Papierfabrik Hainsberg: Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung abgeschlossen
Finanzielle und strategische Neuausrichtung der Papierfabrik bei laufendem Geschäftsbetrieb und ohne betriebsbedingte Kündigungen
Das Sanierungsverfahren der Papierfabrik Hainsberg GmbH ist
abgeschlossen. Die Gläubiger stimmten am Dienstag bei einer Versammlung am
Amtsgericht Dresden dem Insolvenzplan einstimmig zu. Der Plan, den das
Unternehmen in den vergangenen Monaten ausgearbeitet hat, sieht eine
finanzielle Restrukturierung der Papierfabrik vor.
„Das einstimmige Votum der Gläubiger für den Insolvenzplan ist eine
eindrucksvolle Bestätigung unserer Arbeit in den Monaten seit Beginn des
Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung“, freut sich Andreas Elsäßer von
Schultze & Braun, der die Geschäftsführung der Papierfabrik als
Sanierungsgeschäftsführer durch das Verfahren begleitete. „Es ist uns gelungen,
das Unternehmen neu aufzustellen und damit eine tragfähige Basis für die
Zukunft zu schaffen.“
Die traditionsreiche Papierfabrik hielt seit Beginn des Verfahrens im April
2017 den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen aufrecht. „Wir mussten keinem
unserer 120 Mitarbeiter betriebsbedingt kündigen und konnten unser Unternehmen auch
strategisch weiter neu ausrichten“, berichtet Geschäftsführer Dietrich Arnhold.
„Wir haben bereits vor zwei Jahren begonnen, unser Produktportfolio in Richtung
Spezialverpackungspapiere zu erweitern. Die Entwicklungsarbeiten dazu haben wir
auch während der laufenden Sanierung weiter vorangetrieben und auf diese Weise
neue Kunden gewonnen.“
Der vom Gericht bestellte Sachwalter Dr. Nils Freudenberg ist mit dem Ergebnis
des Sanierungsverfahrens ebenfalls sehr zufrieden: „Die enge und
vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Mitarbeitern, Kunden,
Lieferanten, Finanzierern und Sachwaltung hat zu diesem erfreulichen Ergebnis
beigetragen. So war es möglich, dass das Unternehmen operativ weiter in der
Gewinnzone bleibt und wir uns vor allem auf die finanzwirtschaftliche Sanierung
konzentrieren konnten. Jetzt kann die Papierfabrik Hainsberg zuversichtlich in
die Zukunft blicken.“
Die Papierfabrik Hainsberg mit Sitz im sächsischen Freital wurde 1838 gegründet
und erwirtschaftet heute mit Recyclingpapieren der Marke Lettura in den vier
Produktgruppen Druckpapiere, Büropapiere, Briefumschlagpapiere und
Spezialverpackungspapiere einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro. Ursache der
finanziellen Probleme war eine Baumaßnahme am Papiermaschinengebäude, die während
des laufenden Produktionsprozesses durchgeführt werden musste und die sich als
deutlich komplizierter und teurer erwies als ursprünglich geplant.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.