Kies GmbH the fruitcompany ist gerettet
Die insolvente Kies GmbH the fruitcompany hat wieder eine Zukunft. Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Blümle von Schultze & Braun hat eine Lösung gefunden, bei der mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze erhalten bleibt.
„Das ist ein großer Erfolg“, sagt Blümle. „Ich freue mich, dass dieser Traditionsbetrieb mit Wurzeln, die bis in die 1920er Jahre zurückreichen, weitergeführt wird.“ Er dankte den Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ausdrücklich, dass sie trotz der schwierigen Situation dem Unternehmen die Treue gehalten haben. „Mit dieser Unterstützung war es mir überhaupt möglich, die Kies GmbH in den zurückliegenden Wochen zu sanieren und neu aufzustellen.“
Die Karlsruher Niederlassung des Obst- und Gemüsehändlers übernimmt die Sapros GmbH mit Sitz in Ilsfeld. „Unser Ziel ist es, mit dieser Übernahme das Traditionsunternehmen wieder erfolgreich dorthin zu führen, wo es viele Jahre stand, und auf den Zukunftsmarkt auszurichten“, erklärt Domenico Di Bari, Geschäftsführer des in zweiter Generation geführten Familienunternehmens Sapros, das sich auf die Belieferung der Gastronomie und des Handels mit veredelten Salaten, küchenfertigem Gemüse, hochwertigen Antipasti und frischen Früchte spezialisiert hat. „Kies passt deshalb so gut in unser Konzept, weil wir mit dem Sortiment die Regionalität und Nachhaltigkeit erhalten können sowie die Kompetenz in Frische und Service und vor allem bei Obst und Gemüse weiter ausbauen können“, sagt Di Bari. Sapros konzentriert sich bei der Übernahme zum 1. Dezember auf die Kies-Geschäftsbereiche Markt und Gastro. Die Discounter werden künftig hingegen nicht mehr beliefert. 26 der 45 Vollzeit-Arbeitsplätze in Karlsruhe bleiben erhalten.
Armin Baumbusch, Leiter des Karlsruher Marktamtes, ist mit dieser Lösung sehr zufrieden: „Uns ist immer wichtig, den Karlsruher Großmarkt zu stärken. Mit dem Einstieg von Sapros bei Kies sehen wir dieses Ziel sehr gut erreicht. Wir sind sehr froh darüber, dass mehr als zwei Dutzend Arbeitsplätze auf dem Karlsruher Großmarkt erhalten bleiben.“
Für den Standort Freudenstadt hat sich jedoch kein Käufer gefunden. „Bis zuletzt wurde intensiv verhandelt, leider ohne Erfolg. Der Interessent sah keine Aussicht auf eine Restrukturierung des Betriebes“, sagt Blümle. Freudenstadt ist die deutlich kleinere der beiden Niederlassungen des Unternehmens und muss nun geschlossen werden. Acht Vollzeit-Arbeitsplätze sind davon betroffen.
Die Kies GmbH the fruitcompany hatte am 10. September beim Amtsgericht Karlsruhe Insolvenzantrag gestellt. Holger Blümle führte als vorläufiger Insolvenzverwalter den Betrieb aber in vollem Umfang weiter. „Parallel habe ich mit einer Vielzahl an Interessenten Gespräche geführt und freue mich, dass das Verfahren nun positiv endet“, berichtet Blümle. Die Kies GmbH war als Spätfolge der EHEC-Krise in Schieflage geraten. Der Umsatz brach deutlich ein, der Betrieb reagierte mit Sparmaßnahmen, die den Rückgang jedoch nicht ausgleichen konnten.
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