November 2020: 26,0 % weniger Unternehmensinsolvenzen als im November 2019
Laut vorläufigen Angaben 5 % weniger eröffnete Regelinsolvenzverfahren im Januar 2021 als im Vormonat - nach zuletzt gestiegenen Zahlen
Im November 2020 haben die deutschen Amtsgerichte 1 046 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 26,0 % weniger als im November 2019. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelt sich somit weiterhin nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis zum 31. Dezember 2020 ausgesetzt war. Die bereits ab Oktober
2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen wird unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeit der Gerichte erst später Auswirkungen auf die Zahlen haben. Ausgesetzt ist die Insolvenzantragspflicht weiterhin für jene Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit dem 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im November 2020 im Baugewerbe mit 162 Fällen (November 2019: 212). Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) stellten 154 Insolvenzanträge (November 2019: 218). Im Gastgewerbe wurden 131 (November 2019: 158) Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen im November 2020 beliefen sich auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Im November 2019 hatten sie noch bei rund 3,4 Milliarden Euro gelegen.
Neue Entwicklung bei eröffneten Regelinsolvenzverfahren: 5 % weniger Insolvenzbekanntmachungen im Januar 2021 als im Vormonat
Bei der vorläufigen Zahl der eröffneten Regelinsolvenzen im Januar 2021 deutet sich eine erneute Richtungsänderung an. Im Jahr 2020 zeigte sich eine stetig sinkende Zahl eröffneter Regelinsolvenzverfahren, bis sich im November (+5 %) und Dezember (+18 %) eine Umkehr des Trends abzeichnete. Diese Entwicklung wurde mit der vorläufigen Zahl vom Januar 2021 nun vorerst wieder beendet. Im Januar 2021 sank die Zahl der Verfahren im Vormonatsvergleich um 5 % und lag um 34 % niedriger als im Januar 2020.
Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach
Wirtschaftszweigen in Deutschland |
|||
Wirtschaftszweig |
Verfahren insgesamt |
Veränderung gegenüber |
|
Anzahl |
in % |
|
|
Insgesamt |
1 046 |
-26,0 |
|
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei |
7 |
-41,7 |
|
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden |
1 |
x |
|
Verarbeitendes Gewerbe |
73 |
-36,5 |
|
Energieversorgung |
3 |
-66,7 |
|
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen |
4 |
+300,0 |
|
Baugewerbe |
162 |
-23,6 |
|
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz |
154 |
-29,4 |
|
Verkehr und Lagerei |
66 |
-38,9 |
|
Gastgewerbe |
131 |
-17,1 |
|
Information und Kommunikation |
31 |
-27,9 |
|
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen |
31 |
34,8 |
|
Grundstücks- und Wohnungswesen |
27 |
-40,0 |
|
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen |
122 |
-21,8 |
|
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen |
109 |
-28,8 |
|
Erziehung und Unterricht |
12 |
-36,8 |
|
Gesundheits- und Sozialwesen |
22 |
-29,0 |
|
Kunst, Unterhaltung und Erholung |
34 |
-8,1 |
|
Sonstige Dienstleistungen |
57 |
-21,9 |
|
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