10.07.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

KKO beantragt Eigenverwaltungs-Verfahren

Insovlenz in Eigenverwaltung: Katholisches Klinikum Oberhausen

Das Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) hat ein so genanntes Eigenverwaltungs-Verfahren beantragt.


Damit nimmt das Klinikum, das  über drei Standorte und zusätzlich drei Altenheime, vier Pflegedienste und drei Hospize verfügt, die Chance einer umfassenden und gesetzlich geschützten Neuausrichtung wahr. Der Schritt ist notwendig geworden, weil die wirtschaftlichen Herausforderungen für das KKO immer größer geworden sind.


Gleichzeitig wurde der finanzielle Spielraum immer enger, um Restrukturierungsmaßnahmen aus eigener Kraft einzuleiten und durchzuführen. Die gesetzlich geschützte Chance, ein Eigenverwaltung-Verfahren durchzuführen, bekommen nur Unternehmen, die nachweisen können, dass eine solche Restrukturierung zukunftsfähig ist.

 

Um die Neuausrichtung durchzuführen, wurden zusätzlich zu Geschäftsführer Michael Boos zwei sehr erfahrene Krankenhaus-Experten vom Aufsichtsrat zu Geschäftsführern der KKO bestellt: Dr. med. Reinhard Wichels, Gründer der WMC Healthcare GmbH und Christian Eckert (Partner bei WMC). Ihnen stehen Dr. Christoph Niering sowie André Dobiey von der Kanzlei „Niering Stock Tömp“ (NST) zu Seite, die als Generalbevollmächtigte ernannt wurden. Komplettiert wird das Führungsteam durch einen unabhängigen Sachwalter, der vom Amtsgericht bestellt werden wird.


Löhne und Gehälter sind sicher – Betrieb aller Einrichtungen geht unverändert weiter

In der Zeit der Umstrukturierung geht der Betrieb aller Einrichtungen unverändert weiter, deren Fortführung ist finanziell gesichert. Die 2370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KKO wurden heute über das Eigenverwaltungs-Verfahren informiert. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind sicher. Das erweiterte Führungsteam betonte, dass die Versorgung der Patienten und Bewohner uneingeschränkt weitergehe, da alle rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorhanden seien.

 

Die neue Geschäftsführung wird nun in den kommenden Wochen in enger Abstimmung mit den Gläubigern, Aufsichtsgremien und der Mitarbeitervertretung einen Restrukturierungsplan erarbeiten. „Das KKO hat definitiv die Chance, sich zukunftsfähig aufzustellen. Wie genau die Zukunft aussehen wird – auch mit Blick auf die umliegenden Mitbewerber – das werden wir nun mit aller gebotenen Geschwindigkeit, trotzdem respektvoll, mit ruhiger Hand und klarer Analyse erarbeiten“, skizzierte Dr. Reinhard Wichels die kommenden Wochen. Dabei sei die Rückendeckung durch Träger und Politik besonders für die Beschäftigten ein wichtiges Zeichen.


Einmalige Chance auf einen Gesundungsprozess

„Das KKO ist ein christlich geprägter Verbund und dieser Haltung fühlen wir uns auch und gerade in der Phase der Neuausrichtung verpflichtet“, betonte  Generalbevollmächtigter Dr. Christoph Niering. „Der eingeschlagene Weg wird schwierig, aber wir wissen, dass wir Kraft und Vermögen haben, um diesen Weg zu gehen – für das KKO, die Beschäftigten und nicht zuletzt für die vielen Menschen, die sich uns anvertraut haben und weiter anvertrauen werden.“

 

In der Restrukturierungsphase werden die Beschäftigten von der Eigenverwaltung transparent und konsequent über eingeleitete Maßnahmen informiert. „Das Verfahren ist in erster Linie ein Gesundungsprozess und damit eine einmalige Chance, um Projekte umzusetzen und Strukturen zu etablieren, für die wir ohne den Schutz dieses Verfahrens niemals genügend Zeit und Mittel bekommen hätten“, so Geschäftsführer Michael Boos.


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