07.04.2022 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Neustart für insolventen Direktvermarkter erneuerbarer Energien

Die insolvente in.power kann mit neuem Investor weiterarbeiten

in.power in Mainz gewinnt strategischen Investor


Der erste deutsche Direktvermarkter für erneuerbare Energien geht erfolgreich aus der Insolvenz hervor. Für die in.power GmbH in Mainz konnte Insolvenzverwalter Dr. Robert Schiebe zusammen mit den Unternehmensgründern Josef Werum und Matthias Roth-Oldenburg die Second Foundation aus Prag als Investor gewinnen. Schiebe hatte das konzernunabhängige Unternehmen, das im letzten Jahr 50 Millionen Euro umsetzte und direkt beziehungsweise mittelbar 900 Megawatt umweltfreundlichen Strom vermarktete, seit Ende August letzten Jahres fortgeführt und saniert.

 

Nach den Turbulenzen auf den Energiemärkten und dem Forderungsausfall eines Marktpartners geriet die 2006 gegründete in.power GmbH in die Krise und meldete im August 2021 Insolvenz an. Am 1. Januar diesen Jahres eröffnete das Amtsgericht Mainz das Verfahren über den Pionier für die Markt- und Systemintegration erneuerbarer Energien.

 

"Während der Insolvenz konnten wir sowohl große Anlagenbetreiber von Wind- und Solarparks als auch Bürgerenergiegesellschaften weitgehend als Kunden halten. Mit Second Foundation fanden wir jetzt einen starken Partner in dem komplexen und hochattraktiven europäischen Strommarkt. Damit gehört in.power zu den wenigen Insolvenzen im aktuell sehr turbulenten Energiemarkt, bei denen eine Fortführung und Sanierung gelang", so Insolvenzverwalter Dr. Robert Schiebe von Schiebe und Collegen.

 

Second Foundation ist Teil der BHM Group, die unter anderem in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energiehandel tätig ist. Als innovativer europäischer Stromhändler beschäftigt das Unternehmen hochspezialisierte Teams aus Mathematikern, Metereologen und Informatikern. Damit unterstützt sie die Dienstleistungen der in.power-Gruppe und bietet einen deutlichen Mehrwert für die Direktvermarktungskunden der in.power.

 

„Wir freuen uns, mit Second Foundation einen strategisch wertvollen Partner gefunden zu haben, mit dem wir den Anlagenbetreibern in Deutschland echte Vorteile verschaffen und unsere Vision einer dezentralen, 100% erneuerbaren Energieversorgung gemeinsam weiter vorantreiben können“, so Josef Werum, Geschäftsführer der in.power.

Der Gründer der Second Foundation, Vojtech Kacena, ist sich ebenfalls sicher: „in.power ist genau der richtige Akteur für uns, um den Markteinstieg in Deutschland zu realisieren. Wir sind sehr froh über die Zusammenarbeit.“

Operativ arbeitet die gesamte in.power-Gruppe inklusive aller Mitarbeiter auch nach dem Neustart unverändert, jetzt jedoch gestärkt mit neuen Möglichkeiten dank der innovativen Handelslösungen von Second Foundation. Die Gründer Josef Werum und Matthias Roth-Oldenbourg sind weiterhin in verantwortlicher Position und halten auch Anteile. Geplant ist, das Direktvermarktungsportfolio deutlich auszubauen, was auch mit einer personellen Verstärkung des Teams in Mainz einhergehen wird. So werden im ersten Schritt zwei Vertriebsspezialisten mit Erfahrung in der Direktvermarktung gesucht.

Die Tochterunternehmen der in.power-Gruppe, wie die in.power metering GmbH für den Messstellenbetrieb, die grün power GmbH für die Ökostrom-Versorgung, die in.power optimise GmbH für die Energiedatenoptimierung und die Schwestergesellschaft in.power network GmbH für Joint Ventures mit Dritten, führen ebenfalls ihren Betrieb unverändert weiter.

 

">Schiebe und Collegen

Schiebe und Collegen ist spezialisiert auf die Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen sowie die Beratung in insolvenz- und wirtschaftsstrafrechtlichen Verfahren. Bei Unternehmensinsolvenzen zählt die Kanzlei zu den am häufigsten bestellten Kanzleien in Deutschland. 20 Juristen und mehr als 80 Mitarbeiter arbeiten an 19 Standorten in Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Berlin.


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl