Sanierung der Steinco macht Fortschritte
Kunden und Lieferanten unterstützen Sanierungsweg
Das
Amtsgericht Köln hat planmäßig das Insolvenzverfahren über das Vermögen der
Steinco Paul vom Stein GmbH in Wermelskirchen eröffnet. Das Verfahren wird
weiterhin in der Eigenverwaltung durchgeführt. Damit erreicht die
Neuausrichtung des Unternehmens einen wesentlichen Meilenstein. Weitere
Fortschritte erfolgen nun auf Basis eines umfangreichen Sanierungskonzeptes,
das die Geschäftsführung mit der Wirtschaftsberatung Buchalik Brömmekamp aus
Düsseldorf derzeit entwickelt. Der laufende Geschäftsbetrieb wird auch nach
Eröffnung des Verfahrens unverändert fortgeführt.
Steinco
stellt Rollen, Räder, Drehteile und Schnellverschlusskupplungen für die
Automobil- und Gesundheitsbranche her. Das Traditionsunternehmen beschäftigt
rund 280 Mitarbeiter in den insgesamt vier Werken, drei davon in Wermelskirchen
und eines in Dautphetal/Hessen.
„Mit
der Eigenverwaltung verfolgen wir das Ziel, das Unternehmen nachhaltig zu
sanieren und wieder wettbewerbsfähig aufzustellen. Die Kunden haben uns in
vielen Gesprächen zugesichert, dass sie diesen Sanierungsweg mit uns gehen
werden“, erklärt die Geschäftsführung von Steinco. Die wesentlichen
Sanierungsansätze liegen in der Optimierung und der Anpassung der Produktion in
den Bereichen, in denen die Umsätze seit mehreren Jahren rückläufig sind.
Insbesondere die derzeitige Dieselkrise im Automobilbereich schlägt auf die
Aufträge bei Steinco durch. Bereiche, die schwarze Zahlen schreiben, sollen
dagegen noch profitabler und effizienter aufgestellt werden. „Auf diese
Situation werden wir innerhalb des Sanierungskonzeptes reagieren. So prüfen wir
derzeit auch einen M&A-Prozess für den defizitären Bereich“, so die
Steinco-Geschäftsführung weiter. Erste Gespräche mit Investoren für diesen
Bereich sind gestartet.
Steinco
hatte Ende August dieses Jahres beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf ein
Eigenverwaltungsverfahren gestellt. „Unsere Kunden und Lieferanten sind an Bord
geblieben und unterstützen den von uns beschrittenen Weg. Die Produktion und
den Geschäftsbetrieb konnten wir deshalb seit Antragstellung fortführen“,
erklärt Sanierungsexperte Volker Schreck, der die Geschäftsführung während des
Eigenverwaltungsverfahrens ergänzt. Schreck kommt von Buchalik Brömmekamp. Die
Wirtschaftskanzlei berät den Produzenten zudem in rechtlichen Belangen des
Eigenverwaltungsverfahrens und führt die betriebswirtschaftliche sowie
operative Restrukturierung durch.
Mit der Eigenverwaltung nutzt Steinco die neuen Möglichkeiten der Insolvenzrechtsreform, die im März 2012 in Kraft trat. Danach bleibt die Geschäftsführung in einem solchen Verfahren unter Insolvenzschutz weiterhin im Amt und kann selbstständig Sanierungsmaßnahmen entwickeln, die anschließend in einen Insolvenzplan überführt werden. Der Insolvenzplan zeigt die Entschuldung und Fortführung des Unternehmens auf. Nach einer gerichtlichen Überprüfung müssen sodann die beteiligten Gläubiger diesem Plan noch zustimmen. Die Geschäftsführung steht während des Verfahrens lediglich unter der Aufsicht eines sogenannten Sachwalters. Zum Sachwalter wurde Dr. Andreas Ringstmeier bestellt. Dr. Ringstmeier war bereits als vorläufiger Sachwalter tätig.
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