04.10.2013 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Medivision stellt Insolvenzantrag

Hamburg: Medivision meldet Insolvenz an

Laborbetrieb und Patientenversorgung sind gesichert


Das Amtsgericht Hamburg hat am 1. Oktober 2013 das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der Medivision Betriebsgesellschaft mbH (Az 67c IN 375/13) und am 2. Oktober 2013 über das Vermögen der Medivision Trägergesellschaft mbH (Az. 67c IN 384/13), der MVZ Endokrinologikum Karlsruhe GmbH (Az. 67c IN 383/13), die MVZ Medivision Altona GmbH (Az. 67c IN 385/13) und die MVZ AescuLabor-Karlsruhe GmbH (Az. 67c IN 382/13) eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter aller Verfahren wurde mit Zustimmung der vorläufigen Gläubigerausschüsse Rechtsanwalt Dr. Gideon Böhm von der Hamburger Kanzlei Münzel & Böhm bestellt.


Die Medivision Betriebsgesellschaft mbH ist die Muttergesellschaft aller der Gruppe angehörenden Gesellschaften, die Facharzt- und Laborleistungen unter anderem bei Hormon- und Stoffwechselerkrankungen insbesondere bei Frauen, Jugendlichen und Kindern erbringen und hierzu Medizinische Versorgungszentren betreiben.


„Der gesamte Laborbetrieb und die medizinische Versorgung laufen uneingeschränkt weiter und sind zu 100 Prozent gewährleistet“, sagt Gideon Böhm, der die Branche gut aus seiner Tätigkeit als Insolvenzverwalter der Hanserad-Gruppe kennt. Auch die 685 Mitarbeiter der betroffenen Gesellschaften brauchen sich keine Sorgen zu machen: „Ihre Gehälter sind durch die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes gesichert.“ Zu den Aufgaben Böhms gehört jetzt die Analyse des Vermögens der betroffenen Gesellschaften sowie die Sicherung der Insolvenzmassen. „Wir erarbeiten parallel ein Eigensanierungskonzept, bei dem sämtliche Betriebe mit allen Arbeitsplätzen erhalten werden sollen“, so Böhm.


Ursache der Insolvenz ist die Inhaftierung des Mitgesellschafters Heinrich Maria Schulte wegen des Verdachts auf Untreue beim Emissionshaus Wölbern Invest. Schulte hatte die Finanzierung von Investitionen in den betroffenen Gesellschaften durch persönliche Bürgschaften gesichert. Da diese Sicherheit durch die Arrestierung des Schulte-Vermögens nun entfallen ist, konnten die Finanzierungszusagen gegenüber der Medivision-Gruppe nicht eingehalten werden. „Alle Unternehmen sind im Kern gesund“, so Böhm. Eine Überschuldung der Gesellschaften liegt nach bisherigen Erkenntnissen nicht vor. Es gibt über die Mitgesellschafterposition hinaus keine Verbindungen der Medivision-Gruppe zu Wölbern Invest oder der Wölbern Bank.




Die Sanierung zum Ziel

Die Kanzlei Münzel & Böhm zählt mit mehr als 5.000 Insolvenzverfahren, Sanierungs- oder Restrukturierungsfällen und Zwangsverwaltungen zu den 50 Top-Insolvenzkanzleien in Deutschland und war die erste ISO-zertifizierte Insolvenzkanzlei in Hamburg. Die Kanzlei ist auf Wirtschafts- und Insolvenzrecht spezialisiert und beschäftigt 35 Mitarbeiter, davon zehn Rechtsanwälte, in Hamburg, Schwerin, Kiel, Schleswig, Lübeck und Oldenburg. Ihr erklärtes Ziel ist die Sanierung der insolventen Unternehmen und die Kanzlei hat bereits Tausende von Arbeitsplätzen erhalten.


Bild: © FreeImages.com/123dan321

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