Insolvenzantrag wegen Russland-Krise
Das Traditionsunternehmen Murrhardter Pelzveredelung Franke KG (MPV) hat am 5. Oktober beim Amtsgericht Ludwigsburg Insolvenzantrag gestellt.
Es war dem Unternehmen leider nicht möglich, in den vergangenen Jahren genügend Reserven zu bilden, um das Wegbrechen des größten Absatzmarktes Russland verkraften zu können“, begründet Geschäftsführer Kai Haacke den Antrag. Importbeschränkungen sowie der Verfall des Rubels hätten das Geschäft mit veredelten Pelzen zuletzt stark belastet.
Das Amtsgericht bestellte Rechtsanwalt Dietmar Haffa von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Haffa kündigte an, dass der Geschäftsbetrieb unverändert fortgeführt wird. Die 20 Mitarbeiter am Standort Murrhardt werden bis Ende November über das Insolvenzgeld abgesichert. Die beiden Produktionsstätten in der Ukraine mit 120 Mitarbeitern sowie in Malaysia mit 70 Beschäftigten sind von der Insolvenz nicht betroffen.
„Wir werden das vorläufige Insolvenzverfahren dazu nutzen, mögliche Sanierungsoptionen für das Unternehmen zu prüfen. Denkbar ist, das Unternehmen mittels Insolvenzplan neu aufzustellen oder an einen Interessenten zu verkaufen“, erklärt Haffa. Gemeinsames Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalters und des Geschäftsführers sei es, den Geschäftsbetrieb und die Arbeitsplätze am jetzigen Standort langfristig zu erhalten.
„Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen kann“, so Haffa. „Es gibt nur wenige Wettbewerber, die eine ähnliche Qualität wie MPV bieten können. Außerdem verfügt das Unternehmen aufgrund seiner langen Erfahrung am Markt über ein sehr umfassendes Know-how, gerade bei der Hochveredelung von Pelzen.“
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