Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über Memminger Brauerei eröffnet
Fortführung des Betriebs im Zuge eines Insolvenzplanverfahrens beabsichtigt
Sechs Wochen nach dem Insolvenzantrag der Memminger Brauerei GmbH hat das zuständige Amtsgericht Memmingen am 31. März 2023 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Unternehmen eröffnet und Rechtsanwalt Henrik Brandenburg von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum Sachwalter bestellt. Brandenburg war zuvor bereits zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden. Auch über die insolventen Tochtergesellschaften Memminger Brauerei Logistik GmbH und Memminger Brauerei GmbH und Co. Grundstücks KG wurden am 31. März 2023 Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet und Rechtsanwalt Henrik Brandenburg auch insoweit zum Sachwalter bestellt.
Die Memminger Brauerei strebt eine Sanierung in Eigenverwaltung im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens an. Ziel sind die Restrukturierung und Fortführung des Betriebs unter Erhalt eines Großteils der Arbeitsplätze. „Das Team der Eigenverwaltung arbeitet mit Unterstützung und in enger Abstimmung mit der Sachwaltung an einer Sanierungslösung. Die diesbezüglichen Gespräche wurden unmittelbar nach Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung am 22. Februar 2023 aufgenommen und dauern aktuell noch an“, sagte Sachwalter Brandenburg zum Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung.
Im Team von Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen wird Sachwalter Brandenburg von den Rechtsanwälten Severin Haneke und Franz Hackl unterstützt. Die Memminger Brauerei Gruppe wird im Rahmen des Eigenverwaltungsverfahrens zudem durch die auf Unternehmensrestrukturierung spezialisierte Kanzlei dmp solutions GmbH, mit einem Kernteam um Rechtsanwalt Konrad Menz und Tobias Sorg, beraten.
Der Geschäftsbetrieb der Memminger Brauerei läuft seit der Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung uneingeschränkt weiter; es gab bisher keine nennenswerten Kündigungen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind weiterhin gesichert. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motiviert und tragen nach Kräften dazu bei, diesen Traditionsbetrieb auf Dauer zu erhalten“, berichtete Sachwalter Brandenburg. Auch die Gespräche mit den verschiedenen Gesellschaftern verliefen bislang konstruktiv. Es sei daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, einen Investorenprozess zur Sanierung des Unternehmens aufzusetzen. Vielmehr sei eine Sanierung der Traditions-Brauerei aus eigener Kraft im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens angestrebt.
Die Memminger Brauerei hatte infolge der Corona-Pandemie, gestiegener Energiepreise und ungelöster Themen innerhalb des Gesellschafterkreises am 20. Februar 2023 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Die Traditions-Brauerei, deren Historie auf das Jahr 1886 zurückgeht und die zeitweise zu den größten Brauerei-Betrieben Deutschlands zählte, bietet ein umfangreiches Sortiment an Biersorten (Memminger Bier, Bergler Bier, Kartäuser, Alpkönig und Ulmer Münster Bier).
Team Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen
Henrik Brandenburg (Sachwalter; Partner), Severin
Haneke (Insolvenzrecht/Gesellschaftsrecht; Partner), Franz Hackl
(Insolvenzrecht; Associate).
Über Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen
Die Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (www.mhbk.de) ist eine seit vielen Jahren auf Sanierung und Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten mit Standorten in ganz Bayern. Insgesamt sechs Verwalter bearbeiten Insolvenzverfahren an zahlreichen Amtsgerichten in Bayern und Thüringen. Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählen neben der übertragenden Sanierung auch das Insolvenzplanverfahren, die Eigenverwaltung sowie Konzern- und Gruppeninsolvenzen.
Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Henrik Brandenburg ist spezialisiert auf Betriebsfortführungen und Sanierungen in verschiedenen Branchen. Er ist Fachanwalt für Insolvenzrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie für Arbeitsrecht und wird von mehreren Gerichten in Bayern und Thüringen als Insolvenzverwalter bestellt.
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