Max Valier Holding übernimmt Franz Schuck GmbH
Die Max Valier Holding steigt als Investor ein und wird neuer Eigentümer des Geschäftsbetriebes der Franz Schuck GmbH mit Sitz in Steinheim am Albuch.
Die gefundene Lösung bedeutet die Rettung von über 200 Arbeitsplätzen und die Fortführung aller Bereiche des Unternehmens.
Im Mai dieses Jahres hatte die Franz Schuck GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Auslöser war die Entscheidung der Geschäftsführung, den stark defizitären Geschäftsbereich der Großkugelhahnfertigung für Pipelines aufzugeben und hierfür einen Käufer zu suchen. Für die Umsetzung und Steuerung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wurde durch das Unternehmen der erfahrene Sanierungsspezialist Rechtsanwalt Jochen Sedlitz von der Stuttgarter Kanzlei GRUB BRUGGER als Generalbevollmächtigter eingesetzt. Das zuständige Insolvenzgericht bestellte den Ulmer Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Hörmann von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte zum (vorläufigen) Sachwalter.
Im Zuge des im Rahmen des Verfahrens eingeleiteten Investorenprozesses konnte mit der Max Valier eine auf Engineering- und Industrieunternehmen spezialisierte Holding gefunden werden, die im Wege der übertragenden Sanierung den Geschäftsbetrieb der Franz Schuck GmbH vollumfänglich übernimmt und künftig fortführt. Die neuen Inhaber bringen ein großes Know-how und ein breites Netzwerk in das Unternehmen ein und planen weitere Investitionen am Standort in Steinheim. „Das weltweit bekannte Traditionsunternehmen Schuck Group genießt mit seinen innovativen Produkten den Ruf als Qualitätsführer. Wir werden mit den motivierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern darauf aufbauen und bedanken uns für das Vertrauen von Familie Schuck, der Arbeitnehmervertretung und der Eigenverwaltung“, so der Geschäftsführer der Max Valier Holding, Hannes Mahlknecht.
Die jetzt gefundene Lösung bedeutet den Erhalt von mehr als 200 Arbeitsplätzen am Standort Steinheim. Darüber hinaus fand das Konzept der Max Valier Holding auch die Zustimmung der Familie Schuck als bisherigem Eigentümer. „Man muss ehrlich sein, wir hätten den Bereich Großkugelhahn nicht weiterführen können und daher mit unserem Konzept einen deutlich größeren Personalabbau vornehmen müssen, als dies jetzt der Fall ist. Aus diesem Grunde hat sich die Familie Schuck dazu entschieden, der Lösung mit Max Valier den Vorzug zu geben und diese gezielt zu unterstützen – auch wenn dies für uns schweren Herzens bedeutet, dass wir das Unternehmen aus der Hand geben werden“, so Geschäftsführer Michael Schuck.
Die Verhandlungen der vergangenen Wochen konnten von der Eigenverwaltung mit großem Einsatz und Unterstützung der Gesellschafter und dem Sachwalter zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Dem gingen intensive Verhandlungen in der vergangenen Woche voraus. Innerhalb kurzer Zeit konnte der komplexe Veräußerungsprozess mit einer enormen Kraftanstrengung aller Beteiligten erfolgreich zu Ende geführt werden. Parallel dazu wurden Verhandlungen mit dem Betriebsrat über den dennoch erforderlichen Personalabbau geführt. Den betroffenen 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte im Rahmen eines Interessenausgleichs eine Transfergesellschaft mit einer zehnmonatigen Laufzeit angeboten werden, um den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Dies ist angesichts der Insolvenzsituation ein ausgesprochen gutes Ergebnis für die Betroffenen.
„Wir haben alle gemeinsam für die nun gefundene Lösung gekämpft und trotz der wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen der vergangenen Monate eine Sanierung umsetzen können, die den Betrieb zukunftsfähig in neue Hände übergibt“, fasst der Generalbevollmächtigte der Sanierung, Rechtsanwalt Jochen Sedlitz, die letzten Tage und Wochen zusammen. „Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen und so dem Unternehmen eine Zukunft gegeben. Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat, der IG Metall und dem Sachwalter Prof. Dr. Hörmann für deren Einsatz und Unterstützung“, so Sedlitz. Neben Sedlitz war sein Kollege Sebastian Schottmüller federführend für die Eigenverwaltung tätig.
Die SCHUCK GROUP ist weltweiter Partner der Energie- und Versorgungswirtschaft. Am Stammsitz im Süden Deutschlands entwickelt und fertigt das Unternehmen Armaturen, Antriebe, Hauseinführungen, Formstücke und Pipelinezubehör für die weltweite Verteilung von flüssigen und gasförmigen Medien, aber auch für die Elektrizitäts- und Breitbandversorgung. Die SCHUCK-Wasserstoffstrategie unterstützt schon heute den Aufbau einer klimaneutralen Gaswirtschaft. Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Umsatzvolumen von knapp 30 Mio. Euro. Im Zuge des Eigenverwaltungsverfahrens konnten gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Franz Schuck GmbH erste Sanierungsschritte eingeleitet werden. Auf diese Erstmaßnahmen kann die Max Valier Holding nun aufsetzen und den Geschäftsbetrieb wieder außerhalb des Insolvenzverfahrens anlaufen lassen.
