PORTAS möchte Eigenverwaltungsverfahren zur Sanierung nutzen
Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter
Thomas Jung, Geschäftsführer der PORTAS DEUTSCHLAND Folien GmbH & Co. KG aus Dietzenbach, will das fast 50-jährige Unternehmen durch ein Eigenverwaltungsverfahren neu aufstellen. Einem entsprechenden Antrag des Unternehmens hat das Amtsgericht Offenbach zugestimmt. „Mit der nunmehr erfolgten frühzeitigen Antragstellung reagieren wir auf die aktuellen Entwicklungen in der Wirtschaft, insbesondere die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten und die damit einhergehende Konsumzurückhaltung. Im Rahmen der Eigenverwaltung verfolgen wir das Ziel, PORTAS nachhaltig zu sanieren. Alle Kundenprojekte als auch der Geschäftsbetrieb laufen in dieser Zeit uneingeschränkt weiter“, erklärt der Geschäftsführer Thomas Jung. Die 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in einer Betriebsversammlung über die aktuelle Entwicklung informiert. Löhne und Gehälter sind für drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert.
Mit dem Verfahren nutzt das Unternehmen die Möglichkeiten des ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen), die der Gesetzgeber vor einigen Jahren geschaffen hat. Dadurch können sich Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wieder neu aufstellen. Die Unternehmensleitung führt dabei die Sanierung unter Aufsicht des Gerichts und eines Sachwalters selbstständig durch. Als vorläufigen Sachwalter bestellte das Amtsgericht Offenbach den Rechtsanwalt Karl-Heinz Trebing der Kanzlei Trebing & Bert. Zudem wird PORTAS DEUTSCHLAND von der Wirtschaftskanzlei dhpg aus Bonn beraten, mit deren Unterstützung in den nächsten Wochen ein Sanierungskonzept erarbeitet wird.
PORTAS DEUTSCHLAND mit Fachbetrieben in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Benelux wurde 1974 in Frankfurt/Main gegründet. Das Unternehmen ist auf die Renovierung und Modernisierung von Häusern und Wohnungen durch nachhaltige umweltschonende Lösungen spezialisiert. In fast 50 Jahren hat das Unternehmen mehr als eine halbe Million Kunden mit der Renovierung von Türen, Küchen, Fenster, Treppen oder Decken zufriedengestellt. Die starke Erhöhung der Rohstoffpreise hat die Arbeit des Unternehmens in den letzten Monaten zunehmend erschwert.
„Ziel des Verfahrens ist es, die Liquiditäts- und Ertragslage von PORTAS wieder zu stärken. Hierbei sehen wir neben möglichen Kosteneffekten ein erhebliches Potenzial unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit“, so Dirk Obermüller, Sanierungsberater der dhpg. Der vorläufige Sachwalter Karl-Heinz Trebing ergänzt: „In enger Abstimmung mit den Gläubigern und der Geschäftsführung von PORTAS DEUTSCHLAND möchten wir in Kürze ein tragfähiges Konzept für das Traditionsunternehmen vorlegen.“
Über dhpg:
Die dhpg ist eines der führenden, mittelständischen Prüfungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland, das sich auf die Kernbereiche Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung sowie Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung spezialisiert hat. Das inhabergeführte Unternehmen gehört mit mehr als 600 Mitarbeitern an elf Standorten zu den 15 größten seiner Branche. Die dhpg ist Teil des Nexia-Netzwerks, das mit über 35.600 Mitarbeitern in 125 Ländern und einem Umsatzvolumen von 5,1 Milliarden US-Dollar zu den Top 10 der internationalen Beratungs-Netzwerke zählt.
Über Dirk Obermüller (Sanierungsberater):
Dirk Obermüller ist Partner der dhpg. Gerichte bestellen ihn regelmäßig als Sachverständigen, Insolvenzverwalter, Treuhänder und Sachwalter. Darüber hinaus hat Dirk Obermüller umfassende Erfahrung in der außergerichtlichen Sanierungsberatung und Restrukturierung. Er ist Mitglied im Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands e.V., im Kölner Anwaltverein e.V., in der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung im Deutschen Anwaltverein e.V. sowie im Arbeitskreis für Insolvenzwesen Köln e.V.
Über Karl-Heinz Trebing (vorläufiger Sachwalter):
Karl-Heinz Trebing ist Partner der Trebing & Bert PartGmbB. Gerichte bestellen ihn regelmäßig als Sachverständigen, Insolvenzverwalter, Treuhänder und Sachwalter. Darüber hinaus hat Karl-Heinz Trebing umfassende Erfahrung in der außergerichtlichen Sanierungsberatung und der Restrukturierung. Er ist Mitglied im Verband Neue Insolvenzrechtsvereinigung Deutschlands e.V., im Frankfurter Anwaltverein e.V., in der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung im Deutschen Anwaltverein e.V., in der Arbeitsgemeinschaft Steuerecht im Deutschen Anwaltverein e.V., im Arbeitskreis InsO Rhein-Main sowie im Arbeitskreis für Insolvenzwesen Köln e.V.
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