Rettung von Max Bahr rückt näher
Sollte Einigung kommen, können bundesweit 73 Max Bahr Standorte und 3.600 Arbeitsplätze erhalten werden
Der Gläubigerausschuss der Baumarkt Max Bahr GmbH & Co. KG hat in seiner gestrigen Sitzung dem von Insolvenzverwalter Dr. Jens-Sören Schröder mit dem Bieterkonsortium Hellweg/Möhrle ausgehandelten Vertrag zur Übernahme der Max Bahr-Bestandsmärkte zugestimmt. Zuvor hatte das Bieterkonsortium dem Gläubigerausschuss nachgewiesen, dass die Finanzierung des Vorhabens gesichert ist und entsprechende Kreditzusagen seiner Banken und Warenkreditversicherer vorgelegt.
Die Übernahme hängt nun davon ab, dass das Bieterkonsortium sich kurzfristig noch mit dem Hauptvermieter über einen Mietvertrag für 66 der 73 Baumarktimmobilien einigt. Bei dem Vermieter handelt es sich um die ebenfalls insolvente Gesellschaft Moor Park MB. Deren Hauptgläubiger ist die Royal Bank of Scotland. Mit der Übernahme können insgesamt 3.600 Arbeitsplätze in bundesweit 73 Bau- und Gartenmärkten erhalten werden.
Die 73 Bestandsmärkte von Max Bahr, die das Konsortium übernehmen möchte: Augsburg, Bad Oldesloe, Berlin-Niederschöneweide, Braunschweig-Nord, Braunschweig-Süd, Bremen-Habenhausen, Bremen-Hastedt, Bremen-Oslebshausen, Bremen-Weserpark, Bremerhaven, Cottbus, Cuxhaven, Dessau, Dresden, Eberswalde, Elmshorn, Flensburg (Zur Bleiche), Gera, Göttingen, Hagen, Halle-Neustadt, Hamburg-Altona, Hamburg-Bergedorf, Hamburg-Bramfeld, Hamburg-Harburg, Hamburg-Langenhorn, Hamburg-Neugraben, Hamburg-Osdorf, Hamburg-Rahlstedt, Hamburg-Stellingen, Hamburg-Wandsbek (Hammer Steindamm), Hamburg-Wandsbek (Wandsbeker Zollstr. 95), Hamburg-Winterhude, Hannover-Vahrenheide, Hannover-Wülfel, Hennef, Hildesheim, Husum, Kamen, Karlsruhe, Kassel-Baunatal, Kassel-Bettenhausen, Kassel-Vellmar, Kiel-Gutenbergstraße, Kiel-Schwentinental, Koblenz, Köln-Ehrenfeld, Lübeck-Lohmühle, Lübeck-Moisling, Lüneburg (Auf den Blöcken), Magdeburg, Mainz, Münster-Daimlerweg, Neubrandenburg, Neumünster (Kieler Straße), Nürnberg-Föhren, Nürnberg-Geisseestraße, Oldenburg, Osnabrück-Hellern, Oststeinbek, Paderborn, Porta-Westfalica, Remscheid, Rostock, Salzgitter, Schwabach, Schweinfurt, Schwerin, Siegen-Geisweid, Stade, Ulm-Lehr, Wolfsburg, Zwickau
Hintergrund
Am 26. Juli 2013 hat die Geschäftsführung von Max Bahr Insolvenzantrag für die Baumarkt Max Bahr GmbH & Co. KG mit den 78 Max-Bahr-Bestandsmärktenund etwa 3.600 Beschäftigten gestellt. Das zuständige Amtsgericht Hamburg hatte daraufhin Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder von der Kanzlei Johlke Niethammer & Partner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Schröder führt alle Baumärkte seit Insolvenzantrag fort, der Verkauf geht uneingeschränkt weiter. Grundlage dafür war, dass Schröder sich mit wesentlichen Beteiligten über die Finanzierung der weiteren Warenlieferungen einigen konnte. Fünf Märkte sind bereits seit Mitte/Ende Oktober im Abverkauf nachdem klar war, dass keiner der Interessenten diese Standorte unter der Marke Max Bahr fortführen wird. Hier werden derzeit Einzellösungen mit potenziellen Investoren verhandelt.
Die Max-Bahr-Geschäftsführung hatte am 26. Juli 2013 auch Insolvenzantrag für die Baumarkt MB Vertriebs GmbH gestellt. In dieser Gesellschaft sind die 54 Filialen mit etwa 2.800 Beschäftigten (inkl. 820 geringfügig Beschäftigte) eingegliedert, die seit September 2012 von Praktiker auf Max-Bahr-Baumärkte umgeflaggt wurden. Insolvenzverwalter dieser umgeflaggtenPraktiker-Märkte ist Rechtsanwalt Christopher Seagon von der Kanzlei Wellensiek, der auch Insolvenzverwalter der übrigen operativen Praktiker-Gesellschaften ist. Der Vorstand der Praktiker AG hatte am 12. Juli 2013 zudem in Saarbrücken einen Insolvenzantrag für die Konzernholding mit etwa 350 Beschäftigten gestellt. Das Amtsgericht hatte daraufhin Rechtsanwalt Udo Gröner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren hatten die Insolvenzverwalter einen geordneten Investorenprozess eingeleitet. Die jeweiligen Insolvenzverfahren wurden zum 1. Oktober 2013 eröffnet. Seit dem erhalten die Mitarbeiter kein Insolvenzgeld mehr und müssen wieder aus dem Geschäftsbetrieb finanziert werden.
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