24.03.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Maredo vorsorglich aufgrund der CORONA-Krise in die Insolvenz

Die Steak-Restaurantkette Maredo ist insolvent

Wesentliche Unternehmen der Maredo Gruppe, Betreiberin der Maredo Steak-Restaurantkette, haben Ende vergangener Woche vorsorglich Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt.


Letztlich Auslöser waren die massiven Auswirkungen der Corona-Krise, die zuerst zu einem gravierenden Umsatzeinbruch und dann zur Schließung aller Restaurants geführt haben. Damit kann das Unternehmen aktuell keine Einnahmen mehr erzielen, gleichzeitig müssen Mieten und Gehälter weiterbezahlt werden.


Zur Wahrung von Sanierungschancen wurde die besondere Form der Eigenverwaltung beantragt, die bisherige Geschäftsführung bleibt damit voll handlungsfähig. Für die insolvenzrechtlichen Besonderheiten des Verfahrens wurde Andreas Elsässer als Chief Insolvency Officer (CIO) zusätzlich in die Geschäftsführung berufen.


Für die österreichische Gesellschaft der Maredo-Gruppe wurde dessen Kollege Christoph Chardon als CIO bestellt. Die beiden Experten von „Elsässer“ haben bereits eine Vielzahl von Sanierungen erfolgreich umgesetzt.


Das Amtsgericht Düsseldorf hat Rechtsanwalt Nikolaos Antoniadis von Antoniadis & Ure als Sachverständigen beauftragt, die Lage bei Maredo zu prüfen.


Staatshilfen für Maredo?

Die Geschäftsführung prüft derzeit ebenfalls noch, ob Maredo Staatshilfe erhalten kann. Hierzu erwartet das Unternehmen noch diese Woche genauere Auskünfte von den zuständigen staatlichen Stellen bzw. den zuständigen Banken.


Sollte Maredo die Voraussetzungen für Staatshilfe erfüllen, könnte das eingeleitete Verfahren wieder zurückgenommen werden.


Derzeit beschäftigt Maredo knapp 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland und 54 in Salzburg und Wien. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro.

 



Über Maredo

Maredo, 1973 von Manfred Holl, Karl-Heinz Reinheimer und Udo Schlote gegründet, ist eine etablierte Steakhouse-Kette mit 35 Restaurants in Deutschland sowie je einem Restaurant in Salzburg und Wien. Das Unternehmen führt zertifiziertes Fleisch aus Argentinien und Uruguay ein, für das über die gesamte Lieferkette strenge MAREDO-Qualitätsrichtlinien gelten. Ende Februar 2017 übernahm Perusa-Fonds die Maredo-Gruppe, die im Lebensmittelhandel auch eigene Produktlinien sowie Qualitäts-Steaks zur Zubereitung zu Hause anbietet.

In den nordrheinwestfälischen Maredo-Restaurants in Aachen, Duisburg, Düsseldorf (auch Hauptsitz), Dortmund, Essen, Köln, Mühlheim, Münster, Oberhausen und Wuppertal arbeiten insgesamt rund 350 Beschäftigte. In Bayern sind an den Standorten München-Flughafen und Nürnberg knapp 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, in Baden-Württemberg in Mannheim und Stuttgart 65. In Hessen betreibt Maredo Restaurants in Frankfurt und Wiesbaden mit gut 90 Beschäftigten, in Niedersachen in Braunschweig und Hannover mit gut 50, in Sachsen in Dresden und Leipzig mit knapp 70 Beschäftigten.

Die weiteren Restaurant-Standorte: knapp 150 Beschäftigte in der Bundeshauptstadt Berlin, in Bremen 16, Hamburg 44 sowie in Lübeck 12.

Nach den Entscheidungen der österreichischen Regierung wird auch für die Gesellschaft in Österreich ein Insolvenzverfahren beantragt.

Die Maredo Handels GmbH und die Maredo Frische GmbH, Gemeinschaftsunternehmen mit dem Lebensmittelhandel für eigene Produktlinien sowie – wie bei Maredo üblicher Standard - zertifiziertes Fleisch, sind von den Verfahren nicht betroffen. Sie bleiben bei gut sortierten Händlern unverändert im Angebot.

 


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