08.04.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"
Insolvenzverfahren für Bock und Weisser Werkzeugbau eröffnet
Das Amtsgericht Rottweil hat am 1. April 2020 das Insolvenzverfahren für die Bock GmbH & Co. KG aus Lauterbach eröffnet
Florian Schiller von der
PLUTA Rechtsanwalts GmbH wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war zuvor
bereits als vorläufiger Verwalter tätig. Am gleichen Tag wurde auch das
Verfahren über das Vermögen der Schwestergesellschaft Weisser Werkzeugbau GmbH
& Co. KG aus Deißlingen eröffnet. In diesem Verfahren ist
PLUTA-Sanierungsexperte Steffen Beck als Insolvenzverwalter tätig.
Schiller und sein Team führten schon im vorläufigen Verfahren wichtige
Sanierungsmaßnahmen durch. Die Auslastung in der Produktion wurde deutlich
gesteigert, alle Produkte wurden auf ihre Rentabilität überprüft. „Wir haben
auch mit einigen Kunden neue Konditionen verhandelt. Mit der
Verfahrenseröffnung haben wir nun die Möglichkeit, weitere Maßnahmen anzustoßen
und umzusetzen“, erklärt Schiller. Er wird im Sanierungsteam unterstützt von
Interimsmanager Helmuth Rauscher von der acta Management GmbH.
Verstärkte Hygiene in der Produktion
Die Auftragslage im Unternehmen ist weiterhin gut. Trotz der gegenwärtigen
Entwicklung durch Corona wird weiter produziert. Der PLUTA-Sanierungsexperte
ergänzt: „Die aktuelle Situation ist natürlich eine Herausforderung. Keiner
kann genau vorhersagen, wie lange diese Phase andauern wird und welche
Maßnahmen nötig werden. Es gelten aktuell strenge Hygienemaßnahmen, aber wir
beliefern unsere Kunden weiter pünktlich. Dafür gilt mein besonderer Dank den
motivierten Mitarbeitern.“ Das Team um Schiller hat bisher keine
betriebsbedingten Kündigungen aussprechen müssen. Einige wenige Mitarbeiter
haben das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Derzeit beschäftigt Bock
rund 90 Mitarbeiter.
Der Investorenprozess läuft ebenfalls uneingeschränkt weiter. Gegenwärtig
spricht das PLUTA-Team mit mehreren Investoren, die erste Angebote abgegeben
haben. Diese sind nicht bindend und werden derzeit vom Sanierungsteam umfassend
geprüft. Ein Abschluss des Investorenprozesses ist derzeit – auch durch Corona
– noch nicht absehbar.
Bock ist Spezialist für Kunststofftechnik. Das Unternehmen entwickelt und produziert
kunststoffgerechte Spritzguss- und Verbundteile und übernimmt das Veredeln
(Drucken, Prägen, Schweißen) von Kunststoffteilen sowie die Montage von ganzen
Baugruppen. Bock wurde 1946 gegründet, der Ursprung der Gesellschaft geht bis
in das Jahr 1866 zurück.
Laufender Geschäftsbetrieb bei Weisser Werkzeugbau
Auch bei der Weisser Werkzeugbau GmbH & Co. KG aus Deißlingen laufen die
Sanierungsmaßnahmen nach der Verfahrenseröffnung weiter. Die Produktion wird
unter verstärkten Hygienevorschriften fortgeführt und alle Aufträge werden wie
geplant bearbeitet.
PLUTA-Sanierungsexperte Beck sagt: „Seit der Antragstellung haben wir auch neue
Aufträge erhalten. Das freut uns. Wir führen weiter Gespräche mit möglichen
Investoren. Unser Ziel ist eine übertragende Sanierung.“ Es mussten bisher
keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Im Unternehmen sind
weiterhin 12 Mitarbeiter beschäftigt.
Seit der Gründung im Jahr 1981 ist Weisser Werkzeugbau im Formenbau tätig. Das
Produktportfolio umfasst das Fertigen von Formen für Teile aus der
Automobilindustrie und Sanitärbranche, technische Teile,
Mehrkomponentenwerkzeuge sowie sonstige Werkzeuge.
Die Unternehmen Bock und Weisser Werkzeugbau sind Schwestergesellschaften,
rechtlich jedoch eigenständige Gesellschaften.
Über PLUTA:
PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen
Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt
heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Über 90 Juristen
und 40 Kaufleute, darunter viele Rechtsanwälte und Steuerberater mit
Mehrfachqualifikationen als Wirtschaftsprüfer, Diplomkaufmann oder Buchprüfer,
sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt
insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder
Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die
Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und
Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat,
JUVE, Wirtschaftswoche, Focus, Legal 500, Who’s Who Legal, ACQ 5 Law Award und
M&A Today Global Award belegen.
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