Kindermode-Filialist „Kiki Kindermode“ insolvent
Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei Kindermode-Filialist "Kiki Kindermode" gestellt.
Die gewaltigen
Umwälzungen in der Modebranche haben einen weiteren Filialisten in eine
finanzielle Schieflage gebracht: Wie heute mittgeteilt wurde, ist auch für die
„Kiki Kindermode“-Gruppe, mit Hauptsitz in Stuhr bei Bremen, Anträge auf Eröffnung
eines Insolvenzverfahrens gestellt worden.
Die ersten „Kiki
Kindermode“-Geschäfte für hochwertige Kindermode bekannter Marken, Möbel und
Accessoires wurden Anfang der 1990er Jahre gegründet, heute gibt es insgesamt
65 Standorte in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 230
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das zuständige Amtsgericht in Syke Dr. Christian Willmer aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER bestellt, der die Tätigkeit im Unternehmen gemeinsam mit seinem Team bereits aufgenommen hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens wurden bei einer Mitarbeiterversammlung über den aktuellen Stand der Dinge und die nächsten Schritte im Insolvenzantragsverfahren informiert.
In einer ersten Stellungnahme kündigte Willmer an, dass der laufende Geschäftsbetrieb bis auf weiteres fortgeführt werde und die 65 Filialen in Deutschland geöffnet bleiben. Zudem teilte Willmer mit, dass die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis Ende Oktober 2016 über das Insolvenzgeld abgesichert sind. Die dazu nötigen Schritte seien bereits eingeleitet.
Hintergrund des Insolvenzantrags sind die gravierenden Veränderungen in der Modebranche, die zu hohem Wettbewerbsdruck Umsatzrückgängen insbesondere bei mittelständischen Modehändlern geführt haben. Darüber hinaus hat sich das Kaufverhalten der Kunden in den letzten Jahren stark vom stationären Einzelhandel hin zum Online-Handel verlagert.
Dr. Christian Willmer als Insolvenzverwalter: „In den kommenden Tagen werden wir mit Hochdruck daran arbeiten, die ausstehenden Löhne und Gehälter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien zur Auszahlung zu bringen. Parallel werden wir das Gespräch mit den Lieferanten und Vermietern suchen. Dabei wird es darum gehen, uns ein vollständiges Bild der Situation des Unternehmens zu verschaffen und Zukunftsperspektiven zu erörtern, um dann einen strukturierten Investorenprozess vorantreiben zu können.“
Vera Klöhn, Gründerin der kiki Kindermodegeschäfte, erklärte: „Wir haben uns lange gegen die wachsenden Belastungen gestemmt, mussten letztendlich aber einsehen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die nötigen Mittel zur Sicherung der Gruppe aufzubringen. Mit dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist die Hoffnung auf einen Neuanfang für das Unternehmen verbunden.“
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