10.12.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Miele übernimmt den Geschäftsbetrieb des Vertical Farming-Spezialisten Agrilution

Zu erwartende Quote von voraussichtlich 60 - 75 %

Fortführungslösung bereits mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Münchner Start-ups erreicht. Weit überdurchschnittliche Befriedigungsquote von voraussichtlich 60 bis 75 % für Gläubiger zu erwarten.


Aus dem sich selbst steuernden Gewächsschrank, dem sogenannten Plantcube, direkt auf den Tisch: Das „Vertical Farming“ bietet eine Lösung für die ortsnahe und platzsparende Versorgung von Haushalten und Restaurants mit frischen Salaten und Kräutern, zum Beispiel in engen Metropolen. 


Das 2013 gegründete Münchner Start-up Agrilution GmbH hat sich dieser innovativen Technologie verschrieben. Für dessen Geschäftsbetrieb konnte der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff, bereits mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Gesellschaft am 1. Dezember 2019 eine Zukunftslösung finden. Die Miele Gruppe übernahm zum gleichen Datum über die Tochtergesellschaft Miele Venture Capital GmbH im Rahmen eines Asset Deals die Marke und wesentliche Vermögenswerte der Agrilution GmbH. Für den renommierten Gütersloher Hausgerätehersteller bedeutet dies den Einstieg in das Zukunftsfeld „Vertical Farming“. Nahezu alle Mitarbeiter des Start-ups wird Miele im Rahmen eines Erwerberkonzeptes übernehmen. 

Die Agrilution GmbH hatte am 25. September 2019 beim Amtsgericht München Insolvenzantrag gestellt, nachdem sich eine anstehende Finanzierungsrunde nicht wie geplant hatte realisieren lassen. Der unverzüglich eingeleitete Investorenprozess stieß auf ein reges Interesse und konnte innerhalb von nur sechs Wochen zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Durch die Einigung mit Miele ist eine für Verfahren dieser Art weit überdurchschnittliche Gläubigerbefriedigung mit einer Quote in der voraussichtlichen Größenordnung von 60 bis 75 % zu erwarten. 

Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff: „„Mit Miele haben wir für die Technologie eines vollautomatisierten Gewächshauses für den Heim- und Restaurantbedarf einen starken und renommierten neuen Eigentümer gefunden. Dies gelang in sehr konstruktiven und zielorientierten Verhandlungen, so dass praktisch mit Verfahrenseröffnung für die Mitarbeiter und Kunden Klarheit geschaffen werden konnte. Zugleich erhält die spannende neue Technologie eine sehr positive Perspektive und gute Marktchancen.“ 

Gernot Trettenbrein, Geschäftsführer der Miele Venture Capital GmbH: „Mit Blick auf kreatives Kochen, neue Geschmackserlebnisse, bewusste Ernährung und urbanen Lifestyle eröffnen die Plantcubes den Menschen spannende neue Möglichkeiten. Wir glauben an die Idee, an das Produkt und an das Geschäftsmodell.“

Pressekontakt: 
Frank Elsner 
Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH 
Tel.: +49 – 89 – 99 24 96 30
Mail: office@elsner-kommunikation.de

Über Gerloff Liebler Rechtsanwälte:

Gerloff Liebler Rechtsanwälte ist eine auf das Insolvenzrecht spezialisierte Anwaltssozietät in München. Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Insolvenzverwaltung (inklusive Planverfahren und Eigenverwaltung) sowie weitere wirtschaftsrechtliche Beratungsgebiete wie Unternehmenssanierung und Nachlassverwaltung. Darüber hinaus verfügt die Kanzlei auch in angrenzenden Fachgebieten wie Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht und Bankrecht über eine umfassende Expertise. 

Die Anwaltssozietät wurde 1982 von Dr. iur. Wolfgang Ott als Einzelkanzlei gegründet und umfasst heute ein rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählendes Team. Seit vielen Jahren werden die Insolvenzspezialisten Dr. iur. Christian Gerloff und Dr. iur. Marco Liebler von mehreren Amtsgerichten im süddeutschen Raum als Insolvenzverwalter bzw. Sachwalter eingesetzt. Zwischenzeitlich wurden viele hundert Insolvenzverfahren unterschiedlicher Größenordnung – vom mittelständischen Einzelunternehmen bis zum börsennotierten Konzern – in zahlreichen Wirtschaftszweigen, häufig mit internationaler Berührung, abgewickelt. 

Zu den herausragenden Insolvenzverfahren der vergangenen Jahre zählten unter anderem die Modeunternehmen Escada AG und Rena Lange, das Medienunternehmen Kinowelt Medien AG, der Automobilzulieferer Angell-Demmel AG, die Klinikkette Sanitas-Gruppe, die Münchner Immobilie Schrannenhalle GmbH & Co. KG und die Nürnberger Modehauskette Rudolf Wöhrl AG. Aktuell ist die Kanzlei unter anderem bei den Insolvenzverfahren der Gerry Weber International AG (als CRO) und der Weber Automotive GmbH (als Sachwalter) tätig.


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