31.08.2022 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Keine Investorenlösung für Fosen Yard Emden GmbH möglich

Insolvente Fosen Yard Emden muss schließen

Die Fosen Yard Emden GmbH muss ihren Geschäftsbetrieb Anfang September 2022 einstellen. Es konnte kein Investor für die Schiffswerft aus Emden gefunden werden.


Die Gesellschaft stellte im Juni 2022 einen Insolvenzantrag. Grund waren u.a. verzögerte Aufträge für den Bau mehrerer Schiffe. Das Amtsgericht ordnete daraufhin die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Er führte den Geschäftsbetrieb fort und startete zusammen mit dem Sanierungsteam den strukturierten Investorenprozess. Die Verantwortlichen sprachen mit mehreren potenziellen Interessenten. Schlussendlich konnte jedoch kein Investor für das Unternehmen gefunden werden. Eine Fortführung des Geschäftsbetriebes ist ohne Investor jedoch nicht möglich. Der Betrieb muss daher leider stillgelegt werden.

Die verbliebene Investorengruppe, mit der bis zuletzt intensiv gesprochen wurde, braucht mehr Zeit zur Prüfung und Evaluierung des Erwerbs des Grundstücks. Zudem sind noch Fragen ungeklärt und die Verhandlungen zum Erwerb mit dem jetzigen Eigentümer sind noch nicht abgeschlossen. Daher kam eine Übernahme der Assets und damit der Belegschaft der Werft zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustande. Zur Abgabe einer Verlustübernahmeerklärung sah sich der Investor nicht in der Lage.

Die noch rund 75 Mitarbeiter werden im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung vom Insolvenzverwalter Dr. Kaufmann und dem Interims-Geschäftsleiter Detlev Bremer über den aktuellen Stand informiert werden. Ihnen wird gekündigt werden, sobald der Interessenausgleich und der Sozialplan aufgrund der Betriebsstilllegung mit dem Betriebsrat abschließend verhandelt worden sind.

„In den vergangenen Wochen haben wir mit verschiedenen Interessenten gesprochen, darüber hinaus mit zahlreichen Kunden, die Schiffe in Emden bauen lassen wollten. Zuletzt haben wir mit einem Investor noch intensive Gespräche geführt. Letztlich hat dieser jedoch vor dem Hintergrund, dass es noch zahlreiche ungeklärte Fragen im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Erwerb des Werftgeländes gibt und vor dem Hintergrund der zu erwartenden Verluste des Investments in den ersten Jahren von einem Einstieg Abstand genommen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Kaufmann. Er ergänzt: „Die Entwicklung in Emden ist vor allem für die motivierten Mitarbeiter sehr bedauerlich. Aber Fachkräfte sind in der Region gefragt. Wir hoffen, dass die Mitarbeiter schnell eine neue Arbeit finden.“

Am 1. September 2022 wird das Amtsgericht Aurich das Insolvenzverfahren voraussichtlich eröffnen.




Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.


Bild: © geralt / pixabay

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