Berater Franz Schuck GmbH, alle GRUB BRUGGER:
Eigenverwaltung: Jochen Sedlitz (Generalbevollmächtigter – Partner), Sebastian Schottmüller, Nora Sickeler (Partnerin), Melanie Niksic
M&A/Gesellschaftsrecht: Felix Rebel
Arbeitsrecht: Ursula Thein (Partnerin)
Insolvenzrecht/Banken: Dr. Jasmin Urlaub (Partnerin)
Immobilienrecht Dennis Lang (Partner), Julian N. Schidelko
(vorl.) Sachwalter: Prof. Dr. Martin Hörmann, Nadine Mayer; Anchor Rechtsanwälte
Unternehmensberatung: Tobias Spreitzer, Tobias Track; bachert&partner
M&A-Berater: Dr. Robert Tobias, Philipp Hendel, Werner Warthorst, Merlin Smeenk, Alican Mermer; Deloitte
Berater Betriebsrat: Walter Maier; MMRJ Rechtsanwälte
Berater der Max Valier Holding:
Gesellschaftsrecht / Insolvenzrecht: Dr. David Bunzel, Husemann Eickhoff Salmen & Partner GbR
Corporate Finance / Commercial DD: Franco Nocera, Nomas Corporate Finance
Steuerberatung: Holger Brinkmann, Elbert, Kruse & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft mbH & Co. KG
Über GRUB BRUGGER:
Seit mehr als fünf Jahrzehnten agiert GRUB BRUGGER national und international, derzeit mit Standorten in Stuttgart, Frankfurt am Main, München und Freiburg. Seit der Gründung 1965 hat sich die Kanzlei konsequent auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht ausgerichtet. Die Beratung von Unternehmen in der Krise und deren Gläubigern, die Insolvenzverwaltung sowie die Zusammenarbeit mit Finanzinvestoren und Kreditinstituten haben das Profil von GRUB BRUGGER maßgeblich geprägt. GRUB BRUGGER ist eine vielfach seit Jahren in der Fach- und Wirtschaftspresse ausgezeichnete Kanzlei und gehört deutschlandweit zu den führenden Adressen in der Insolvenz- und Sanierungsberatung sowie in der Insolvenz- und Eigenverwaltung. Jochen Sedlitz ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Partner der Kanzlei GRUB BRUGGER. Mehr unter www.grub-brugger.de
Über Anchor Rechtsanwälte:
Anchor ist ein Hybrid aus Anwaltskanzlei und Unternehmensberatung. Mit 13 Standorten und rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Insolvenz und Sanierung gehört die Kanzlei deutschlandweit zu den großen Restrukturierungseinheiten. Anchor hat zahlreiche größere Unternehmen in und außerhalb der Insolvenz begleitet und saniert. Die Rechtsanwälte von Anchor werden regelmäßig als Insolvenzverwalter, Sachwalter oder als Sanierungsgeschäftsführer in Insolvenz-, Eigenverwaltungs- und Schutzschirmverfahren vorgeschlagen und bestellt. Anchor Management ist für seine betriebswirtschaftliche Restrukturierungsberatung und sein Interim Management bekannt. In Beratungsmandaten verbindet Anchor rechtliche Kompetenz mit betriebswirtschaftlichem Know-how. Prof. Dr. Martin Hörmann wird bundesweit als Insolvenzverwalter und Sachwalter in Insolvenzverfahren jeder Größenordnung bestellt. www.anchor.eu
">Über Bachert & Partner:
Beratung von Unternehmen in Krisensituationen und einer der Marktführer im süddeutschen Raum. Mit rund 50 Mitarbeitern an vier Standorten in Deutschland vereint Bachert & Partner betriebswirtschaftlichen und produktionstechnischen Sachverstand und Erfahrung unter einem Dach. Bachert & Partner unterstützt mittelständisch geprägte Unternehmen in den Bereichen M&A/Transaktionsmanagement, Restrukturierung/Transformation und in insolvenznahen Themenstellungen.
Über Max Valier Holding:
Die Max Valier Holding ist auf den Erwerb und die Entwicklung von mittelständischen Engineering-, Fertigungs- und Dienstleitungsunternehmen im gewerblichen und industriellen Bereich spezialisiert. Durch das tiefe technische Verständnis sind wir in der Lage, wesentliche Unternehmens- und Marktpotentiale im Detail zu erkennen und bieten auf dieser Basis attraktive und maßgeschneiderte Nachfolgelösungen für Ihr Unternehmen an. Das Ziel der Holding ist die langfristige Investition in Unternehmen, die Förderung von Innovation sowie Modernisierung. Dabei unterstützt man den Ausbau einer nachhaltig führenden Position in ausgewählten Nischenmärkten.
Über Deloitte
Deloitte bietet branchenführende Leistungen in den Bereichen Audit und Assurance, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory und Risk Advisory für nahezu 90 Prozent der Fortune Global 500®-Unternehmen und Tausende von privaten Unternehmen an. Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liefern messbare und langfristig wirkende Ergebnisse, die dazu beitragen, das öffentliche Vertrauen in die Kapitalmärkte zu stärken, die unsere Kunden bei Wandel und Wachstum unterstützen und den Weg zu einer stärkeren Wirtschaft, einer gerechteren Gesellschaft und einer nachhaltigen Welt weisen. Deloitte baut auf eine über 175-jährige Geschichte auf und ist in mehr als 150 Ländern tätig. Erfahren Sie mehr darüber, wie die mehr als 415.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deloitte das Leitbild „making an impact that matters“ täglich leben.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.