08.12.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Modehändler Yeans Halle stellt sich zukunftsfähig auf

Yeans Halle: Jeans-Shops bleiben trotz Insolvenz geöffnet

Trender GmbH Co. KG aus Sindelfingen sowie 12 operative Tochtergesellschaften haben einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt


Die Trender Jeansmode GmbH Co. KG aus Sindelfingen sowie 12 operative Tochtergesellschaften haben ein Verfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Stuttgart beantragt. Dieses hat dem Antrag am 7. Dezember 2023 entsprochen und daraufhin die vorläufige Eigenverwaltung über das Vermögen der Gruppe angeordnet. Rechtsanwalt Steffen Beck von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH unterstützt die Neuaufstellung als Sanierungsgeschäftsführer (CRO). Rechtsanwalt Dr. Sebastian Mielke aus der Kanzlei Menold Bezler in Stuttgart wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt, der das Verfahren im Sinne der Gläubiger begleitet.

Die Trender Jeansmode GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Sindelfingen ist die Muttergesellschaft der Modekette Yeans Halle. Die Unternehmensgruppe betreibt insgesamt 18 Filialen in Südwestdeutschland. Die Yeans Halle Gruppe besteht aus der zentralen Einkaufs- und Servicegesellschaft Trender Jeansmode GmbH & Co. KG sowie weiteren 12 operativen Gesellschaften, die die Stores betreiben. Die Filialen befinden sich unter anderem in Amtzell, Augsburg, Karlsruhe, Kempten, Leonberg, Ludwigsburg, Münsingen, Sindelfingen, Stuttgart, Ulm und Viernheim. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 270 Mitarbeiter.

Die Neuaufstellung ist nötig, da die Gruppe insbesondere seit der Corona-Pandemie rückläufige Umsätze verzeichnet. Die negative Konsumstimmung aufgrund der hohen Inflation und der politischen Lage sowie wachsende Konkurrenz des Online-Handels führte zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Kunden. Die Kosten, beispielsweise für Energie, sind im gleichen Zeitraum stark gestiegen. Diese Entwicklung betrifft die gesamte Branche des stationären Modehandels.

Sanierungsgeschäftsführer Steffen Beck erläutert: „Der stationäre Handel steht derzeit stark unter Druck. Mit der Eigenverwaltung stellen wir die Unternehmensgruppe zukunftsfähig auf. Zusammen mit dem Gesellschafter Horst Mühlberger und dem operativen Geschäftsführer Marcus Pantke haben wir bereits erste Gespräche mit wichtigen Geschäftspartnern geführt. Diese verliefen konstruktiv, was gute Voraussetzungen für die Neuaufstellung sind.“ Beck wird im PLUTA-Team von den Rechtsanwälten Michael Reichold, Jonas Scheble und Achran Hagos sowie den Betriebswirten Ludwig Stern und Carina Hönle unterstützt.

Geschäftsbetrieb wird fortgeführt
Das 1977 gegründete Unternehmen wird trotz Antragstellung in vollem Umfang weitergeführt. Alle Filialen sind wie gewohnt geöffnet. Die Jeans-Fachgeschäfte bieten den Kunden eine große Auswahl  an renommierten und bekannten Marken Kleidungsstücken sowie fachkundige Beratung zu Stil und Passform. Darüber hinaus überzeugen die individuell gestalteten Filialen durch ein besonderes Ambiente und eine attraktive Ladeneinrichtung.

Die rund 270 Mitarbeiter des Unternehmens wurden bereits über die aktuelle Situation informiert. Das Team wird nun die Insolvenzgeldvorfinanzierung einleiten. Damit sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter für die nächsten drei Monate gesichert und werden wie gewohnt ausgezahlt.

In den kommenden Wochen werden im Rahmen eines umfassenden Sanierungskonzeptes sämtliche Kosten- und Umsatzpositionen aller Filialen geprüft und interne Prozesse analysiert. Gesellschafter und Geschäftsführer Horst Mühlberger erklärt: „Die Situation ist derzeit nicht leicht. Die Antragstellung erfolgte, um die Möglichkeiten des Sanierungsverfahrens zu nutzen und unsere Gruppe zukunftsfähig aufzustellen. Die Mitarbeiter ziehen mit uns an einem Strang. Das freut mich sehr.“

Der vorläufige Sachwalter Dr. Sebastian Mielke von Menold Bezler erklärt: „Die Eigenverwaltung bietet eine passende Chance, das Unternehmen auf die derzeitigen Herausforderungen anzupassen. Ich werde das Verfahren im Sinne der Gläubiger begleiten.“





Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.


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