02.09.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Insolvenzverfahren über „Stadtbäckerei Kowalewski“ eröffnet

Insolvenzverfahren über „Stadtbäckerei Kowalewski“ eröffnet

Chance durch Krise - Stadtbäckerei Kowalewski saniert sich im Insolvenzplanverfahren


„Corona hat uns hart getroffen und wir wollen und werden unsere Zukunft trotzdem sichern. 55 Brötchen- und 54 Brotsorten sind unser Kapital. Jeden Tag wieder frisch zubereitet. Verkauft von insgesamt 166 freundlichen Mitarbeitern. Mehr als 190.000 Kunden pro Monat genießen unser Backwerk und unseren Kaffee in blitzsauberen 19 Filialen u.a. in Neustrelitz, Neubrandenburg, Waren (Müritz), Templin, Lychen, Mirow, Wesenberg und Altentreptow.“, sagt Bernd Kowalewski, der zusammen mit Konstanze Halbig auf 25 erfolgreiche Jahre der Stadtbäckerei Kowalewski blickt. „Der Schritt ist uns natürlich nicht leicht gefallen. Wir wollen aber, dass unser Sohn Tony Kowalewski, der zusammen mit der Stadtbäckerei aufgewachsen ist, ein gesundes Unternehmen übernehmen kann“, ergänzt Konstanze Halbig. „Tony ist nach Abitur und abgeschlossenem Studium bereits im Unternehmen tätig. Anders, als bei zwei Dritteln aller Handwerksbetriebe ist unsere Nachfolge damit schon jetzt gesichert.“


Begleitet werden die Gesellschafter dabei von Rechtsanwalt Dr. Mathias Creon aus Hamburg, der betont, „Wir haben es hier nicht mit einer Pleite zu tun. Meine Mandanten haben ihr Unternehmen bewusst und freiwillig unter den Schutz der Insolvenzordnung gestellt. Wir verfolgen ein klares Sanierungskonzept, das das Unternehmen von Altverbindlichkeiten befreit und den nötigen Raum für weiteres Wachstum gibt. Neben gewohnter und konstanter Qualität wird vor allem weiteres Wachstum des Unternehmens erforderlich sein. Wir haben es hier mit einem hart umkämpften Markt zu tun, auf dem über kurz oder lang nur gesunde Wettbewerber eine Chance haben“, so Creon.


„Plan machen, ist immer besser, als platt machen“ schließt sich Rechtsanwalt Michael Busching von der ECOVIS Insolvenz u. Sanierungs AG an. Der gebürtige Neubrandenburger ist vom Insolvenzgericht als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden. „Wir haben hier ein Unternehmen, das im operativen Geschäft gut aufgestellt ist und hervorragende Sanierungsaussichten bietet“, so Busching weiter.


Das Ziel, eine Sanierung durch Insolvenzplan zu erreichen, hält Busching dabei für realistisch, auch wenn der enge Zeitplan allen Beteiligten viel Arbeit abverlangen wird. Angestrebt ist es, im Falle einer Verfahrenseröffnung zum 01.09.2020 einen Insolvenzplan vorzulegen. „Schon auf der ersten Gläubigerversammlung könnte über einen Insolvenzplan abgestimmt werden. Dann könnte das Insolvenzverfahren Ende November wieder Geschichte sein. Gerade das Amtsgericht Neubrandenburg ist bekannt dafür, den Erhalt von Unternehmern durch Insolvenzpläne ohne unnötige Verzögerungen und mit großem Engagement zu fördern“, so Busching, der Erfahrungen nicht nur durch Insolvenzpläne für Hersteller schwimmender Offshore-Anlagen und Eishockeymannschaften, sondern auch bei der Sanierung von Bäckereibetrieben aufweisen kann.


„Unsere Kunden und Mitarbeiter sollen von unserer ‚Chance durch Krise‘ nur mitbekommen, dass unsere ‚Stadtbäckerei Kowalewski‘ -Läden und Cafés noch frischer, gemütlicher und beliebter werden. Wir sorgen uns nicht, denn wir bauen auf das Engagement unserer Mitarbeiter, die Treue unserer Stammkunden und die Begeisterung unserer Neukunden“, so Bernd Kowalewski.


Bild: © Macije Rudnicki / pixabay

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