmaßnahmen
zu stabilisieren und im Verbund des Trägers nachhaltige Lösungsansätze im Sinne
der regionalen Versorgung und der eigenen Gesellschaftsstruktur zu finden.
Die finanzielle Lage der Krankenhäuser bundesweit ist
bekannt: Die Teuerungskrise für Energie und Sachkosten, fehlendes Personal
sowie der steigende Bedarf an Investitionsmaßnahmen ist für immer mehr
Klinikbetriebe nicht wirtschaftlich vereinbar mit den gesundheitspolitischen
Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Gesundheitseinrichtungen haushalten
müssen. Hinzu kommt, dass die wirtschaftlichen Ausfälle und der anhaltende
Rückgang der Fallzahlen seit der Pandemie für viele Betriebe nicht überwunden
sind.
Gründungspartner und Namensgeber der Kanzlei Dr. Rainer
Eckert erklärt: „Durch das Schutzschirmverfahren gewinnen wir wertvolle Zeit,
die Krankenhausgesellschaften Salem und St. Vincentius in Heidelberg wieder
wirtschaftlich zu stärken sowie fit für die Zukunft und anstehende
Reformvorhaben zu machen. Wir haben dafür eine spezielle Verfahrensart gewählt,
die zwar einerseits strengen Anforderungen unterliegt, uns aber gleichzeitig
viele Handlungsmöglichkeiten an die Hand gibt. So ist die freiwillige Antragstellung
nur möglich, solange keine Zahlungsunfähigkeit droht und nachweislich sehr gute
Chancen für die erfolgreiche Sanierung bestehen. Unsere Überzeugung ist, dass
wir nach der vorläufigen Konzeptionierungsphase in drei Monaten im planmäßigen
Hauptverfahren mit der schrittweisen Umsetzung der angestrebten
Sanierungsschritte beginnen werden.“
„Die Begebenheiten vor Ort stimmen uns zuversichtlich, dass
es uns in den kommenden Wochen auch in Heidelberg gelingen wird, eine für alle
Beteiligten zufriedenstellende Lösung für die langfristige Neuausrichtung der
Häuser der Evangelischen Stadtmission zu erarbeiten. Unser Ziel ist es, die
Verfahren der Krankenhäuser Salem und St. Vincentius gemeinsam zu betrachten
und Sanierungskonzepte zu entwickeln, die zur Trägerstruktur und zu den
individuellen Anforderungen und Bedürfnissen des Standorts Heidelberg passen.
Dabei behalten wir die gesundheitspolitischen Entwicklungen und Reformpläne aus
Berlin im Blick, um mit unserem Konzept künftig optimal in die
Krankenhauslandschaft hineinzupassen“, sagt Dr. Eike Edo Happe, Partner bei
ECKERT Rechtsanwälte.
Die Kanzlei Schultze & Braun übernimmt die Rolle der
Sachwaltung: Rechtsanwalt Holger Blümle wurde vom Amtsgericht Heidelberg für
das Verfahren des Krankenhauses Salem bestellt, während Rechtsanwalt Dr. Jürgen
Erbe diese Funktion für das Krankenhaus St. Vincentius übernimmt.
Die Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg
gGmbH und Krankenhaus St. Vincentius der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH
gehören dem Trägerverbund Evang. Stadtmission Heidelberg e. V. an. Dabei
handelt es sich um einen Verbund gemeinnütziger Unternehmen, in dem mehr als
1500 Mitarbeiter aktiv sind. In Heidelberg und Umgebung betreibt die
Evangelische Stadtmission Krankenhäuser und Einrichtungen der Alten-, der
Suchtkranken- und der Wiedereingliederungshilfe sowie weitere Dienste.
Das Sanierungsteam der Kanzlei ECKERT bereitet nun gemeinsam
mit der Geschäftsführung der beiden Häuser sowie in Absprache mit dem Vorstand
des Evang. Stadtmission Heidelberg e. V. ein Konzept zur nachhaltigen
Neuaufstellung und Stabilisierung der Unternehmen vor. Im Vordergrund stehen
dabei insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der regionale
Versorgungsauftrag. Auf Grundlage des Restrukturierungsplans sollen die
Krankenhausgesellschaften zukunftsfähiger und resistenter gegenüber aufkommenden
branchenübergreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen werden.
Die Sanierungen der Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH und der Krankenhaus St. Vincentius der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH und des zugehörigen MVZ finden bei laufendem Betrieb statt. Gesichert sind für die Dauer des Verfahrens alle Gehälter und Löhne, der Krankenhausbetrieb wird ohne Einschränkungen aufrechterhalten. Das beinhaltet auch geplante stationäre und ambulante Eingriffe, diese können wie vereinbart durchgeführt werden.
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