07.12.2012 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Nach mehr als 100 Jahren: Druckhaus Dresden restrukturiert sich im Planverfahren

Druckhaus Dresden muss Insolvenz anmelden

Erfolgreiche Unternehmenssanierung verlangt Produktionsverlagerung in kleineres Druckereigebäude. Keine Einschränkung des Geschäftsbetriebs


Das Traditionsunternehmen Druckhaus Dresden GmbH geht in die Insolvenz. Das verkündet die Dresdner Anwaltskanzlei Andrew Seidl nun auf aktuelle Anfrage. Ende dieser Woche hat die Kultur-Druckerei mit Werk in der sächsischen Landeshauptstadt nach über 100-jährigem Geschäftsbetrieb die Eröffnung eines Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Der Fachanwalt für Insolvenzrecht Andrew Seidl nimmt seither den Posten als Geschäftsführer ein. Die bisherige Unternehmensspitze bestehend aus Andreas Kühn und Kurt Seitz steht der neuen Leitung unter Andrew Seidl weiter als beratendes Gremium zur Seite.

 

Heute informiert Andrew Seidl als neuer Geschäftsführer in einer Betriebsversammlung die gesamte Belegschaft über die nächsten Schritte im Insolvenzplanverfahren. Als Top-Restrukturierungsziel nennt der als Sanierungsexperte bekannte Andrew Seidl die Befreiung der Gesellschaft von wirtschaftlichen Altlasten. Dazu gehört in erster Linie die Geschäftsverlagerung vom Dresdner Traditionsstandort in der Bärensteiner Straße in ein kleineres Druckereigebäude nach Cossebaude, eine Ortschaft am nordwestlichen Stadtrand. In dem 1910 erbauten und bisher genutzten Fabrikgebäude verteilen sich rund 4.500 Quadratmeter Produktions- und Verwaltungsfläche auf mehrere Etagen: „Zu große Laufwege für einen dynamischen Arbeitsfluss der rund 50 Mitarbeiter starken Belegschaft“, sagt der neue Sanierungsgeschäftsführer. Rund 2.000 Quadratmeter umfasse dann die Arbeitsfläche in der neuen Halle, wie Druckhaus-Gesellschafter Andreas Kühn erklärt. Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll hier die Produktion losgehen. „Effizient und auf kurzen Dienstwegen“, sagt Kühn.

 

Zudem kämpfe die Druckhaus Dresden GmbH schon seit längerem mit einem finanziellen Ungleichgewicht und sei nun zahlungsunfähig geworden, weil zu hohe Belastungen aus Altverbindlichkeit den stabilen Produktionsbetrieb eingeschränkt hatten, erklärt Andreas Kühn. Weiter sei der Rückgang der Druckerzeugnisse, der schon 2008 durch die zunehmende Digitalisierung vieler Printangebote ausgelöst wurde, ein entscheidender Faktor für einen dringend notwendigen Strukturwandel im Druckhaus gewesen. Den entsprechenden Antrag auf ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung stellte jetzt Sanierungsspezialist Andrew Seidl. Wie er nun bestätigt, wird es keinerlei Abnahme des regulären Geschäftsbetriebs geben: „Alle Aufträge werden termingerecht zur Auslieferung gebracht. Die Maschinen laufen konstant – und das nachhaltig.“

 

Neu-Geschäftsführer Andrew Seidl wird nun alle weiteren Schritte für eine erfolgreiche Restrukturierung der Druckhaus Dresden GmbH einleiten. Andreas Kühn und Kurt Seitz, die zum Zwecke der Sanierung als bisherige Unternehmensspitze von ihren Positionen zurück traten und Andrew Seidl die Leitung überließen, sind weiter als Berater tätig. Das im bisherigen Fabrikgebäude eingegliederte Druckmuseum soll zum Umzug der Firma ausgelagert werden. „Geplant ist die zentrumsnahe Einbindung in das Kulturgelände des Kraftwerk Mitte in der Dresdner Innenstadt“, erklärt der Sanierungsspezialist Seidl.

 



Andrew Seidl Rechtsanwälte 

Seit 20 Jahren ist der Rechtsanwalt Andrew Seidl auf dem Gebiet des Insolvenzrechts als Insolvenzverwalter sowie als Insolvenzberater für Gläubiger und Schuldner tätig. In dieser Zeit begleitete er mit seiner Kanzlei 1000 Insolvenzverfahren vom Ein-Mann-Unternehmen bis hin zu mittelständischen und international agierenden Unternehmen. Auf dem Gebiet der Planverwaltung zählen Andrew Seidl Rechtsanwälte heute zu den führenden Top-Planverwaltern in Deutschland. Seit der Einführung der neuen Insolvenzordnung hat die Kanzlei bereits mehr als 100 Unternehmen über Insolvenzpläne erfolgreich saniert, darunter die SIAG AG im Westerwald, die ae group in Gerstungen oder die paragon AG in Delbrück. Rechtsanwälte Andrew Seidl haben den ersten in Deutschland bestätigten Insolvenzplan erstellt.

 

 


Bild: © typofi

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