Insolvenz der d.i.i. Investment GmbH:
Miguel Grosser von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter als vorläufiger Insolvenzverwalter der d.i.i. Investment GmbH und der d.i.i. 14. Neubau E GmbH bestellt
Rechtsanwalt Miguel Grosser von der bundesweit tätigen Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist auf Antrag der Finanzaufsicht BaFin mit Beschluss des Amtsgerichts Frankfurt am Mai vom 22. April 2024 als vorläufiger Insolvenzverwalter der d.i.i. Investment GmbH, Wiesbaden, bestellt worden. Die d.i.i. Investment GmbH ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die über die Erlaubnis verfügt, Investmentvermögen (Fonds) zu verwalten und untersteht als solche der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Aktuell verwaltet und managt sie 16 Alternative Investmentfonds (AIF) mit einem Volumen von insgesamt rund 621 Millionen Euro vorwiegend für professionelle Anleger, die schwerpunktmäßig in (Wohn-)Immobilien investieren.
Der vorläufige Insolvenzverwalter soll das Vermögen der Gesellschaften sichern und erhalten. Erste Maßnahmen dazu sind bereits eingeleitet und umgesetzt. Bis zur Entscheidung über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird der Geschäftsbetrieb weiter fortgeführt. Für die 31 Mitarbeiter der d.i.i. Investment GmbH wird gegenwärtig die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes geprüft. Die Verwaltung und Betreuung der Fonds ist weiter gewährleistet.
Den Insolvenzantrag für die d.i.i. Investment GmbH hatte die Finanzaufsicht BaFin am 17. April 2024 gestellt und gleichzeitig ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot (Moratorium) erlassen. Grund für den Insolvenzantrag der BaFin war die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung der d.i.i. Investment GmbH. Die Alleingesellschafterin der d.i.i. Investment, die Muttergesellschaft d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG, hatte bereits am 2. April 2024 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingereicht.
Vergütungen ausgeblieben – Gefahr für Vermögenswerte –
Sicherungsmaßnahmen eingeleitet
Die d.i.i. Investment GmbH erzielte nach den bislang
vorliegenden Zahlen 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 16,3 Mio. Euro vor allem aus
Vergütungen für die Verwaltung der Investmentvermögen (Asset Management Fees)
sowie aus Vergütungen für die Zeichnung von Investmentfondsanteilen bzw. für
die Investoren- und Objektbetreuung. Zuletzt konnten einige der
Investmentvermögen die verschiedenen an die Gesellschaft zu leistenden
Vergütungen wegen Liquiditätsschwierigkeiten nicht mehr bezahlen. Vor diesem
Hintergrund sah die BaFin eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit der dem
Institut anvertrauten Vermögenswerte sowie für die Erfüllung anderer
Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern und stellte Insolvenzantrag.
Auch für die Objektgesellschaft d.i.i. 14. Neubau E GmbH,
Gräfelfing, wurde vom Amtsgericht
Frankfurt am Main nun die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und Miguel
Grosser als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Hintergrund dafür sind die
aktuell sehr schwierigen Marktbedingungen für Neubauprojekte.
Auch in diesem Verfahren hat der vorläufige Insolvenzverwalter Miguel Grosser bereits Maßnahmen ergriffen, um die Vermögenswerte der Gesellschaft zu sichern und zum Schutz der Gläubiger vor nachteiligen Veränderungen zu bewahren. Er führt gegenwärtig Gespräche, um sowohl die d.i.i. Investment GmbH wie auch die d.i.i. 14. Neubau E GmbH zu stabilisieren. Ziel ist, in Abstimmung mit der Finanzaufsicht BaFin im weiteren Verlauf der Insolvenzverfahren eine ordnungsgemäße Abwicklung bzw. Übertragung der Geschäftstätigkeit zu erreichen.
Weitere Informationen:
Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie
Insolvenz- und Sanierungsrecht und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu
seinen bekanntesten Insolvenzverfahren zählt neben der weltweit tätigen DyStar
Textilfarben GmbH die erfolgreiche übertragende Sanierung der Deutsche Touring
GmbH, des traditionsreichsten Fernbusreiseunternehmen Deutschlands. Darüber
hinaus wird er von den Amtsgerichten Frankfurt am Main, München und Köln als
Verwalter und Sachwalter berufen. 2020 bestellte ihn das Amtsgericht Frankfurt
am Main als Insolvenzverwalter für eine der größten Konzerninsolvenzen in
Deutschland, der deutschen Fintyre Gruppe mit insgesamt 16 Untergesellschaften
und einem Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro. Auch hier gelang der Erhalt eines
Großteils der Arbeitsplätze und der operativen Bereiche. Seit April 2023 ist er
als Insolvenzverwalter der GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf
KG mit der Sicherung des Vermögens und der Verwertung der RATHAUS GALERIE Hagen
betraut. Miguel Grosser leitet zudem die Niederlassungen von JAFFÉ
Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Frankfurt und Köln.
Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahr-zehnten eine der führenden Kanzleien auf den Gebieten Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht sowie Sanierung (nach dem ESUG), insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Eine wichtige Grundlage dafür ist die regelmäßig gerade bei komplexen Verfahren gefragte langjährige Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit. Nicht zuletzt deshalb genießt die Kanzlei seit Jahrzehnten das Vertrauen von Gerichten und Gläubigern gerade in schwierigen Verfahren, in denen widerstreitende Interessen der Beteiligten bestehen. Die Kanzlei kann mit ihrer eigenen leistungsstarken und über Jahre gewachsenen Struktur Verfahren jeder Größenordnung im Interesse der Gläubiger begleiten.