07.05.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Investorengespräche für insolvente SH+E Gesellschaften in der Endphase

Insolvenz der SH+E Gesellschaften

Die Zukunftsperspektiven für die bislang unter dem Dach der SH+E Group zusammengefassten Einzelfirmen haben sich weiter aufgehellt.


„Wir sind in den Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Erwerbern planmäßig voran gekommenen und wollen bis Ende Mai Fortführungslösungen für alle operativ tätigen Bereiche gefunden haben. Die jetzt erfolgte Eröffnung des Insolvenzverfahrens macht dafür den Weg frei“, so der vom Amtsgericht Waldshut-Tiengen zum Konzern-Insolvenzverwalter bestellte Sanierungsexperte Tobias Hoefer von der Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme.

 

Der Geschäftsbetrieb in den Einzelfirmen läuft weiter rund. „Wir haben genügend Aufträge, um die Mitarbeiter weiter zu beschäftigen und mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 01. Mai auch wieder reguläre Löhne zahlen zu können“, betonte Hoefer. Personalanpassungen waren bislang nicht erforderlich, lediglich im Bereich der SH+E Holding sind im Zuge der Entflechtung des Konzerns einzelne Arbeitsplätze entfallen.

 

„Die Einzelfirmen adressieren jetzt eigenständig ihre Teilmärkte und bedienen ihre Kunden direkt. Für beide Seiten hat das Vorteile, die sich unmittelbar auszahlen“, so Hoefer.

 

Interessenten für alle operativen Teilbereiche 

Die Entflechtung des SH+E Konzerns kommt zudem auch dem Interesse potenzieller Investoren entgegen. „Wir haben für alle operativen Einzelbereiche Interessenten. Von daher sieht es derzeit so aus, als ob  es im Interesse des Erhalts der Arbeitsplätze wie im Interesse der Gläubiger der einzelnen Gesellschaften zu individuellen Lösungen für jeden einzelnen Bereich kommen sollte“, macht Hoefer deutlich.

 

Die Verhandlungen mit potenziellen Investoren seien bereits in der finalen Phase und sollen möglicherweise noch im Mai zum Abschluss gebracht werden.

 

Die Holdinggesellschaft SH+E GmbH und deren operative Tochtergesellschaften STULZ-PLANAQUA GmbH, Hager + Elsässer GmbH, STULZ GTA GmbH, H+E PACKTEC GmbH, H+E PROTEC GmbH, H+E S-Tec GmbH sowie die LimnoTec Abwasseranlagen GmbH hatten am 19. Februar 2014 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Hoefer und seine Kollegen Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Kanzlei MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Münster/Lübbecke (für H+E Packtec, die LimnoTec Abwasseranlagen und die LimnoTec Bioenergieanlagen GmbH) sowie Prof. Dr. Lucas Flöther von der Kanzlei Flöther-Wissing in Dresden (für H+E S-Tec) haben den Geschäftsbetrieb in den einzelnen Gesellschaften seitdem fortgeführt und stabilisiert. Für alle diese Gesellschaften – mit Ausnahme der LimnoTec Bioenergieanlagen GmbH – eröffnete das Amtsgericht Waldshut-Tiengen nun zum 01. Mai das Insolvenzverfahren.

 

Die Unternehmen der SH+E GROUP

Die SH+E GROUP ist einer der größten Anlagenbauer in Deutschland und gehört zu den international führenden Anbietern in den Bereichen Wasser, Energie, Verpackungs- und Prozesstechnik. Die Gruppe mit Hauptsitz in Stuttgart realisierte bereits Projekte in über 160 Ländern. Bei den einzelnen Unternehmen der SH+E Gruppe sind in Deutschland knapp 700 Mitarbeiter beschäftigt. 2012 erbrachte die SH+E-Group eine Gesamtleistung von 253,9 Mio. Euro  bei einer Bilanzsumme von 180,9 Mio. Euro. Die Hauptstandorte sind Grafenhausen (119 Mitarbeiter), Stuttgart (190 Mitarbeiter), Bonndorf (53 Mitarbeiter), Ahaus (65 Mitarbeiter) sowie Nettelstedt (55 Mitarbeiter), Bremen (50 Mitarbeiter) und Dresden (52 Mitarbeiter). Seit Gründung hat die SH+E GROUP ihre Gesamtleistung im In- und Ausland kontinuierlich erhöht. Der Exportanteil stieg in den letzten Jahren deutlich.


 

Die Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme ist mit neun Standorten bundesweit tätig und auf Sanierungen im Zuge von Insolvenzverfahren spezialisiert. Tobias Hoefer ist einer der namhaftesten deutschen Insolvenzverwalter und verfügt über eine besondere Expertise bei der Sanierung von Unternehmen aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Zu den bekanntesten Insolvenzverwaltungen und Sanierungen von Tobias Hoefer zählen die international tätigen Konzerne AKsys und Robert Sihn (Automobilzulieferer) sowie ATS (Felgenhersteller), Friedmann-Stahl, Livingston Electronic Services, der Instrumentenhersteller Schreiber & Keilwerth sowie der Internationale Club e.V. Baden-Baden (Galopprennsport). Zuletzt gelang Hoefer auch die Sanierung der NDT Systems & Services AG und der elumatec Gruppe. Als Eigenverwalter im Vorstand konnte Tobias Hoefer zudem die Sanierung der centrotherm photovoltaics AG erfolgreich abschließen.

 

Die Kanzlei  MEYER Rechtsanwälte I Insolvenzverwalter hat auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung und dort insbesondere im Bereich der Sanierung von Unternehmen langjährige Expertise. An den Bürostandorten Berlin, Hannover, Lübbecke, Münster und Osnabrück werden von den hoch qualifizierten Rechtsanwälten (Fachanwälten), Steuerberatern und Betriebswirten zudem bundesweit Beratungsmandate in den Bereichen Restrukturierung und Sanierung / Erwerbsprozesse im insolvenznahen Bereich übernommen. Zu den bekanntesten Insolvenzverwaltungen  und Sanierungen von Stefan Meyer zählen der Handball Bundesligist TuS Nettelstedt, die international aufgestellte CordimaElvo AG (Textilindustrie), Krause Ringbuchtechnik; Liberty Damenmoden (Mode-Filialist 130 Filialen) und die MAG METZ Gruppe (Kfz-Handel, 500 Mio. € Gruppenumsatz). Zuletzt wurde Stefan Meyer als Sachwalter im bundesweit agierenden Bauunternehmen Schäfer Bauten GmbH bestellt.

 

Flöther & Wissing Rechtsanwälte sind seit mehr als 15 Jahren auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts tätig. An gegenwärtig neun Standorten beschäftigt sich die Kanzlei vor allem mit der Insolvenzverwaltung, der Restrukturierung und der Sanierung. Flöther & Wissing Rechtsanwälte gehören im Restrukturierungs- und Insolvenzrecht zu den führenden deutschen überregional tätigen Kanzleien. Prof. Dr. Lucas Flöther, Namenspartner der Kanzlei, ist überdies Vorstandsmitglied des Verbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands e.V. (VID) und Mitglied des Gravenbrucher Kreises. Zudem war er Mitglied der vom Bundesministerium der Justiz (BMJ) eingesetzten Expertengruppe zur Erarbeitung des Entwurfs eines Gesetzes zum Konzerninsolvenzrecht.

 


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