Insolvenzverfahren bei Reno eröffnet
Dr. Immo Hamer von Valtier erzielt Lösung für Schuhhandelskette
Insolvenzverwalter Dr. Immo Hamer von Valtier, Gründungspartner
der Kanzlei InsoTreu, sichert Fortbestand der Traditionsmarke Reno. Bundesweit
konnten durch intensive Verhandlungen mehr als 20 Standorte mit den zugehörigen
Arbeitsplätzen gesichert werden. Darüber hinaus setzte Dr. Hamer von Valtier
sich im Sinne der Belegschaft und zum Erhalt der Marke erfolgreich dafür ein,
dass ein erfahrener Mitbewerber mehrere Filialen unter dem Namen Reno
fortführt.
„Es ist ein gutes Ergebnis, das der Marke eine Zukunftschance
ermöglicht. Noch vor einigen Wochen stand das Unternehmen vor einem gewaltigen
Scherbenhaufen, der keine Aussicht auf ein auch nur im Ansatz befriedigendes
Ergebnis bot. Durch eine engagierte und intensive Zusammenarbeit mit den
Verfahrensbeteiligten ist es dennoch gelungen, allen Beteiligten eine
Perspektive zu geben“, so Dr. Hamer von Valtier.
Zum Zeitpunkt der Antragstellung waren die finanziellen Mittel des
vormals zweitgrößten Schuhhändlers in Deutschland stark eingeschränkt, wodurch
das Unternehmen weite Teile seiner Verbindlichkeiten nicht bedienen konnte – so
verfügten im März nur knapp die Hälfte der Filialen über eine
Energieversorgung, täglich wurden weitere 10 Filialen von der Stromversorgung
getrennt, Lieferanten und Dienstleister hatten teilweise bereits seit 6 Monaten
offene Rechnungen und konnten aufgrund der geringen Liquidität weiterhin nicht
bezahlt werden. Der Warenbestand in den Filialen war bereits auf ein Tief von
nur knapp 15 bis 20 Prozent des Sollbestandes gefallen und aufgrund der
mehrmonatigen Mietrückstände waren rund ein Drittel der Filialen gekündigt.
RA Dr. Hamer von Valtier kümmerte sich im Rahmen der Möglichkeiten
um die Wiederaufnahme und Stabilisierung des Geschäftsbetriebs. Der Fachanwalt
für Insolvenz- und Sanierungsrecht führte konstruktive Gespräche mit u.a.
Gläubigern, Lieferanten und potenziellen Investoren und Kreditgebern, um den
Weg für Fort- und Nachfolgelösungen zu ebnen. So gelang es ihm und seinem Team
insbesondere, die Filialen wieder mit Strom und anderen Dienstleistungen zu
versorgen und diese im Rahmen der vorhandenen und erzielbaren Liquidität mit
Neuware auszustatten. Zu den Tätigkeiten gehörten weiter die Einleitung und
Begleitung eines M&A-Prozesses, die Aufarbeitung arbeitsrechtlicher Sachverhalte
für die knapp 1.100 Angestellten sowie eine stetige Abstimmung mit dem
vorläufigen Gläubigerausschuss. Ziel war es, Geschäftsteile fortzuführen und
möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Aufgrund ehemaliger gesellschaftsrechtlicher Strukturen und bestehender Verträge verfügte die Reno Schuh GmbH als Schuldnerin nicht über die Datenhoheit, sodass die für die Fortführung des Geschäftsbetriebs erforderlichen Daten zeit- und kostenaufwändig beschafft werden mussten. „Die Reno hatte keinen Zugriff auf ihre Daten, weshalb wir jede Information von Buchhaltung bis IT einzeln über einen Dienstleistungsvertrag mit der ehemaligen Konzern-Mutter abfragen mussten – ein sehr mühsamer Prozess“, führt Dr. Hamer von Valtier aus.
Dr. Hamer von Valtier sagt: „Wir
haben das Beste aus einer schwierigen Ausgangssituation herausgeholt. Das ist
eine positive Zwischenbilanz. Im nächsten Schritt geht es darum, sich die
Vergangenheit anzusehen und sich hieraus ergebene Haftungs- und
Anfechtungsansprüche zu prüfen.“
Die Reno Schuh GmbH hatte Ende März einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Amtsgericht Hameln ordnete mit Beschluss vom 29. März 2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an und bestellte RA Dr. Hamer von Valtier zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Das Verfahren und der intensiv betriebene M&A-Prozess wurde durch die Insolvenzexperten der Rechts- und Unternehmensberatung Gehrke Econ unterstützt. Speziell für die Investorensuche und den M&A-Prozess wurden die Leistungen der auf Restrukturierung und Finance spezialisierten Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner in Anspruch genommen. Mit Beschluss des Amtsgerichts Hameln vom 1. Juni 2023 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Reno Schuh GmbH eröffnet und RA Dr. Immo Hamer von Valtier zum Insolvenzverwalter bestellt.
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